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Sollte VW einen ID. Beetle auf den Markt bringen?

Es gibt gute Gründe für den Elektro-Käfer - aber auch einige dagegen

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In Deutschland ist er unverändert der beliebteste Oldtimer, die Herbie-Filme (na gut, auch Dudu) sind längst Kult: Kaum ein anderes Auto steht so sehr für VW wie der Käfer. Ein Pfund, mit dem die Marke eigentlich auch in der Gegenwart gut wuchern könnte. Aber warum traut man sich nicht an einen ID. Beetle?

Wir hatten bereits im Jahr 2020 einen ID. Beetle ins Gespräch gebracht. Zu jener Zeit kam der Hoffnungsträger VW ID.3 auf den Markt. Kein schlechtes Elektroauto, aber innen wie außen ohne jedwede emotionale Komponente. Erst beim ID. Buzz setzte man auf ein gewisses Retro-Design. Doch obwohl der Elektro-Bus in aller Munde ist, könnten die Verkaufszahlen besser sein. 

Volkswagen ID. Beetle Renderings

Womit wir bereits beim ersten Punkt sind, der aus Sicht von VW gegen einen Elektro-Käfer spricht. Schon beim New Beetle ab 1997 und dessen Nachfolger Beetle hatte man in Wolfsburg gemerkt: Sympathisch fanden ihn viele, gekauft haben den recht teuren Neo-Käfer ihn eher wenige. Außerdem war insbesondere der New Beetle aufgrund seiner Golf-IV-Plattform optisch verwässert worden und zu groß geraten. Speziell, wenn man sich die ursprüngliche Studie Concept 1 von 1994 betrachtet. Länge: 3,82 Meter ...

Allerdings haben seit 2020 der elektrische Fiat 500 und der Renault 5 Electric gezeigt, dass Retro-Stromer durchaus funktionieren können. Seitens Renault folgen bald noch ein R4 und ein neuer Twingo. Beide im Stil der Urversionen, aber wie schon der R5 gelungen modernisiert. Das könnte ein Vorbild für VW sein. Übrigens: Elektro-Umbauten des klassischen Käfer gibt es schon, etwa von Zelectric in den USA.

Kommen wir zum zweiten Punkt: Auf dem immer noch wichtigen Markt China ist die historische Bedeutung des Käfers nicht so verankert wie in Europa oder den USA. In China fängt VW für viele mit dem Santana an. Mit dem Ora Ballet Cat gibt es dort übrigens eine Art viertürigen Käfer-Retro-Klon, dessen Verkaufszahlen aber überschaubar sind. 

Und schließlich der dritte, wohl entscheidende Punkt gegen einen ID. Beetle: VW muss Kosten senken und sich deutlich verschlanken. Da passt ein Nischenmodell kaum ins Konzept. Zumal der Arteon Shooting Brake inzwischen aus dem Programm genommen wurde, das T-Roc Cabrio folgt 2027. Prinzipiell wären die technischen Grundlagen für einen ID. Beetle vorhanden: Der kommende ID.2 ist mit 4,05 Meter nur unwesentlich kürzer als der Ur-Käfer, weist aber 18 Zentimeter mehr Radstand auf.

Doch beim ID.2 und seiner Fertigung in Spanien sind bereits zwecks Kostensenkung Cupra und Skoda mit im Boot. Nicht so beim noch kleineren ID.1, der in Gestalt der Studie ID. Every1 für 2027 angekündigt wurde. Die Produktion in Portugal soll den Einstiegspreis bei 20.000 Euro halten. 3,88 Meter ist er lang, man vergleiche mit dem Concept 1 von 1994. Warum hier nicht aus Skalierungseffekten eine zusätzliche Käfer-Version ergänzen, die sicherlich teurer verkauft werden könnte? Nun, eine eigene Karosserie kostet Geld. Aber man wird ja noch träumen dürfen.  

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