Wie viel Sprit verbraucht der aufladbare Shooting Brake im realen Straßenverkehr?
Noch ein kompakter Mercedes mit Plug-in-Hybrid-Motorisierung und noch ein gutes Ergebnis in unserem Realverbrauchstest auf der Strecke von Rom nach Forlì. Diesmal ist der Mercedes CLA Shooting Brake 250 e an der Reihe. Der familienfreundliche Wagen mit sportlichem Look kombiniert einen 1,3 Turbobenziner mit einem Elektromotor zu 218 PS Systemleistung.
Der Plug-in-Hybrid hatte einen Durchschnittsverbrauch von 3,80 Liter/100 km. Das entspricht deutschen Spritkosten von 5,51 Euro/100 km. Dazu kommt noch der Strom, denn wie immer verließen wir die Stadt Rom mit vollem Akku. Anschließend schafften wir 70 km im rein elektrischen Betrieb, eines unserer besten Ergebnisse in Sachen elektrisch Reichweite.
Wenn man den Mercedes CLA mit Plug-in-Hybrid-Antrieb mit anderen PHEVs aus unserem Verbrauchsranking vergleicht, erkennt man, dass sich der Wagen hervorragend platziert. Er setzt zwar keine neue Rekordmarke, landet aber bei den sparsamsten Autos. Einen identischen Verbrauch verzeichneten wir bei dem größeren Ford Kuga 2.5 Plug-in-Hybrid (ebenfalls 3,80 Liter). Besser schnitten die Schwestermodelle Mercedes B 250 e (3,55 Liter) und Mercedes A 250 e (3,00 Liter) ab.
Etwas mehr verbrauchten der Skoda Superb iV Combi (4,20 Liter) und der Renault Mégane Grandtour E-Tech 160 (4,75 Liter) sowie der Mercedes GLA 250 e (5,10 Liter) mit dem gleichen Antrieb wie unser CLA.
Der Testwagen hatte die italienische Premium-Ausstattung, die es in Deutschland nicht gibt. Er hatte praktisch eine Vollausstattung, mit Panorama-Schiebedach, Metallic-Lackierung, MBUX-System, elektrischer Heckklappe und Paketen für Komfort und Fahrhilfen. In Deutschland kostet die einzige verfügbare Ausstattung 43.191 Euro.
Im Alltag lernt man schnell die stets hohe Leistungsbereitschaft des Wagens schätzen, die gute Qualität, den Komfort, die vielen nützlichen Ausstattungselemente für die Sicherheit. Dazu kommt die Größe des Kofferraums, die sich allerdings erst beim Umklappen der Rücksitze richtig zeigt. Für flüssiges und schnelles Schalten gibt es jedoch besser kalibrierte Automatikgetriebe.
Die Sparsamkeit der Shooting-Brake-Version des Mercedes CLA 250 e ist eine Konstante in jeder Fahrsituation. Das macht sich bereits beim Fahren im Elektromodus bemerkbar.
Mit der 15,6-kWh-Batterie schafft man leicht 60 Kilometer. Mit ein wenig mehr Augenmerk für den eigenen Fahrstil kann man sogar noch besser abschneiden.
Bei vollem Akku ermittelten wir im Einzelnen folgende Stromverbräuche und Reichweiten:
Auch bei entladener Batterie schafft es unser CLA Shooting Brake, den Verbrauch in akzeptablen Grenzen zu halten; meist sind es um die 6 Liter pro 100 Kilometer.
So gibt es trotz des auf 35 Liter reduzierten Kraftstofftanks keine Probleme mit der Reichweite, die in der Regel bei etwa 500 km liegt.
Hier unsere Testergebnisse im Detail:
ModellKraftstoffLeistungAbgasnormCO2-Emissionen
(NEFZ)Verbrauch
(NEFZ)Mercedes CLA 250 e Shooting BrakeBenzin118 kWEuro 6d-ISC-FCM33 g/km1,4 Liter/100 km
Fahrzeug: Mercedes CLA 250 e Shooting Brake (italienische Premium-Ausstattung)
Deutscher Listenpreis: 43.191 Euro (deutsche Serienversion)
Testdatum: 2. April 2021
Wetter (Abfahrt/Ankunft): heiter, 24 Grad / heiter, 24 Grad
Insgesamt während der Tests gefahren: 977 km
Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 82 km/h
Reifen: Pirelli Winter Sottozero 3 - 225/45 R18 M+S
Bordcomputer-Anzeige: 3,6 Liter/100 km
An der Zapfsäule bestimmter Verbrauch: 4,0 Liter/100 km
Mittel aus diesen Werten: 3,80 Liter/100 km
Kraftstoffpreis: 1,45 Euro/Liter (Super E10)
Spritkosten: 5,51 Euro/100 km
Wenn Sie einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, nennt er Ihnen wahrscheinlich einen Wert, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht hat er den Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder er hat seine Tankrechnungen aufbewahrt und sich daraus einen Verbrauch errechnet.
Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).
Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.
Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.
Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).
Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 32 Cent pro kWh (gerundeter Durchschnittspreis für 1 kWh Haushaltsstrom in Deutschland im Jahr 2020 mit 19% MWst. laut Bundeswirtschaftsministerium). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.