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Skoda Octavia (2004-2013): Die zweite Generation wird 20

Sie wurde sogar zum ersten Elektroauto der Marke

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Wie ersetzt man einen Verkaufsschlager? 1996 landet Skoda mit dem ersten Octavia der Neuzeit einen absoluten Volltreffer. Doch irgendwann muss es natürlich eine zweite Generation geben. Das ist 2004 der Fall, also vor inzwischen 20 Jahren. Der Typ 1Z, so die interne Bezeichnung, ist auch heute noch im Straßenbild präsent.

Am 30. Januar 2004 gibt Skoda seine Weltpremiere für den Genfer Autosalon bekannt: die neue Octavia Limousine. Das Modell "ist eine vollkommene Neukonstruktion, die auf modernsten Technologien basiert", heißt es damals wörtlich. Der zweite Octavia nutzt die Plattform PQ35 des Volkswagen-Konzerns, auf der unter anderem auch Audi A3 8P, Seat Leon II und Seat Altea sowie VW Golf V, VW Golf VI, VW Golf Plus und VW Touran I basieren. 

Skoda Octavia II (2004-2012)

Die Länge des Fahrzeugs beträgt 4.572 mm, die Breite 1.769 mm und die Höhe 1.462 mm. Für den Vortrieb sorgen sechs moderne Aggregate: zwei Ottomotoren namens 1.4 MPI mit 55 kW (75 PS) und 1.6 MPI 75 kW (102 PS) und zwei Benzinmotoren mit Direkteinspritzung: 1.6 FSI, 85 kW (115 PS) und 2.0 FSI 110 kW (150 PS). Hinzu kommen zwei Vierzylinder-Dieselmotoren, der 1.9 TDI PD 77 kW (105 PS) und der 2.0 TDI PD 103 kW (140 PS).

Der zweite Octavia löst das gleichnamige Erfolgsmodell ab. Über 900.000 Fahrzeuge der populären Mittelklasse-Baureihe produziert Skoda bis 2004. Allein in Deutschland hat man seit Markteinführung des Octavia im Jahr 1996 bis Dezember 2003 insgesamt 216.760 Fahrzeuge zugelassen.

Mehr Platz und wieder ein Kombi mit C

Doch zurück zur zweiten Octavia-Generation: Von ihrem Vorgänger unterscheidet sie sich neben einer neuen Motorenpalette durch Karosseriemodifikationen sowie mehr Beinfreiheit im Fond. Das Kofferraumvolumen des Combi beträgt 580 Liter (1.630 Liter bei umgeklappter Rücksitzbank) und bei der Limousine 560 Liter (1.430 Liter bei umgeklappter Rücksitzbank).

Produziert wird der Octavia in Europa in den Werken Mladá Boleslav und Vrchlabí in Tschechien und von 2008 bis 2010 auch in Bratislava in der Slowakei. In China, Russland und Indien wird der Octavia nur für den jeweiligen Markt angepasst produziert. In Indien wird die zweite Generation des Octavia zur Unterscheidung von der ersten als Laura vermarktet, in Österreich gibt es wieder eine Kastenwagenversion namens Praktik.

Schon 2005 legt Skoda beim Octavia II nach: Wegen der großen Kundennachfrage steigert man die Produktion der Modellreihe. Das Management und die Gewerkschaft einigen sich auf zusätzliche Nachtschichten. Im vierten Quartal 2005 sollen damit 3.000 Fahrzeuge mehr produziert werden. Der Skoda Octavia ist zu diesem Zeitpunkt das beliebteste Modell der Marke: Allein in Deutschland konnten bis August 2005 insgesamt 32.924 Zulassungen gezählt werden.

Dafür sorgt auch der Combi, der im Januar 2005 auf dem deutschen Markt eingeführt wird. Parallel dazu bietet Skoda den Octavia der ersten Generation als Limousine und Combi unter der Bezeichnung Octavia Tour weiterhin an. Eine Praxis, die man übrigens mit dem Vorfacelift-Modell des Octavia II zwischen 2010 und 2013 fortführen wird.

Beinahe surreal muten aus heutiger Sicht die Preise an. 2005 testen wir den neuen Skoda Octavia Combi: Er ist mit 1,6-Liter-Motor und 102 PS ab 16.740 Euro zu haben. Unser Testwagen 1.6 FSI hat in der Top-Ausstattung Elegance 22.240 Euro gekostet. Ab Werk sind die Klimaautomatik, das ESP und die Einparkhilfe hinten an Bord. 

