Fahren Sie einen Dienstwagen? Wenn ja, dann gehören Sie einer Mehrheit an: Rund 3,2 Millionen Pkw wurden im Jahr 2015 hierzulande neu zugelassen, knapp 66 Prozent davon auf gewerbliche Halter. Worauf diese abfahren, haben nun 250 Flottenmanager im Auftrag des Fachmagazins "Firmenauto" ermittelt. Sie wählten in zwölf Kategorien die besten Dienstwagen. Wir zeigen die siegreichen Modelle.
Ob "Minicars", "Cityflitzer" oder Kleinstwagen: Fahrzeuge vom Schlag eines Fiat Panda oder VW Up finden oft bei Pflegediensten oder Pizzadiensten Verwendung. Auch als Verbindungsfahrzeug bei Behörden oder auf dem Vorfeld von Flughäfen kurven die Winzlinge herum. Zum Sieger des Jahres kürten die Flottenmanager den Smart Fortwo mit 90-PS-Turbo und Doppelkupplungsgetriebe.
Praktisch ist der Opel Adam nicht so sehr, dafür aber schick. Ideal also für einen Firmenwagen, der auch Werbezwecken dienen soll. Den siegreichen Einliter-Turbo gibt es im Adam mit 90 oder 115 PS Leistung.
Nein, nicht der VW Golf, sondern sein Bruder Audi A3 fand in der Kompaktklasse den meisten Anklang bei den Flottenmanagern. Mit 110 PS starkem Diesel stimmen sowohl der Verbrauch als auch der Restwert. Im Sommer 2016 bekommt der A3 ein Facelift (Bild).
Kritiker monierten beim neuen Audi A4, dass er sich optisch zu wenig vom Vorgänger unterscheide. Flottenmanager sehen darin offenbar kein Problem und küren den besonders sparsamen A4 Avant 2.0 TDI ultra zu ihrem Liebling der Mittelklasse.
Und auch in der oberen Mittelklasse gewinnt Audi die Herzen der Entscheider. Beim A6 wird ein sparsamer Diesel an ein Doppelkupplungsgetriebe gekoppelt.
In der Firmenwagen-Top-Liga setzt sich der BMW 730d gegen den Audi A8 und die Mercedes S-Klasse durch. Hauptgrund dürfte sein, dass der 7er noch brandneu ist. Generell gilt, dass in der Oberklasse der gewerbliche Zulassungsanteil extrem hoch ist.
Ganz anders ist die Lage bei kleinen SUVs: Sie finden vorwiegend private Besitzer. Eine Überraschung ist der Flottensieg des Mazda CX-3 mit 105 PS starkem Diesel. Den Dienstwagen-Löwenanteil machen nämlich deutsche Fabrikate aus.
Inwieweit der Mercedes GLC noch als kompakt einzustufen ist, sei dahingestellt. Interessant ist aber, dass die Wahl der Entscheider auf die Variante mit Plug-in-Hybrid fällt. Ein Pluspunkt des Antriebs: Wer häufig Kunden in Innenstädten besucht, muss hier keine schärferen Umweltzonen fürchten.
Auch bei den großen SUVs siegt ein Plug-in-Hybrid, nämlich der Mercedes GLE 500 e 4Matic. Zunehmend werden Dienstwagen nach CO2-Ausstoß gestaffelt. Offizielle 78 Gramm beim GLE 500e senken zudem die Öko-Bilanz nach außen.
Im wahrsten Wortsinne spannend wird die Rolle von Elektroautos im Dienstwagenbereich sein. Eines ist der Mercedes B 250 e. Dieser kommt mit Strom rund 200 Kilometer weit, kostet aber auch über 39.000 Euro. Deshalb dienen E-Autos den Firmen meist nur als grünes Aushängeschild.
Nur einen einzigen Sieg kann VW verbuchen und zwar bei den großen Vans. Ob es am Abgasskandal und den damit verbundenen Rückrufen liegt, die Flottenkunden besonders treffen? Der Sharan mit Zweiliter-Diesel und Doppelkupplungsgetriebe dürfte jedenfalls als Dienstwagen auch oft für private Anlässe genutzt werden.
Im handwerklichen Bereich sind Pick-ups nicht so selten. In dieser Kategorie siegte der Mitsubishi L200. Vor allem beim Preis punktet er: Für die Doppelkabine mit 154 PS starkem Diesel und Allrad genügen schon 28.490 Euro. Das freut jeden scharfen Rechner.