Vorne ID.3, hinten T7. Die Serienversion des Elektro-Bulli startet 2022
Herbert Diess ist schwer begeistert: "Der neue T7 ist innovativ und digital, komfortabel und funktional. Im nächsten Jahr bringen wir unser bislang emotionalstes Elektrofahrzeug auf den Markt, den ID. Buzz. Mit dem ID. Buzz AD wird Volkswagen Nutzfahrzeuge die Zukunft der autonomen Robotaxis vorbereiten." Emotional. Und das aus dem Mund des Volkswagen-Konzernchefs.
Die Erwartungen an den ID. Buzz sind also hoch, auch von Seiten der Bulli-Fans. Diese zeigen sich nicht alle vom neuen VW T7 Multivan überzeugt. Doch er ist eine von drei Säulen bei VW Nutzfahrzeuge neben dem T6.1 und dem ID. Buzz. Jetzt zeigt ein aus der Nähe erwischter Prototyp mit Technik fürs autonome Fahren viele Details der Serienversion. Zugleich tauchte im Premieren-Video des neuen ID.5 ein nur noch wenig getarnter ID. Buzz auf.
Man sieht eindeutig, dass sich der ID. Buzz an der gleichnamigen Studie orientiert: Diese war 4,94 Meter lang, 1,98 Meter breit und 1,96 Meter hoch. Durch die Elektrotechnik gibt es keinen langen Vorderwagen, wodurch die Optik dem Ur-Bulli alias T1 (1950-1967) ähnelt. Vorne greift der Buzz Elemente des ID.3 auf, hinten zeigt sich eine Familienähnlichkeit zum T7. Dort unterscheidet aber ein durchgehendes Leuchtenband den Buzz vom T7.
Auf einer offiziellen Vorschau im Netz heißt es: "Mit den optimal abgestimmten Außenmaßen seiner fließenden Silhouette bietet Ihnen der ID. Buzz Freiheit. Und natürlich jede Menge Platz. Denn in seinem beeindruckenden Inneren bleibt viel Raum für persönliche Entfaltung. Dank des kompakten Designs ist er für den urbanen Raum bestens geeignet und lässt sich mit seinem extrem agilen Wendekreis ganz entspannt durch die engen Straßen lenken."
Die Technik stammt natürlich aus dem MQB-Baukasten, hier kann man sich am ID.4 und ID.5 orientieren. Allerdings dürfte der Radstand beim ID. Buzz auf fast drei Meter wachsen. Ebenso erscheint nur die Nutzung des großen 77-kWh-Akkus wahrscheinlich mit Motoren zwischen 128 kW (174 PS) und 220 kW (299 PS).
Der hier zu sehende Wagen ist einer der ersten fünf selbstfahrenden Prototypen. Die Serienversion des ID.BUZZ AD (Autonomous Driving) soll ab 2025 bei Mobilitätsdiensten wie MOIA eingesetzt werden. München ist auch ihr erstes Einsatzgebiet in Deutschland, hier testet der Entwicklungspartner Argo AI zurzeit die darin verbaute Technik, die autonomes Fahren möglich macht - das Self-Driving-System (SDS). Die präzisen Daten für die intelligente Software liefert dabei eine Kombination aus Lidar-, Radar und Kamerasystemen.
Das selbstfahrende System umfasst eine Reihe von Sensoren, Software und Computerplattformen, die eine 360-Grad-Erkennung der Fahrzeugumgebung ermöglichen, um Aktionen von Fußgängern, Radfahrern und Fahrzeugen vorauszuberechnen und den Motor, die Bremsen und die Lenkung zu steuern - damit sich das Fahrzeug sicher und natürlich im Stadtverkehr bewegt.
Während der Fahrt sind sowohl Nah- als auch Fernbereichs-Sensoren und -Kameras gefragt. Auf dem Dach der AD-Prototypen thront mit dem Argo Lidar ein Laserscanner, der im Gegensatz zu Radar-Systemen mit Lichtwellen arbeitet und Objekte aus einer Entfernung von bis zu 400 Metern erfassen kann. Sein patentierter Geiger-Modus besitzt die Fähigkeit, selbst kleinste Partikel (ein Photon) zu erkennen, so dass auch sehr schwach reflektierende Objekte erfasst werden.