In einem Pilotprojekt soll das Eiland komplett elektrisch mobil werden
Die griechische Insel Astypalea soll zur Elektroinsel werden. Das haben Volkswagen und die griechische Regierung vereinbart. Volkswagen-Konzernchef Herbert Diess und Premierminister Kyriakos Mitsotakis haben die ersten E-Autos übergeben.
Die Elektrifizierung von Astypalea hat begonnen. Das wird bereits am Flughafen deutlich: Direkt vor dem kleinen Ankunftsgebäude steht eine brandneue Ladesäule für Elektroautos. "Smart & Sustainable Island" steht darauf, ein Schild weist die Parkplätze als exklusiv für E-Autos aus. Es sind die Anfänge einer Transformation, die Astypalea in den kommenden Jahren grundlegend verändern wird. Das langfristige Ziel ist eine Vorzeigeinsel für nachhaltige Mobilität und grüne Energie.
Im Hauptort Chora überreichte Diess der örtlichen Polizei ihr neues Dienstfahrzeug: Der Volkswagen ID.4 ist das erste elektrische Polizeiauto Griechenlands. Auch die Hafenpolizei, die Flughafenbehörde und die Inselverwaltung sind ab sofort elektrisch unterwegs.
Zum Fuhrpark gehören dabei neben E-Autos auch zwei eScooter von Seat MÓ. Es sind die ersten E-Fahrzeuge auf Astypalea, viele weitere sollen folgen. Der Verkauf an Privat- und Geschäftskunden startet Ende Juni. Im nächsten Schritt folgen die neuen Mobilitätsdienste: Sowohl das vollelektrische Car-Sharing als auch der Ride-Sharing-Dienst befinden sich bereits in Vorbereitung.
Künftig soll der Strom auf der Insel vorwiegend aus Solarenergie stammen. In einem ersten Schritt wird bis 2023 ein Solarfeld mit einer Leistung von 3 Megawatt installiert. Damit können 100 Prozent der E-Fahrzeuge und bis zu 60 Prozent der gesamten Insel mit Grünstrom versorgt werden.
Zum neuen Energiesystem gehört auch eine Pufferbatterie mit 7 Megawattstunden (MWh) Speicherkapazität, mit der das Netz ausbalanciert und die Solarenergie bestmöglich genutzt werden kann. In einem zweiten Schritt wird der Anteil regenerativer Energien bis 2026 weiter ausgebaut und künftig mehr als 80 Prozent des Strombedarfs decken.
Mit dem neuen Energiesystem sinken nicht nur die CO2-Emissionen, sondern voraussichtlich auch die Energiekosten. Die griechische Regierung geht von mehr als 25 Prozent Einsparpotenzial aus.