40 TFSI-e kommt mit XL-Batterie, DC-Schnellladen ... aber ohne Allrad
Hatte Audi nicht kürzlich erst verkündet, die sinnlosen und äußerst verwirrenden Modellbezeichnungen in die Wüste zu schicken? Nun ja, offensichtlich noch nicht ganz, denn hier, liebe Leser, kommt der neue A3 allstreet 40 TFSI-e. Hinter der kryptischen Nomenklatur versteckt sich die höhergelegte Stock-und-Stein-Kompaktklasse der Ingolstädter mit neuem Plug-in-Hybrid-Antrieb.
Letzterer debütierte bereits vergangenen Monat im A3 Sportback und kann sich eine maximale elektrische Reichweite auf die Fahnen schreiben, die auf den ersten Blick für ungläubiges Staunen sorgt. Wie jetzt "nahezu zu 140 Kilometer im WLTP-Zyklus"? Das geht? In einem kompakten Schrägheck?
Offenbar geht das. Gewaltigen Anteil dürfte die XL-Hochvoltbatterie mit einer Bruttokapazität von 25,7 kWh (19,7 kWh netto) haben. Sie integriert 96 prismatische Zellen mit einer Ladungsmenge von je 73 Amperestunden.
Angetrieben wird der Softroader vom Turbo-Benziner 1.5 TFSI evo2 mit 150 PS / 250 Nm und einer E-Maschine mit 85 kW / 330 Nm. Gemeinsam kommen der Verbrenner und die permanenterregte Synchronmaschine auf eine Systemleistung von 150 kW (204 PS) und 350 Nm Drehmoment. Maximal erreicht der PHEV-allstreet eine Höchstgeschwindigkeit von 225 km/h, bis Tempo 140 km/h fährt er rein elektrisch. Geschaltet wird per 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. Allradantrieb wie in "Allstreet"? Weiterhin Fehlanzeige.
Dafür bietet das Auto das gesamte restliche Arsenal an Betriebs-Möglichkeiten, mit Modi für rein elektrisches Fahren, den Hybrid-Betrieb oder das Halten des Batterie-Ladestands, falls man später noch rein elektrisch fahren möchte. Zudem kann der PHEV-allstreet segeln und rekuperieren. Die Stärke der Rekuperation kann über die Lenkradpaddles gesteuert werden. Und was Sie da alles gerade so zusammenfahren, zeigt Ihnen das serienmäßige Instrumentendisplay Audi Virtual Cockpit auch gleich an (abgerufene Leistung, Antriebsmodus, Ladezustand der Batterie, Reichweite). Der Infotainment-Bildschirm visualisiert zudem die Energieflüsse.
Weiteres E-Schmankerl bei Hybrid-A3 allstreet: Er unterstützt DC-Schnellladen mit bis zu 50 kW. Damit soll der Akku in weniger als einer halben Stunde von 10 auf 80 Prozent geladen werden können. AC-Laden geht mit bis zu 11 kW. Dann dauert einmal Vollmachen 2,5 Stunden.
Genau wie die A3 allstreet mit reinem Verbrenner-Antrieb ist der PHEV 15 Millimeter höher als ein normaler A3 Sportback. Zusammen mit dem größeren Reifendurchmesser (17-Zöller sind Serie) ergeben sich 30 Millimeter mehr Bodenfreiheit. Dazu kommen die modellspezifischen Beplankungen, die die Radhäuser kerniger aussehen lassen.
Die Ingolstädter versprechen für ihren crossoverigen A3 eine "hervorragende Balance zwischen Fahrkomfort und Dynamik". Die eigene Feder-/Dämpferabstimmung des höhergelegten allstreet hat man für die Plug-in-Hybrid-Variante nochmals feingeschliffen. Musste man alleine schon weil die Batterie mehr Gewicht ins Auto bringt und durch ihre Lage unter der Rücksitzbank die Gewichtsverteilung ändert. Selbige liegt nun bei 55:45. Wer will, kriegt gegen Aufpreis eine Progressivlenkung mit variabler Übersetzung, die agiler sein soll.
Die Preise für den E-Reichweiten-King starten bei 46.000 Euro. Damit ist er 1.800 Euro teurer als der normale A3 Sportback mit der gleichen Antriebseinheit. Anders als bei den allstreet-Kollegen ohne PHEV sind hier das Fahrmodi-System Audi Drive Select und eine Standheizung Serie. Bestellt werden kann ab Mitte November.