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Tatsächlicher Verbrauch: Audi e-tron S Sportback im Test

Wie hoch ist der reale Spritverbrauch, wie groß die reale elektrische Reichweite?

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Wer ein luxuriöses und starkes Elektro-SUV sucht, hat bereits etliche Optionen, darunter deutsche, britische und amerikanische Autos. Wer Autos mit vier Ringen liebt, wird wohl schnell auf den Audi e-tron S Sportback kommen, den Protagonisten dieses Verbrauchstests.

Das Coupé-SUV verfügt über drei Elektromotoren, Allradantrieb, eine 86-kWh-Batterie (netto-Kapazität) und eine Maximalleistung von 370 kW (503 PS). Dazu kommen jede Menge moderne Technik und ein faszinierendes Design. Auf unserer 360 km langen Standardstrecke kam das Auto auf einen Durchschnittsverbrauch von 22,40 kWh/100 km. Wenn man vom Durchschnittspreis von deutschem Haushaltsstrom ausgeht, entspricht das Stromkosten in Höhe von 7,17 Euro/100 km.

22,40 kWh/100 km sind der höchste Verbrauch, den wir jemals bei einem Elektroauto auf unserer Strecke von Rom nach Forlì gemessen haben. Aber wir sprechen hier auch über das stärkste und schwerste E-Auto, das wir jemals getestet haben.

370 kW und der höchste Verbrauch im Ranking

Ein schneller Vergleich mit den anderen Elektro-SUVs in unserem Ranking zeigt, dass der Audi e-tron S Sportback zur neuen Negativ-Benchmark in Sachen Effizienz wird. Er liegt noch hinter seinem Schwestermodell Audi e-tron 55 quattro (19,0 kWh) und dem Jaguar I-Pace EV400 (18,8 kWh).

Etwas besser schnitt der Mercedes EQC 400 4Matic ab, der mit 16,6 kWh/100 km das derzeit sparsamste große Premium-Elektro-SUV in unserem Ranking ist.

Ein elektrisches Juwel für wenige

Den geringen elektrischen Wirkungsgrad des e-tron S Sportback machen eine Reihe toller Qualitäten wett, wie die absolut geräuschlose Fahrt, die üppige Leistung, die das Coupé-SUV schnell auf Trab bringt, die Leichtigkeit des Fahrens im Alltag und das schnelle Aufladen der Batterie.

Unser Audi e-tron S ist unter den getesteten Elektroautos, dasjenige mit der höchsten Ladeleistung an öffentlichen DC-Ladesäulen. Maximalleistungen von 50, 75 und 150 kW werden über lange Zeiträume aufrechterhalten, und so ist das Auffüllen der Batterie in höchstens einer halben Stunde abgeschlossen.

Kaum zu übersehen sind die gute Verarbeitung, die zahlreichen Fahrerassistenzsysteme und die ästhetische Wirkung dieses schönen Coupés-SUVs in der Metallic-Lackierung Navarra Blue, mit virtuellen Spiegeln (das heißt: Kameras statt Außenspiegeln) und 21-Zoll-Rädern. Diese und andere Extras bringen den italienischen Endpreis unserer italiensichen Version auf über 127.000 Euro. In Deutschland kostet das Grundmodell rund 96.000 Euro.

Reichweite: Eher 300 als 400 km

Die Batterie hat eine nominale Speicherkapazität von 95 kWh, nutzbar sind 86 kWh. Wie weit bringt das den 2,6 Tonnen schweren und 370 kW starken Audi e-tron S Sportback? Wenn man angesichts der gebotenen Leistung euphorisch wird, sinkt der Ladestand sehr schnell. Das gleiche gilt im Stadtverkehr und auf der Autobahn.

In diesen Fällen bleibt die Reichweite unter 300 Kilometern. Mit einer viel vorsichtigeren Fahrweise kann man den Verbrauch ein wenig verbessern und versuchen, sich 400 Kilometern zu nähern. So haben wir die 360 km unserer Standardstrecke ohne Ladeunterbrechung zurückgelegt. Dabei haben wir die Batterie aber auch fast leergefahren.

Verbrauch in verschiedenen Fahrsituationen

  • Stadtverkehr (Rom): 32,0 kWh/100 km, 266 km Reichweite
  • Stadt-Umland-Mix: 26,0 kWh/100 km, 326 km Reichweite
  • (Italienische) Autobahn: 30,0 kWh/100 km, 283 km Reichweite
  • Stromspartest: 18,0 kWh/100 km, 473 km Reichweite
  • Maximaler Verbrauch: 99,9 kWh/100 km [obere Anzeigegrenze], 86 km Reichweite

Aus dem offiziellen Datenblatt

ModellKraftstoffLeistungStromverbrauch (WLTP
Reichweite (WLTP)
LeergewichtAudi e-tron S Sportback quattroStrom370 kW25,6-28,1 kWh/100 km346-380 km2.620 kg

 

Daten des Testfahrzeugs

Fahrzeug: Audi e-tron S Sportback quattro sport attitude (wird in Deutschland nicht angeboten)
Deutscher Listenpreis: 96.050 Euro (e-tron S Sportback quattro)
Testdatum: 15. April 2021
Wetter (Abfahrt/Ankunft): neblig, 19 Grad/ neblig, 11 Grad
Während der Tests gefahren: 1.024 km
Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 78 km/h
Reifen: Pirelli P Zero PZ4 SC - 285/40 R21

Verbrauch und Kosten

Bordcomputer-Anzeige: 22,4 kWh/100 km
An dwer Ladesäule bestimmter Verbrauch: k.A.
Mittel aus diesen Werten: 22,40 kWh/100 km
Strompreis: 0,32 Euro/kWh
Stromkosten: 7,17 Euro/100 km

Und so ermitteln wir den Verbrauch

Wenn Sie einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, nennt er Ihnen wahrscheinlich einen Wert, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht hat er den Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder er hat seine Tankrechnungen aufbewahrt und sich daraus einen Verbrauch errechnet.

Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).

Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.

Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.

Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).

Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 32 Cent pro kWh (gerundeter Durchschnittspreis für 1 kWh Haushaltsstrom in Deutschland im Jahr 2020 mit 19% MWst. laut Bundeswirtschaftsministerium). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.

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