© Motor1.com/Hersteller
Kombis mögen ja praktisch sein, haben aber immer einen leichten Geruch von Handwerk und Familie. Die Alternative hat einen englischen Namen: Shooting Brake. Ursprunglich für die Jagd konzipiert, versteht man darunter im strengen Sinn einen geräumigeren Coupé-Ableger mit einer Mischung aus Kombi- und Steilheck. Vereinfacht gesagt: ein zweitüriger Kombi. Doch wie in fast allen Autokategorien verschwimmen auch hier zunehmend die Definitionsgrenzen. Wir zeigen Ihnen einige schicke Bespiele von früher und heute.
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Der ursprüngliche Sinn eines Shooting Brake war die Jagd. Fahrzeuge wie dieser spezielle Silver Ghost von Rolls-Royce dienten als eine Art rollender Hochsitz, in dem nur das Nötigste an Gepäck mitgeführt wurde.
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Nach dem zweiten Weltkrieg nahm die Zahl vom Kombis stetig zu. Doch lange Zeit haftete ihnen der Ruf an, rustikale Nutztiere für das Handwerk zu sein. Nichts also für den betuchten Gentleman mit Platzbedarf, der zudem viel Leistung unter der Haube wollte. Die Lösung boten Karosseriebauer wie etwa Vignale an, der diesen Umbau eines Ferrari 330 GT schneiderte.
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Als erster wirklich in Großserie gebauter Shooting Brake kann der Volvo P 1800 ES gelten. Allerdings wurden zwischen 1971 und 1973 auch nur rund 8.000 Exemplare gefertigt.
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Hierzulande fast unbekannt, erfreute sich der Reliant Scimitar (hier in der Version ab 1975) in Großbritannien regen Zuspruchs. Auch Mitglieder des britischen Königshauses fuhren den Scimitar, von dem gut 14.000 Stück gebaut wurden.
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Das Shooting Brakes nicht zwangsläufig schön sein müssen, bewies Lotus mit Elite von 1974. Über einem Zentralrohrrahmen aus Stahlblech spannte sich eine GFK-Karosserie.
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Die Zweitürer-Regel für Shooting Brakes ist längst aufgeweicht. Gut für Porsche, denn die Firma zeigte schon 2012 die Studie Panamera Sport Turismo. Tatsächlich dürfte der Kombi-Verschnitt ab 2017 in Serie gehen.
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Mit dem normalen CLS meißelte Mercedes an den klassischen Coupé-Konventionen. Sein jüngerer Verwandter ist streng genommen ein Kombi, wird aber vom Hersteller trotzdem Shooting Brake genannt.
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Was ganz oben funktioniert, kann einige Klassen tiefer nicht verkehrt sein: Tatsächlich wirkt der 2015 vorgestellte CLA Shooting Brake wie eine Miniatur des entsprechenden CLS.
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1998 ergänzte BMW die Z3-Baureihe durch ein Coupé. Dessen Form spaltet die Meinungen bis heute. Vielleicht hätten die Münchner den Wagen einfach nur Z3 Shooting Brake nennen sollen.
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Formal hat der Volvo 480 ES Shooting-Brake-Qualitäten. Aber der 480 ES war bereits das Coupé des biederen 440. Anders als sein Vorbild 1800 ES gab es keinen eigenständigen 480-Coupéableger.
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Als "High Performance Estate", also "Hochleistungskombi" bezeichnete Lancia den 1975 vorgestellten Beta HPE. Dabei hat er sich das Prädikat "Shooting Brake" redlich verdient.
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Schön oder furchtbar? Aus Australien kommt dieser Entwurf für einen Toyota GT86 als Shooting Brake. Im Vergleich zum Coupé wurden nur das Dach und das hintere Viertel der Karosserie neu gestaltet. Der Wagen bietet nun einen großen Kofferraum und zwei zusätzliche Sitze. Leider soll es zunächst beim Konzeptfahrzeug bleiben.
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Die Basis des Shooting Brake Zagato bildet ein Aston Martin Virage, der zwischen 2011 und 2012 gebaut wurde. Bei der Neugestaltung wurden dem Briten Designelemente des Aston Martin Vantage aus den 1980er-Jahren verpasst und mit geraden Linien und Kanten kombiniert. Der Preis des Unikats? Unbekannt und vermutlich unbezahlbar.
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Mit dem 4,20 Meter langen Allroad Shooting Brake gab Audi anno 2014 einen Ausblick auf den neuen TT. Ob er in Serie geht, ist auch zwei Jahre später nicht entschieden.
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Gesetzt den Fall, James Bond ist irgendwann Familienvater, wäre das hier ideal: 1963 ließ sich der damalige Aston-Martin-Eigentümer David Brown einen DB5 zu Jagdzwecken umbauen. Die Operation kann als gelungen betrachten werden, insgesamt entstanden zwölf Exemplare.
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Er ist gewissermaßen der Opa des Panamera: Zum 75. Geburtstag bekam Ferry Porsche 1984 diesen verlängerten 928 mit vier vollwertigen Sitzplätzen. Das Wachstum auf 4,77 Meter Länge machte das intern "942" genannte Einzelstück nicht schöner. Interessant ist die gegenläufig öffnende Zusatztür auf der Fahrerseite, deren Konzept sich später beim Mazda RX-8 und Mini Clubman wiederfand.
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Ist er aktuell der einzig wahre Shooting Brake? Der Ferrari FF hört seit kurzem auf den Namen GTC4Lusso. Die etwas eigenwillige Kreation besteht aus historischen Elementen wie "GTC" und "Lusso" und der Zahl "4", die für die Anzahl der Sitze steht. Die Leistung des 6,3-Liter-V12-Saugmotors wurde von 660 auf 690 PS angehoben.