Neuer Smart-#1-Rivale startet im Sommer 2025
Der neue Toyota Urban Cruiser ist ein Elektroauto. Das neue Kompakt-SUV debütiert im Januar auf der Motor Show in Brüssel, doch die wichtigsten Daten und Fakten nennt Toyota schon heute. "Verfügbar" oder "erhältlich" ist das Modell jedoch erst im Sommer 2025. Offen bleibt, ob der Bestellstart gemeint ist oder das Erscheinen bei den Händlern, also der Marktstart.
Der Urban Cruiser basiert auf dem Urban SUV Concept; vor einem Jahr hieß es, dass die Serienversion in der ersten Jahreshälfte 2024 starten sollte. Anfang 2024 war dann nur noch von einer Markteinführung im Jahr 2024 die Rede; gerüchteweise sollte der Wagen bZ2X heißen. Mit dem Modellnamen Urban Cruiser wählt Toyota nun stattdessen eine traditionellere Bezeichnung. Einen Urban Cruiser gab es in der Verbrenner-Welt zuletzt 2022; damals handelte es sich um ein nur vier Meter langes SUV. Technisch handelt es sich offenbar um das Schwestermodell zum Suzuki eVitara.
Mit 4,28 Meter Länge und 1,64 m Höhe ist das neue Modell etwa so groß wie der Smart #1 und ragt genauso weit nach oben auf. Die Angabe für den Radstand (1.700 mm) enthält offenbar einen Tippfehler, es muss wohl 2.700 mm heißen. Darauf deutet auch hin, dass der Radstand 14 cm größer ist als beim Yaris Cross, der bei 2.560 mm liegt.
Das Exterieur wirkt ähnlich kantig wie bei der Studie. Die Räder sind je nach Ausstattung 18 oder 19 Zoll groß. Zudem verspricht Toyota eine breite Palette an Außenfarben inklusive einer Bicolor-Optik.
Drei Motor-Akku-Kombinationen werden angeboten; die Modellbezeichnungen haben wir uns selbst ausgedacht. Mit technischen Daten hält sich Toyota noch sehr zurück:
Beide Batterien haben eine Lithium-Eisenphosphat-Chemie (LFP). Die beiden Fronttriebler dürften die gleiche Motoren-Hardware haben; die unterschiedliche Systemleistung dürfte durch die Leistungsabgabe der Batterie bedingt sein. Ein Hinweis darauf ist das gleiche Systemdrehmoment. Beim Allradler kommt hinten noch Aggregat mit nur 48 kW hinzu. Zur Art der Motoren macht Toyota keine Aussage, genauso wenig wie zu den Reichweiten und zu den Lademodalitäten.
Zur Reichweite wagen wir eine Prognose aufgrund der Daten des Smart #1, der ähnliche Speicherkapazitäten hat. Der Konkurrent schafft mit seiner 47-kWh-Batterie 310 km, mit dem 62-kWh-Akku sind es bis zu 440 km. Beim Urban Cruiser könnte es jeweils etwas mehr sein, weil der Smart deutlich stärkere Motoren (200 bzw. 315 kW) hat.
Das Fahrzeug basiert laut Toyota auf einer neuen Plattform für batterieelektrische Fahrzeuge. Besonderheit: Die Struktur kommt ohne Querträger im Boden aus, so dass mehr Platz für die Batterie zur Verfügung steht. Alle Versionen bekommen jedoch eine Wärmepumpe für die Klimatisierung und eine manuell aktivierbare Batterievorheizung.
Außerdem bietet die Allradversion einen Bergabfahrassistent und einen Trail-Modus: Dreht ein Rad durch, wird es abgebremst und das Antriebsmoment auf das gegenüberliegende Rad umgeleitet. Die Fronttriebler verfügen über einen Schnee-Modus, der laut Toyota "das Antriebsmoment steuert", um die Gefahr durchdrehender Räder auf schneebedeckten Straßen zu verringern. Das bedeutet wohl, dass das Drehmoment einfach verringert wird.
Innen gibt es wie üblich zwei Monitore, wobei das 10,25 Zoll große Instrumentendisplay hier niedriger eingebaut wird als der 10,1-Zoll-Touchscreen. Die Fahrmodi P, D, N und R werden offenbar mit einem Drehknopf und einer P-Taste in der Mittelkonsole aktiviert. Lenkradwippen zum Einstellen der Rekuperation scheint es nicht zu geben.
Dank einer verschiebbaren Rückbank lässt sich das Auto wahlweise für den Transport von Menschen oder Material optimieren. Ungewöhnlich für die Klasse ist, dass sich die Rücksitze im Verhältnis 40:20:40 geteilt umklappen lassen, normalerweise ist nur 40:60 möglich.
Der Urban Cruiser ist eine kleinere Alternative zum bZ4X, den es ab 42.900 Euro gibt. Bis 2026 will Toyota 15 emissionsfreie Fahrzeuge anbieten, darunter sechs batterieelektrische Fahrzeuge, die auf einer eigenen Plattform basieren. Bisher hat die Marke in Deutschland nur den bZ4X und das Brennstoffzellenfahrzeug Mirai auf dem Markt.
Unter dem Strich
Der Neuling darf in der Basisversion höchstens 35.000 Euro kosten, um konkurrenzfähig zu sein, denn so viel kostet der Smart #1 Pure. Mit der Smart-Prämie kostet der Rivale sogar nur 31.000 Euro. Ob das Auto wirklich so günstig wird, müssen wir abwarten - die Brussels Motor Show beginnt am 10. Januar, vielleicht wissen wir dann mehr.