600 Stück pro Tag können gebaut werden
Der Skoda Elroq startet. Die Weltpremiere und der Bestellstart fanden schon Anfang Oktober statt, die ersten Tests erschienen im Dezember, und nun fragen sich wohl viele, wann das elektrische Kompakt-SUV beim Händler steht. Ein Meilenstein bis zum Marktstart wurde jedenfalls mit dem Produktionsbeginn erreicht.
Am Unternehmenssitz in Mladá Boleslav, eine Autostunde nordöstlich von Prag gelegen, wurde nun mit der Serienfertigung des Skoda Elroq begonnen. Das knapp 4,50 Meter lange und 1,63 m hohe Elektroauto entsteht auf derselben Produktionslinie wie der Enyaq und der Octavia. Damit ist Mlada Boleslav das europaweit einzige Werk, in dem MQB- und MEB-Modelle auf der gleichen Linie gebaut werden. Der Vorteil: Lässt die Nachfrage nach Verbrennern nach, können mehr Enyaq und Elroq gebaut werden, bei schwächelndem Stromer-Absatz mehr Octavia.
Quantitativ wird die Aufnahme des Elroq möglich, weil 2024 ein Teil der Octavia-Produktion ins Werk Kvasiny nahe der polnischen Grenze verlegt wurde. So können nun bis zu 600 Elroq täglich vom Band laufen. Bei zum Beispiel 230 Arbeitstagen entspräche das rund 140.000 Stück pro Jahr. So viel werden aber wohl kaum benötigt. Zum Vergleich: 2024 wurden weltweit 79.500 Enyaq ausgeliefert.
Die Listenpreise in Deutschland beginnen bei 33.900 Euro. Dafür bekommt man die Version 50 Tour mit 125-kW-Heckantrieb und rund 360 km Reichweite. In etlichen Märkten liegt der Basispreis auf dem gleichen Niveau wie das ähnlich große Verbrennermodell Skoda Karoq. Im Vergleich zum kürzlich gelifteten Skoda Enyaq, der auf der gleichen Plattform basiert, ist das Auto etwa 5.000 Euro günstiger.
In Mlada Boleslav stellt Skoda auch die Batteriesysteme für die MEB-Fahrzeuge her. Das bedeutet wohl, dass die aus Asien kommenden Zellen oder Module zum Batteriepaket zusammengesetzt werden. Zum Einsatz kommen die Akkus außer im Elroq und Enyaq auch in Elektroautos von VW, Audi und Cupra. 2023 hat Skoda die Kapazität auf 1.500 Akkus pro Tag erhöht, wie Skoda unlängst berichtete.
Die Nachfrage nach dem neuen Elektroauto ist groß: Bis Ende 2024 wurden weltweit bereits über 20.000 Skoda Elroq bestellt. In Deutschland wurden bisher aber nur 46 Exemplare neu zugelassen, wie aus der KBA-Statistik vom Dezember hervorgeht. Das dürften Exemplare für die Händler sein. Dort dürften inzwischen auch schon einige Autos stehen. Und wann ist nun der offizielle Marktstart? Der Hersteller nennt offiziell nur das erste Quartal. Aber der Werbung und einer Skoda-Website ist zu entnehmen, dass am 25. Januar ein "Skoda-Buffet" bei den Händlern stattfindet, wo man das Auto zumindest schon mal live beäugen kann.
Unter dem Strich
Mit rund 25.000 verkauften Exemplaren war der Skoda Enyaq letztes Jahr die Nummer zwei bei den Elektroautos in Deutschland. Geht dieser Titel dieses Jahr an den Elroq? Das ist ein ambitioniertes Ziel, aber bei Skoda ist zu hören, dass man sich durchaus einen Absatz auf dem Niveau des Enyaq vorstellen kann. Können wir auch. Denn unserer Meinung nach gehört das Modell - zusammen mit dem Kia EV3 - derzeit zu den attraktivsten Modellen der Klasse.