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Tatsächlicher Verbrauch: Peugeot 208 110 Hybrid im Test

Wie sparsam ist die 101 PS starke Mildhybrid-Version mit Doppelkupplungsgetriebe?

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Der 2019 eingeführte und 2023 aktualisierte Peugeot 208 ist ein fünftüriger Kleinwagen, der sowohl als Stadtauto als auch als Allrounder für Beruf und Freizeit geeignet ist. Der Peugeot 208 der zweiten Generation ist der jüngste Spross einer langen Reihe von Kleinwagen.

Für diese Ausgabe unseres wöchentlichen Verbrauchstests habe ich die 101 PS starke Version mit Mildhybrid-Benziner gewählt, der mit einem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe ausgeliefert wird. Und ich habe es nicht bereut, denn der kleine Franzose kam auf einen außergewöhnlich niedrigen Verbrauch von nur 3,85 Liter/100 km. Mit deutschen Benzinpreisen von derzeit durchschnittlich 1,69 Euro je Liter Super E10 führt das zu Spritkosten von 6,51 Euro je 100 Kilometer. Wie immer habe ich den Verbrauch auf der 360 km langen Strecke von Rom ins norditalienische Forlì ermittelt.

Unter den Top 5 der sparsamsten Benziner

Der Verbrauch ist in der Tat außergewöhnlich niedrig, wie man erkennt, wenn man mit den anderen bisher getesteten Autos vergleicht. Im Ranking unserer Testergebnisse gibt es nur sehr wenige Benziner, die weniger verbrauchen als unser Peugeot 208 Hybrid. Unter den noch im Verkauf befindlichen Fahrzeugen ist der Hyundai Bayon 1.0 mit 100 PS praktisch der einzige, der einen noch niedrigeren Verbrauch (nämlich erstaunliche 3,75 Liter/100 km) erreicht.

Alle anderen Benziner, auch die Mildhybride, verbrauchten mehr als der 208, angefangen beim Suzuki Swift Mildhybrid (3,90 Liter/100 km) über den Fiat Panda Hybrid (ebenfalls 3,90 Liter), den Opel Corsa 1.2 7it 75-PS-Benziner (3,95 Liter), der Dacia Sandero TCe 90 (4,15 Liter) und der in Deutschland nicht angebotene Lancia Ypsilon 1.0 Hybrid mit 70 PS (4,25 Liter).

Moderner und gut ausgestatteter Mildhybrid

Das Auto, das ich getestet habe, war ein italienischer Peugeot 208 Hybrid 110 e-DSC6. Das ist die schwächere der beiden Mildhybrid-Versionen - die andere hat 145 PS. Die getestete GT-Ausstattung ist die Topvariante. Sie hat standardmäßig 17-Zoll-Leichtmetallfelgen mit Diamantschnitt, LED-Scheinwerfer, glänzend schwarze Zierleisten außen, ein Lederlenkrad, Aluminiumpedale, eine Ein-Zonen-Klimaautomatik, Keyless Access & Start sowie ein 10-Zoll-Instrumentendisplay.

Hinzu kamen bei unserem Testwagen noch Extras wie die Lackierung in "Seleniumgrau", das schwarze Dach, die Pakete "Vision & Navigation" und "Drive Assist Plus", womit der italienische Listenpreis auf 30.570 Euro steigt: Nicht gerade wenig Geld, aber angemessen angesichts der gebotenen Technik und des Ausstattungsumfangs. In Deutschland kostet die gefahrene Motorisierung 30.219 Euro (ohne Extras).

Für die geringe Länge von 4,05 Metern ist der Wagen recht geräumig, außerdem komfortabel und ziemlich leise. Der 101 PS starke Mildhybrid-Antrieb wirkte auf mich ausgewogen und fast sportlich, aber ohne wirklichen Biss. Das Mildhybrid-System erlaubt das Rangieren im reinen Elektromodus. Zuweilen kann man sogar kürzere Strecken rein elektrisch fahren, wenn auch nur mit konstant niedriger Geschwindigkeit.

Weniger gut gefallen hat mir die für Peugeot typische Fahrposition mit dem niedrigen Lenkrad und den hoch positionierten Instrumenten. Daran kann ich mich nur schwer gewöhnen. Nicht gefallen hat mir auch die verzögerte Reaktion des Motor-Start-Stopp-Knopfes.

Stets niedriger Verbrauch

Der geringe Benzindurst des Peugeot 208 Hybrid 110 hat sich in allen gängigen Verkehrssituationen bestätigt, sowohl im Stadtverkehr als auch auf der (italienischen) Autobahn. Auf der Landstraße sinkt der Verbrauch noch weiter.

Peugeot 208 GT Der 208 Mildhybrid bietet eine stattliche ReichweiteBild von: Motor1.com

Der 44-Liter-Tank ermöglicht eine durchschnittliche Reichweite von über 650 km. Bei besonders verbrauchsbewusster Fahrweise auf der Landstraße sind sogar über 1.000 km möglich.

Verbrauch in verschiedenen Fahrsituationen

  • Stadt-Umland-Mix: 5,2 Liter/100 km
    848 km Reichweite (errechnet)
  • Landstraße: 6,3 Liter/100 km
    695 km Reichweite (errechnet)
  • Spritspartest: 3,2 Liter/100 km
    1.372 km Reichweite (errechnet)

Aus dem offiziellen Datenblatt

Peugeot 208 Hybrid 110 e-DSC6AntriebMildhybrid-Benziner, 1.199 ccmLeistung101 PSNormverbrauch (WLTP)4,5-4,7 Liter/100 kmCO2-Emissionen (WLTP)104 g/kmAbgasnormEuro 6E

Daten des Testfahrzeugs

Fahrzeug: Peugeot 208 Hybrid 110 e-DSC6 81 kW GT
Listenpreis: 30.219 Euro (in Italien 27.920 Euro)
Testdatum: 10. März 2025
Wetter (Abfahrt/Ankunft): heiter, 21 Grad / heiter-veränderlich, 18 Grad
Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 78 km/h
Reifen: Michelin Primacy 4 S2 - 205/45 R17 88H XL (EU Label: A, A, 70 dB)

Verbrauch und Kosten

Bordcomputer-Anzeige: 4,0 Liter/100 km
An der Zapfsäule: 3,7 Liter/100 km
Mittel aus diesen Werten: 3,85 Liter/100 km
Kraftstoffpreis: 1,69 Euro/Liter (Super E10)
Spritkosten: 6,51 Euro/100 km

Unsere italienischen Kollegen bietet ein stets aktualisiertes Ranking der Verbrauchstest-Ergebnisse an. Das Ganze ist in italienischer Sprache, aber wir denken, Sie finden sich zurecht.

Und so ermitteln wir den Verbrauch

Wenn Sie eine Freundin oder einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, wird Ihnen wahrscheinlich ein Wert genannt, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht wurde der Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder die Tankrechnungen wurden aufbewahrt und daraus ein Verbrauch errechnet.

Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).

Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.

Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.

Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).

Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 42 Cent pro kWh (durchschnittlich gezahlter Preis für Haushaltsstrom in Deutschland im 2. Halbjahr 2023 laut Destatis). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.

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