Basispreis mit 43.900 Euro genauso hoch wie beim Ioniq 5 (Update)
Der "normale" Hyundai Ioniq 6 kommt in Sicht. Nachdem kürzlich der Preis der First Edition bekannt gegeben wurde, verrät Hyundai nun auch die Preise der Serienversionen. Bei 43.900 Euro geht es los, schreibt der Hersteller nun in einer E-Mai. Damit ist der Wagen in der Basis exakt gleich teuer wie der Ioniq 5.
Den Hyundai Ioniq 6 gibt es in drei Motor-Akku-Kombinationen. Das verkündete der Hersteller schon im Oktober. Inzwischen sind auch die Leistungswerte bekannt: 111, 168 und 239 kW. Seltsamerweise fehlen aber nach wie vor Daten zu den Sprintwerten und zum Drehmoment.
Mit 111 kW ist die Basisversion etwas schwächer als beim Ioniq 5, wo 125 kW geboten werden. Die anderen Versionen sind mit 168 bzw. 239 kW genauso stark. Die Topversion erledigt sogar den Tempo-100-Sprint in der gleichen Zeit von 5,1 Sekunden.
Was die Batterien angeht, so hat die Basisversion des Hyundai Ioniq 6 einen 53-kWh-Akku, (statt 58 kWh wie beim Kia EV6 und Hyundai Ioniq 5). Vorteil der kleineren Batterie: In Kombination mit Heckantrieb und 18-Zoll-Rädern wird ein Stromverbrauch von unter 14 kWh/100 km möglich. In unserer Top-Ten-Liste der sparsamsten E-Autos würde diese Version derzeit Platz vier erreichen.
Die erwähnte 77-kWh-Batterie gibt es wahlweise mit Heck- oder Allradantrieb. Der Hecktriebler kommt damit auf 614 km Reichweite. Er würde sich in unserer Top-Ten-Liste der Elektroautos mit der größten Reichweite derzeit für Platz 6 qualifizieren.
Dank 800-Volt-System lässt sich die Batterie (wie bei den Schwestermodellen) in nur 18 Minuten von 10 Prozent auf 80 Prozent bringen. Auch eine Angabe zum Reichweite-Nachladen findet sich nun: In 15 Minuten soll sich bei der 77-kWh-Version mit Heckantrieb und 18-Zöllern Strom für 351 Kilometer nachladen lassen. Die maximale Ladeleistung liegt bei 240 kW. Die Fähigkeit zum bidirektionalen Laden ist ebenfalls wieder an Bord.
Der 4,85 Meter lange Hyundai Ioniq 6 wird treffend als Electrified Streamliner beschrieben. Die windschnittige Limousine hat einen cW-Wert von 0,21 und liegt damit nur wenig schlechter als der Mercedes EQS (cW 0,20) und der neue Rekordhalter Lucid Air (cW 0,194). Dazu tragen verschiedene Aerodynamik-Maßnahmen bei. Mithelfen dürften auch die Kameras, die die Außenspiegel ersetzen.
Die Form des Armaturenbretts ist von einem Flugzeugflügel mit Winglets inspiriert. Zudem fallen die Displays für die Bilder der Außenkameras auf. Hinter dem Lenkrad gibt es ähnlich wie beim Ioniq 5 zwei 12,25-Zoll-Displays, eines als Instrumentendisplay und eines als Touchscreen. Beide lassen sich konfigurieren.
Die Navigation soll eine Routenplanung mit Einbezug der verfügbaren Ladesäulen bieten, und die Batterie wird vor dem Laden automatisch vorkonditioniert, wie ein Technik-Experte bei der Vorstellung des Ioniq 6 m Juli sagte. Over-the-Air-Updates betreffen nicht nur Infotainment-Software, Kartenmaterial und Assistenzsysteme, sondern auch die Batteriesteuerung.
Weitere Neuheiten:
Optional gibt es auch die aus dem Ioniq 5 bekannten Relax-Sitze mit einer weit nach hinten neigbaren Lehne. Strom für Notebooks, Smartphones etc. liefern im Ioniq 6 vier USB-C-Anschlüsse und eine traditionelle USB-A-Buchse (für USB-Sticks und ältere Geräte).
Der neue Highway Driving Assist 2 (HDA 2) ermöglicht nun auch automatisierte Spurwechsel beim Setzen des Blinkers. Gerät man zu dicht an eine Fahrbahnbegrenzung, bringt HDA 2 das Auto zurück in die Spur. Zu den teilautonomen Fahrfähigkeiten gehört auch, dass der Ioniq 6 ferngesteuert geparkt werden kann.
Zur Serienausstattung aller Hyundai Ioniq 6 gehören LED-Licht, 18-Zoll-Alufelgen, die zwei 12,25-Zoll-Bildschirme, das Navi, eine Rückfahrkamera, Sitzheizung, zwei Ladekabel, eine elektrisch öffnende Heckklappe sowie eine 230-Volt-Steckdose unter der Rücksitzbank fürs bidirektionale Laden und ein Frunk. Optional gibt es die Pakete Dynamiq, Tecniq und Uniq.
Ab dem 9. November 10 Uhr konnte man sich einen Hyundai Ioniq 6 First Edition reservieren, doch nach weniger als 24 Stunden war das 66.400 Euro teure Sondermodell (mit 239 kW und dem großen Akku) bereits "ausreserviert". Man habe aber noch die Chance, per Warteliste zu einer First Edition zu kommen, schreibt Hyundai auf seiner Website.
Die First Edition des Hyundai Ioniq 6 war auf nur 2.500 Exemplare limitiert. Diese Zahl galt für Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Norwegen und die Niederlande zusammen. Für Deutschland war mit 1.000 Stück der größte Anteil reserviert, allerdings war der Preis in Deutschland (66.400 Euro) auch deutlich höher als in Großbritannien, wo nur 54.995 Pfund oder etwa 63.000 Euro verlangt wurden, wie InsideEVs.com berichtete. Ausgeliefert wird die First Edition voraussichtlich zwischen März und April 2023.
Der Produktionsstart soll schon im dritten Quartal erfolgt sein, die Auslieferung in Europa sollte eigentlich noch 2022 erfolgen. In Deutschland steht das Auto aber erst Anfang 2023 beim Händler, schreibt Hyundai nun. Die erwartete Sportversion Ioniq 6 N dürfte den 430 kW starken Antrieb aus dem Kia EV6 erhalten, auch wenn das offiziell noch nicht bestätigt ist.