RS: Spitzenmodell mit zwei Buchstaben

Der neue Octavia RS feiert im September 2005 auf der IAA in Frankfurt Weltpremiere. Er ist mit einem 2.0 TFSI mit Benzindirekteinspritzung ausgestattet. Eine Leistung von 147 kW (200 PS) und ein fülliges Drehmoment von 280 Nm im Drehzahlbereich von 1.800 bis 5.000 U/min sorgen für dynamischen Vortrieb. Das bisher schnellste und leistungsstärkste Serienfahrzeug der Marke mit dem geflügelten Pfeil beschleunigt in 7,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 240 km/h (Combi: Beschleunigung 7,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h, maximale Geschwindigkeit 238 km/h).

Exklusiv für die neuen RS-Modelle wird die Metallic-Lackierung "Race Blue" angeboten, die später durch den Farbton "Sprint-Yellow" ergänzt wird. Der Octavia RS ist außerdem in den Farben "Corrida-Rot", "Diamant-Silber Metallic" und "Black-Magic Perleffekt" erhältlich. Im Test wird damals das "überaus knackige Sechsgang-Getriebe mit kurzen, exakten Schaltwegen" gelobt. Ebenso die direkte Lenkung und das nicht zu straff abgestimmte Fahrwerk.

Premiere für den Scout

2006 ergänzt der höhergelegte "Scout" mit unlackiertem Plastik das Octavia-Programm. 2008 bekommt der Octavia ein großes Facelift. Die neue Frontpartie mit den markanten Scheinwerfern fällt besonders auf, hinzu kommen größere Außenspiegel und geänderte Rückleuchten. Neu ist im Octavia der 1.4 TSI mit einer Leistung von 90 kW (122 PS). Zudem können die aufgeladenen Ottomotoren mit einem Hubraum von 1,4 und 1,8 Litern mit einem Siebengang-DSG kombiniert werden.

Im Innenraum sorgen neue Materialien und Bedienungselemente der Klimaanlage für nochmals verbesserten Komfort. In allen Ausstattungsstufen (Classic, Ambiente und Elegance) werden aktuelle Textilbezüge angeboten, ein neues Design haben zudem das Lenkrad sowie die Dekor-Varianten in den Türleisten und der Mittelkonsole. Einen wichtigen Beitrag zur aktiven Sicherheit leisten nun Xenon-Scheinwerfer mit Kurvenlicht-Funktion. Am 3. Januar 2009 kommt der überarbeitete Skoda Octavia zu den deutschen Händlern, Einstiegspreis: 15.290 Euro.

Auf der Motorshow in Essen stellt Skoda außerdem die neue Zubehörstudie Octavia RS+ vor. Die Karosserie wird durch eine Frontschürze, einen Diffusor am Heck und Leichtmetallräder in Schwarz aufgewertet. Im Innenraum sorgen ein exklusives Lederlenkrad, ein Lederschalthebel und Türverkleidungen aus Leder zusammen mit Carbonzierelementen sowie Recaro Sportsitze für das Plus an Sportlichkeit.

Testflotte mit Elektroantrieb

2010 wird der Octavia sogar zum ersten Elektroauto von Skoda. Zum Pariser Automobilsalon im Oktober präsentiert der tschechische Hersteller die Konzeptstudie Octavia Green E Line. Der Einsatz einer ersten Testflotte ist bereits für das Jahr 2011 geplant.

Der Elektromotor leistet im Dauerbetrieb 60 kW, im Spitzenbereich liegt die Motorleistung bei 85 kW. Das maximale Drehmoment von 270 Nm steht antriebsbedingt bereits beim Anfahren zur Verfügung. Der Octavia Green E Line beschleunigt in zwölf Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Spitzengeschwindigkeit ist auf 135 km/h begrenzt.

Die elektrische Energie bezieht der Octavia Green E Line aus einer modernen Lithium-Ionen-Batterie, die Reichweite beträgt 140 Kilometer. Von ganz anderem Kaliber ist ein spezieller Skoda Octavia RS im August 2011. Er stellt auf dem amerikanischen Bonneville Speedway einen Weltrekord auf und wurde mit 365,43 km/h (227 mph) zum schnellsten Auto der Welt mit einem bis zu zwei Liter großen Motor. Apropos Rekord: Insgesamt rollen gut zwei Millionen Octavia der zweiten Generation vom Band.

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