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Ring frei für das Allroad-Talent aus Ingolstadt

Audis Geländewagen allroad quattro im Test

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München, 20. Juni 2003 – Cayenne und Touareg: Die neuen Geländewagen von Porsche und Volkswagen sorgten wochenlang für Schlagzeilen. Auf der Detroiter Automesse im Januar 2003 ließ Audi mit einer Studie namens Pikes Peak aufhorchen. Sie soll einen Ausblick auf den ersten Ingolstädter Geländewagen geben. 

Einem Kollegen wird dieser Rummel missfallen: Bisher war nämlich der allroad quattro Audis Aushängeschild in Sachen Geländegängigkeit. Ob der Kombi auf A6-Basis ausgedient hat oder sich noch immer ins Gelände wagen kann, zeigt unser Test des 2.7T. 

Beachtliches Drehmoment
Unser Testwagen verfügte über einen kräftigen 2,7-Liter-Biturbo. Audi gibt an, dass dessen 350 Newtonmeter bereits bei 1.800 U/min zur Verfügung stehen. Und Audi hat nicht übertrieben: Egal ob Sie mit einem unruhigen Gasfuß an der Ampel stehen oder auf der Autobahn zum Überholen ansetzen – das beachtliche Drehmoment steht Ihnen jederzeit kompromisslos zur Verfügung. 

Audi gibt den Durchschnittsverbrauch mit 12,8 Litern an. Unsere Testfahrten ergaben knapp 15 Liter auf 100 Kilometer. 

Fahrwerk absenkbar
Es ist wie so oft bei Autos dieser Klasse: Erst jenseits der 120 km/h spürt man, wofür so viel Geld über den Tisch gewandert ist. So auch beim allroad quattro. Nicht nur, dass der Motor dann erst so richtig Spaß macht. Beim Ingolstädter kommt auch das Tiefniveau zum Tragen. Das heißt, die Luftfederung senkt das Fahrwerk bei hoher Geschwindigkeit ab und macht den Audi damit aerodynamischer. 

Ansprechendes Äußeres
Der Fahrer des Audi-Geländewagens kann sich über ein exklusives und dynamisches Erscheinungsbild seines Untersatzes freuen: Wer mit Edelstahl am Heck und einer Doppel-Auspuffanlage aufwarten kann, ist nicht nur Mittelmaß. Wer sich mit ausgestellten Radkästen schmückt und seine Reifen nicht von der Stange kaufen muss, der fällt auf. In der Tat wurden Pneus und 17-Zoll-Alus des allroad quattro extra für dieses Fahrzeug entwickelt. Davon profitiert der Fahrkomfort selbst auf Kopfsteinpflaster merklich. 

Leider kann man sich bei 200 km/h nicht in den Innenraum schauen lassen. Denn auch hier vermag der Allroadler aufzufallen: Die Instrumente geben sich sportlich dank Chromringen. Alu- oder optionales Holzdekor werten das ohnehin hochwertig anmutende Cockpit zusätzlich auf. Die Sitze bieten guten Seitenhalt und sind serienmäßig elektrisch höhenverstellbar. 

Qualität hat ihren Preis
Den 2.7T gibt es ab 47.150 Euro. Für diesen Preis bekommt der Kunde einen geländetauglichen Kombi mit 250 PS. Das ist die beeindruckende Verpackung. Doch auch der Inhalt ist nicht schlecht: Serienmäßig sind unter anderem eine Zentralverriegelung, Alu-Dekor, ein Gepäcknetz, Brems- und Schalthebel aus Leder, eine Klimaautomatik sowie elektrisch höhenverstellbare Vordersitze. 

Die Liste der Sonderausstattungen ist lang: Von akustischer Einparkhilfe bis Wurzelholz-Dekor gibt’s alles. Ledersitze zum Beispiel kosten 1.250 Euro, Xenonlicht 850 Euro und der Reifendruck-Sensor 395 Euro. 

