Dritte Generation des Systems soll haltbarer und effizienter sein
Toyota hat ein neues Brennstoffzellensystem entwickelt. Neben dem Einsatz in Pkws ist es insbesondere auf den Einsatz in schweren Nutzfahrzeugen ausgelegt, so der japanische Konzern. Dafür wurden speziell die Haltbarkeit und Langlebigkeit verbessert, die jetzt auf dem Niveau konventioneller Dieselmotoren liegen. Darüber hinaus bietet die dritte Generation des Toyota-Brennstoffzellensystems eine erheblich höhere Effizienz und deutlich niedrigere Kosten.
Das Brennstoffzellensystem der dritten Generation wird am heutigen Mittwoch, 19. Februar, auf der Wasserstoff- und Brennstoffzellenmesse H2 & FC Expo in Tokio vorgestellt. Es soll "frühestens nach 2026" eingeführt werden, und zwar in Japan, Europa, Nordamerika und China. Vermutlich wird das System auch in den Toyota Mirai eingebaut, dessen zweite Generation 2020 startete.
Die erste Generation des Mirai startete bereits 2014. In den zehn Jahren seither wurden weltweit aber nur etwa 28.000 Stück von der mit Wasserstoff betriebenen Fünf-Meter-Limousine verkauft. Seit 2019 liefert Toyota auch Brennstoffzellensysteme, zum Beispiel für Busse, Eisenbahn-Loks und stationäre Stromgeneratoren. Bisher wurden weltweit rund 2.700 solcher Systeme ausgeliefert.
Die Haltbarkeit des neuen Brennstoffzellen-Systems ist laut Toyota bis zu doppelt so groß wie bei der alten Generation. Bei Haltbarkeit und Wartungsfreiheit erreicht man damit das Niveau von Dieselmotoren. Außerdem wurde die Kraftstoffeffizienz um das 1,2-Fache gesteigert, wodurch die Reichweite um 20 Prozent steigt. Zur Orientierung: Der aktuelle Mirai mit dem alten Stack schafft mit seinen 5,6 Kilo Wasserstoff bis zu 650 km. 20 Prozent mehr wären 780 km. Schließlich wurden die Kosten des Systems durch Innovationen bei den Brennstoffzellen und im Herstellungsprozess verringert.
Das Brennstoffzellensystem der dritten Generation kann in einer Vielzahl von Nutzfahrzeugen, Pkws sowie anderen Anwendungen wie stationären Generatoren, Schienenfahrzeugen und Schiffen eingesetzt werden. Bei Pkws sorgt die verbesserte Effizienz für mehr Reichweite, bei schweren Nutzfahrzeugen punktet das System vor allem durch die hohe Leistung sowie die längere Haltbarkeit. Durch die kompaktere Bauweise des Systems lässt es sich zudem leichter in existierende Nutzfahrzeuge integrieren.
Toyota betrachtet Wasserstoff nach wie vor als wichtigen Kraftstoff auf dem Weg zur CO2-Neutralität. Um die Akzeptanz der Brennstoffzellentechnologie zu erhöhen, sei jedoch eine kontinuierliche Weiterentwicklung erforderlich. Das Brennstoffzellensystem der dritten Generation stelle einen bedeutenden Schritt auf diesem Weg dar, so Toyota.
Unter dem Strich
"Insbesondere auf den Einsatz in schweren Nutzfahrzeugen ausgelegt" sei das neue Brennstoffzellen-System, schreibt Toyota. Auch wenn es sich für Pkws wie den Mirai ebenfalls eignet: Der Konzern scheint sich bei seiner Wasserstoff-Technik mehr in Richtung Nutzfahrzeuge zu orientieren. Was aus unserer Sicht vernünftig ist. Denn bei Pkws führt in Zukunft am batterieelektrischen Antrieb wohl nichts vorbei.