Wie viel Sprit verbraucht das 300-PS-SUV im realen Verkehr?
Die Invasion der Plug-in-Hybrid-SUVs: Nein, das ist kein Science-Fiction-Film, sondern die Realität auf dem Automarkt. Die Zahl der aufladbaren "Sport-Geländewagen" wächst Jahr für Jahr. Zu den Neuzugänge gehört der Peugeot 3008 Hybrid4. Das 300 PS starke Kompakt-SUV mit Allradantrieb ist der Protagonist dieser Ausgabe unseres wöchentlichen Verbrauchstests.
Mit seinen drei Motoren (ein 1,6-Liter-Turbobenziner und zwei Elektromotoren) und viel Leistung kam der Wagen auf einen beachtlichen Durchschnittsverbrauch von 4,05 Liter/100 km. Bei den derzeitigen deutschen Spritpreisen entspricht das Kosten von 5,08 Euro/100 km.
Wie immer bei unseren Plug-in-Hybrid-Tests war die Batterie am Anfang der 360 km langen Teststrecke voll. Die Stromkosten für das Füllen des 13,2 kWh großen Akkus (von rund 4 Euro) kommen noch zu den Spritkosten hinzu. Nach dem Start im Zentrum Roms legte der Peugeot 3008 Hybrid4 300 nicht weniger als 62 km rein elektrisch zurück. Das ist eines der bislang besten Ergebnisse in Sachen elektrische Reichweite.
Unser Peugeot 3008 Hybrid4 300 e-EAT8 in der GT-Ausstattung gehört mit seinen 4,05 Liter/100 km zu den sparsamsten Plug-in-Autos, die wir bisher getestet haben. Er wird nur übertroffen vom Kia Niro Plug-in-Hybrid von 2018 (3,30 Liter) und dem Ford Kuga Plug-in-Hybrid (3,80 Liter).
Direkt dahinter kommen der Mini Cooper S E All4 Countryman von 2017 (5,25 Liter) und der Mercedes GLC 350 e 4Matic von 2018 (6,30 Liter). Unser Plug-in-3008 verbrauchte aber mehr als die Selbstzünder-Variante BlueHDi 130, die mit 3,60 Liter Diesel zufrieden war.
Der getestete Wagen verfügte über die (italienische) GT-Ausstattung und hatte zusätzlich ein Panorama-Schiebedach, eine weiße Perlmutt-Metallic-Lackierung, ein Nappaleder-Interieur, das Focal-Audiosystem und besaß das optionale 7,4-kW-Bordlader, mit dem das Aufladen an der Wallbox und an öffentlichen Säulen schneller geht. Ohne diese Extras und vor Förderung kostet die GT-Version in Deutschland rund 50.000 Euro.
Dafür erhalten Sie ein modernes, geräumiges SUV mit wirklich beeindruckender Leistung und der Möglichkeit, viele Kilometer im Elektromodus zu fahren. Das ausgezeichnete e-EAT8-Automatikgetriebe schaltet etwas langsamer und weniger präzise als die Achtgang-Automatik der Dieselversion. Aber das merkt man nur beim Kickdown und einigen anderen Situationen. Der Elektromotor hinten hilft bei hoher Beschleunigung mit, aber auch am Kurvenende und auf wenig griffigem Untergrund.
Wie alle Plug-in-Hybride haben wir auch den Peugeot 3008 Hybrid4 300 e-EAT8 GT mit voller und leerer Batterie in verschiedenen Fahrsituationen getestet und aus der Akku-Kapazität (13,2 kWh) die theoretische Reichweite errechnet.
Wenn Sie mit leerer Batterie fahren, was die ungünstigste Situation für Plug-in-Hybridautos ist, gelingt es dem Peugeot 3008 zumindest, den Schaden zu begrenzen. Der Spritverbrauch ist für ein kompaktes 300-PS-SUV immer noch akzeptabel, auch wenn die Reichweite etwas niedriger als bei Dieselmodellen ist.
ModellKraftstoffLeistungAbgasnormCO2-Emissionen
(NEFZ)Verbrauch
(NEFZ)Peugeot 3008 Hybrid4 300 e-EAT8 GTBenzin300 PSEuro 6d-ISC35 g/km1,5 Liter/100 km
Fahrzeug: Peugeot 3008 Hybrid4 300 e-EAT8 GT
Listenpreis in Deutschland: 49.519 Euro (ohne Extras)
Testdatum: 10. Juli 2020
Wetter (Abfahrt/Ankunft): heiter, 37 Grad/heiter, 32 Grad
Insgesamt gefahren: 971 km
Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 81 km/h
Reifen: Michelin Primacy 3 - 205/55 R19
Bordcomputer-Anzeige: 4,1 Liter/100 km
An der Zapfsäule ermittelter Verbrauch: 4,0 Liter/100 km
Mittel aus diesen Werten: 4,05 Liter/100 km
Kraftstoffpreis: 1,25 Euro/l (Super E 10)
Spritkosten: 5,06 Euro/100 km
Wenn Sie einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, nennt er Ihnen wahrscheinlich einen Wert, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht hat er den Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder er hat seine Tankrechnungen aufbewahrt und sich daraus einen Verbrauch errechnet.
Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).
Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.
Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.
Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).
Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 30 Cent pro kWh (gerundeter Durchschnittspreis für 1 kWh Haushaltsstrom in Deutschland laut BDEW, Stand 7/2019). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.