Spurtreu auch abseits unwegsamen Geländes
Wer mit seinem Auto in 7,6 Sekunden auf hundert ist und die Tachonadel erst bei knapp 240 km/h einfrieren sieht, der braucht vor allem eins: Ein kompromissloses Fahrzeug, das wie auf Schienen fährt. Diese als Spurtreue bezeichnete Gutmütigkeit des Fahrwerks verspricht Audi dank der Doppelquerlenker-Hinterachse des allroad quattro. Zurecht, denn die Pneus des Kombis scheinen mit dem Asphalt zu verschmelzen und sorgen beim Fahrer selbst jenseits der zweihundert für entspannte Gesichtszüge. Dazu trägt mit Sicherheit auch der serienmäßige Allradantrieb bei. 

In diesem Geschwindigkeitsbereichen bewegt sich der Audi wie bereits erwähnt im Tiefniveau mit 14 Zentimetern Bodenfreiheit. Nähert sich der Fahrer etwa einer kurzen Baustelle und bremst auf 60 km/h ab, zieht das aber keinen Fahrstuhleffekt nach sich. Denn erst nach zwei Minuten unter 70 km/h wechselt der allroad quattro automatisch ins Normalniveau. 

Für jeden Untergrund bereit
Neben diesen technischen Leckerbissen hat der Ingolstädter noch mehr zu bieten: Unser Testwagen war mit einem knackigen Sechsgang-Getriebe ausgestattet. Neben den bekannten Verbrauchs- und Beschleunigungsvorteilen einer Handschaltung verfügt der allroad quattro 2.7T in dieser Version zudem optional über die zuschaltbare Untersetzungsstufe "Low Range". Hierbei handelt es sich um eine Traktionshilfe, die das Drehmoment in schwierigem Gelände und bei extremen Steigwinkeln einbremst. Auf rutschigem Untergrund verhindert das eindrucksvoll ein Durchdrehen der Räder. Wer zusätzlich ins "Hochniveau 2" wechselt und damit die Bodenfreiheit auf über 20 Zentimeter anwachsen lässt, braucht fürs Gelände keinen klassischen Offroader mehr. 

Mitteldifferenzial und EDS
Selbst im Flachland ist der Audi auf alle Widrigkeiten vorbereitet: Ein Mittendifferenzial zwischen Vorder- und Hinterachse verteilt die Kräfte je nach Bedingungen bis zu zwei Drittel auf eine Achse. Bis zu einer Geschwindigkeit von 100 km/h steht zudem die Elektronische Differentialsperre EDS zur Verfügung. 

Für den Alltag gut gerüstet
Trotz dieser technischen Raffinessen ist der allroad quattro 2.7T noch immer ein Kombi. Das lässt sich am besten anhand des zur Verfügung stehenden Kofferraum-Volumens nachweisen: Bis zu 1.590 Liter Gepäck lassen sich hinter einer großen Klappe verstauen. Damit bleibt der Ingolstädter nur knapp hinter dem Subaru Outback zurück. Mit einer maximalen Anhängelast von 1.900 Kilogramm wirft er seinen Mitbewerber allerdings aus dem Rennen. 

Gesamtwertung
Fazit: allroad quattro fährt man nicht grundlos
Beim Audi allroad quattro bekommen Sie für viel Geld auch viel Auto. Nämlich einen kompromisslosen Sportler, für den die schlichte Bezeichnung "Kombi" schon fast eine Beleidigung ist. Vielmehr handelt es sich um einen alltagstauglichen Offroader im Kombigewand. 

Wem der Preis von mindestens 47.150 Euro zu hoch ist, der sollte den 5.000 Euro günstigeren allroad quattro 2.5 TDI in Augenschein nehmen. Geldbeutel schonender Nebeneffekt: Der Diesel verbraucht keine zehn Liter auf 100 Kilometer. 

Ansonsten bekommen Sie viel Technik mit guten inneren Werten. Die Serienausstattung ist zwar nicht luxuriös, aber komfortabel. Ob Sie einen Blick auf die Konkurrenz riskieren, ist Geschmackssache. Doch der allroad quattro, den es auch mit einem 330 PS starken Achtzylinder gibt, bietet mit Sicherheit das dynamischere Erscheinungsbild. 


Modell Audi allroad quattro 2.7T
Grundpreis 46.300 €
Modell
Audi allroad quattro 2.7T low range:  47.550 €
Audi allroad quattro 2.7T Tiptronic:  48.300 €

Stand:


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