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Tatsächlicher Verbrauch: Mercedes GLC 300 de im Test

Elektrische Reichweite und Spritverbrauch des Diesel-Plug-in-Hybrids im realen Straßenverkehr

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Plug-in-Hybride mit Dieselmotoren sind eine echte Rarität. Die einzigen Fahrzeuge mit dieser Kombination sind derzeit einige Modelle von Mercedes, darunter der GLC 300 de 4Matic, den wir als Kandidaten für diesen Verbrauchstest ausgewählt haben.

Das Mittelklasse-SUV mit Allradantrieb, Neungang-Automatik und 2,0-Liter-Diesel mit einer Systemleistung von 320 PS kam auf unserer 360 km langen Standardstrecke auf einen hervorragenden Durchschnittsverbrauch von 4,00 Liter/100 km. Das belastet die Reisekasse mit 5,32 Euro pro 100 Kilometer. Dazu kommt noch der Strom, denn wie immer fuhren wir mit vollem Akku los. Beim Verlassen von Rom legte der Wagen dann etwa 52 km im Elektromodus zurück.

Unter den besten SUVs im Verbrauchsranking

Im Ranking der von uns getesteten Autos der Rubrik Plug-in-Hybride findet man nur wenige andere Mittelklasse-SUVs, die sich mit dem GLC 300 de vergleichen lassen. Der Mercedes GLE 350 de 4 Matic ist ein wenig besser; er kam mit seiner größeren Batterie auf 3,95 Liter/100 km.

Noch besser war der Ford Kuga 2.5 Plug-in-Hybrid 2WD, der von seiner Größe her zwischen C- und D-Segment liegt und nur Frontantrieb hat. Er kam auf einen Rekord-Durchschnitt von 3,80 Liter/100 km. Ein direkter Konkurrent des GLC, aber ebenfalls ein Plug-in-Hybrid mit Benzinmotor ist der Audi Q5 55 TFSI e quattro S tronic, der 5,25 Liter/100 km brauchte.

Starke Beschleunigung und viel Ausstattung

Bei unserem Testwagen handelte es sich um einen Mercedes GLC 300 de 4Matic in der Ausstattungsvariante Premium Plus mit viel Ausstattung, wie 20-Zoll-Räder, einer elektronisch geregelten Luftfederung, Multibeam-Scheinwerfern und einer zweifarbigen Lederausstattung. Diese Variante wird in Deutschland nicht angeboten; hier gibt es nur eine Ausstattungsversion, und die kostet 59.441 Euro.

Der getestete GLC ist sowohl außen (4,65 Meter Länge) als auch innen groß, er liegt sehr weich auf seinen Luftfedern, sprintet kraftvoll, ja fast schon rasant wie wenige andere Plug-in-Hybride; außerdem ist er nahezu tadellos verarbeitet.

Nicht zu vergessen die Assistenzsysteme, die für Sicherheit und entspanntes Reisen sorgen, sowie das wirklich hervorragende Automatikgetriebe. Zudem waren noch Extras an Bord wie ein schlüsselloser Zugang, die elektrisch verstellbaren Sitze, das Head-up-Display und das Premium-Audiosystem.

Stromverbrauch und Reichweite im Elektromodus

Der GLC hat eine Batterie mit einer Nennkapazität von 13,5 kWh und eine (geschätzte) Netto-Kapazität von etwa 12 kWh. Das sorgt im Alltag für eine elektrische Reichweite von 40 bis 50 km.

Der Ladestand nimmt jedoch schnell ab, wenn die vollen 122 PS des Elektromotors genutzt werden, sei es auf der Autobahn oder bei temperamentvoller Fahrweise. Die ruhige Fahrt in Verbindung mit der Luftfederung bleibt auch dann ein wahrer Genuss für Komfortliebhaber. Das Aufladen erfolgt ausschließlich mit Wechselstrom; mit dem 7,2-kW-Onboard-Lader kann man auch an einer öffentlichen Säule recht schnell Strom zapfen.

Hier sind unsere Testergebnisse im Einzelnen:

  • Stadtverkehr (Rom): 26,7 kWh/100 km, 44 km Reichweite
  • Stadt-Umland-Mix: 19,2 kWh/100 km, 62 km Reichweite
  • (Italienische) Autobahn: 27,0 kWh/100 km, 40 km Reichweite
  • Stromspartest: 16,0 kWh/100 km, 74 km Reichweite
  • Maximaler Verbrauch: 86,2 kWh/100 km, 13 km Reichweite

Spritverbrauch mit leerer Batterie

Auch wenn die Batterie leer ist, was der ungünstigste Zustand bei Plug-in-Hybridautos ist, bleibt der Diesel-Verbrauch des Mercedes GLC 300 de immer noch im Rahmen und verzeichnet Tagesdurchschnitte, die mit denen anderer Diesel-SUVs dieser Kategorie übereinstimmen.

Mit dem 50-Liter-Tank kann man lange Strecken fahren, ohne an der Tankstelle zu halten, und das auch bei (italienischem) Autobahntempo. Die Effizienz in der Stadt und um Umland ist gut. Der 2,0-Liter-Diesel mit 194 PS wird stets vom Elektromotor unterstützt, was für starke Beschleunigung sorgt.

Hier die Zahlen im Einzelnen:

  • Stadtverkehr (Rom): 6,3 Liter/100 km, 790 km Reichweite
  • Stadt-Umland-Mix: 5,8 Liter/100 km, 860 km Reichweite
  • (Italienische) Autobahn: 6,9 Liter/100 km, 720 km Reichweite
  • Spritspartest: 3,5 Liter/100 km, 1.425 km Reichweite
  • Maximaler Verbrauch: 30,1 Liter/100 km, 165 km Reichweite

Aus dem offiziellen Datenblatt

ModellKraftstoffLeistungAbgasnormCO2-Emissionen
(NEFZ)Verbrauch
(NEFZ)Mercedes GLC 300 de 4MaticDiesel143 kWEuro 6d-ISC-FCM45 g/km1,8 l/100 km

 

Daten des Testfahrzeugs

Fahrzeug: Mercedes GLC 300 de 4Matic (Ausstattung Premium Plus; in Deutschland nicht angeboten)
Deutscher Listenpreis: 59.441 Euro (GLC 300 de 4Matic)
Testdatum: 9. April 2021
Wetter (Abfahrt/Ankunft): heiter, 26 Grad/heiter, 22 Grad
Insgesamt während der Tests gefahren: 961 km
Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 80 km/h
Reifen: Michelin Pilot Sport 4 SUV - 255/45 R20

Verbrauch und Kosten

Bordcomputer-Anzeige: 3,9 Liter/100 km
An der Zapfsäule ermittelter Verbrauch: 4,1 Liter/100 km
Mittel aus diesen Werten : 4,00 Liter/100 km (25,00 km/l)
Kraftstoffpreis: 1,33 Euro/Liter (Diesel)
Spritkosten: 5,32 Euro/100 km

Und so ermitteln wir den Verbrauch

Wenn Sie einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, nennt er Ihnen wahrscheinlich einen Wert, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht hat er den Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder er hat seine Tankrechnungen aufbewahrt und sich daraus einen Verbrauch errechnet.

Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).

Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.

Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.

Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).

Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 32 Cent pro kWh (gerundeter Durchschnittspreis für 1 kWh Haushaltsstrom in Deutschland im Jahr 2020 mit 19% MWst. laut Bundeswirtschaftsministerium). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.

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