Sportvariante soll 450 kW bieten wie der Porsche Macan Elektro
Schon im Frühjahr 2021 zeigte Audi eine Studie des kommenden A6 e-tron, die entsprechende Kombi-Studie folgte ein Jahr später. Nun sagte Audi-Chefdesigner Marc Lichte, dass auch eine Sportversion RS6 in der Mache ist. Alle drei Varianten sollen Anfang 2024 starten, schreibt Autocar.
Der A6 e-tron soll gegen den BMW i5 antreten, der schon im Sommer 2023 präsentiert werden soll. Technische Basis für den neuen Audi wird die Premium Platform Electric (PPE) sein, die auch den Q6 e-tron und den Porsche Macan Elektro trägt. Die Plattform verbindet Elemente von J1 (Grundlage von Porsche Taycan und Audi e-tron GT) mit solchen aus dem Modularen Elektrobaukasten (MEB).
Den Elektro-A6 soll es mit Heck- und mit Allradantrieb geben. Die Studien besaßen Allradsysteme mit 350 kW Antriebsleistung und 800 Newtonmeter Drehmoment. Damit soll ein Tempo-100-Sprint in unter vier Sekunden möglich sein. Laut Autocar sollen die Hecktriebler den Spurt in etwa sieben Sekunden schaffen.
An den Porsche Taycan reicht der A6 e-tron damit nicht heran, denn dort liegen die Sprintzeiten bei 5,4 bis 2,8 Sekunden. Ein RS6 e-tron Avant könnte das ausgleichen. Er soll 100 kW mehr bieten als die erwähnten Allradvarianten. Mit 450 kW hätte er so viel Power wie der Porsche Macan Elektro.
Wie der Elektro-Macan bekommt auch der A6 e-tron eine 100-kWh-Batterie, die 700 Kilometer Reichweite ermöglichen soll. Damit erhalten die Audi-Neulinge eine größere Batterie als der Taycan, der mit der großen Batterie (netto 84 kWh) nur knapp über 500 km schafft. Aufgeladen wird wie bei der großen Taycan-Batterie mit bis zu 270 kW. Beim Taycan reichen für den Ladevorgang 22,5 Minuten (5-80%).
Die in letzter Zeit sehr zahlreichen Audi-Studien sollen generell näher an den entsprechenden Serienautos liegen als üblich, sagte Audi-Chefdesigner Marc Lichte. So soll der 2024 startende Audi A8 dem Grandsphere von 2021 sehr nahe kommen. Das kürzlich enthüllte Activesphere Concept könnte im Jahr 2027 zu einer Art Allroad-Version des nächsten Audi A7 werden. Und die beiden A6-e-tron-Studien sollen ebenfalls nahe an den Serienmodellen sein. Ob es die Kamera-Außenspiegel in die Serie schaffen (wie beim Q8 e-tron) geht aus dem Artikel nicht hervor.
"Ende dieses Jahres launchen wir den Q6 e-tron, einige Monate später dann den A6 e-tron." (Marc Lichte)
Noch keine Designstudie gab es zum Q6 e-tron, obwohl dieses Auto als erstes starten soll -laut Lichte soll es schon Ende dieses Jahres so weit sein. Lichte wählte den Ausdruck "launch", was auch bedeuten kann, dass der Wagen dann nur vorgestellt wird. Nach den bisherigen Gerüchten soll der Wagen (wie der technisch eng verwandte Porsche Macan EV) nämlich erst 2024 starten. Der Elektro-A6 folgt ebenfalls 2024.
Dass Audi auch eine Kombiversion des A6 e-tron bringt, steht im Gegensatz zum allgemeinen Trend. So hat Mercedes-Entwicklungsvorstand Markus Schäfer kürzlich von einer unsicheren Zukunft der Kombis gesprochen. Und Volvo will offenbar zwar seine SUVs und Limousinen elektrifizieren, nicht aber die Kombis. Audi will dagegen seine Tradition sportlicher Kombis fortsetzen. Kombis wären zwar kein Konzept für die ganze Welt, aber sie würden sportliches Design mit Alltagstauglichkeit ideal miteinander vereinen, heißt es bei dem Ingolstädter Hersteller.
Die PPE-Plattform soll auch in den Segmenten über und unter dem A6 zum Einsatz kommen, so der Artikel. Demnach dürften auch die Elektroversionen von Audi A4 und Audi A8 auf PPE basieren.