© Motor1.com/Hersteller
Eigentlich möchte man Polizeiautos nicht unbedingt aus nächster Nähe sehen, denn meistens folgt eine Strafe auf dem Fuß. Aber Streifenwagen faszinieren viele schon seit der Kindheit. Für das Audi-Museum in Ingolstadt Grund genug, jetzt eine Sonderausstellung mit historischen Fahrzeigen unserer Freunde und Helfer zu zeigen. Kommen Sie mit auf Oldtimer-Streife!
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Unter dem Namen "Razzia!" hat das "museum mobile", wie das Audi-Museum in Ingolstadt offiziell heißt, insgesamt 14 historische und bekannte Polizeifahrzeuge versammelt. Positiv: Die Auswahl ist durchaus markenübergreifend. Bis zum 30. August können die Blaulicht-Modelle besucht werden.
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Nach dem Zweiten Weltkrieg etablierte sich in Westdeutschland schnell der VW Käfer als Streifenwagen. Selten blieb der sogenannte Typ 14 A mit viertüriger Cabrio-Karosserie der Firma Hebmüller.
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Gut zu sehen sind die zusammengerollten Türen aus Stoff. Vorteil des Spezial-Käfer war der schnelle Ein- und Ausstieg. Das war beim normalen Zweitürer schon schwieriger, die Polizei wandte damals spezielle Griffe an, um die Ganoven auf die Rückbank zu bugsieren.
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Sehr luftig: Im Normalfall diente lediglich eine Kette als Türabgrenzung. Mit den serienmäßigen knapp 25 PS ging es aber eher gemütlich voran. Das Verbrechen war vor sechs Jahrzehnten wohl langsamer.
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Natürlich dürfen im Audi-Museum auch die hauseigenen Polizeiautos nicht fehlen. Der Audi 80 im Hintergrund trat in der Fernsehserie "Hubert und Staller" auf. Nach längerer Abstinenz plant Audi, bald wieder ins Behördengeschäft einzusteigen.
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Die vier Ringe im Grill gab es natürlich schon vor der neuzeitlichen Wiederauferstehung der Marke Audi, etwa bei diesem DKW 1000 S von 1963. Seit jeher bevorzugen die Bundesländer nach Möfglichkeit einheimische Hersteller. Damals baute DKW seine Fahrzeuge auch in Düsseldorf, weshalb Nordrhein-Westfalen gerne zu dem Zweitakter griff.
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Angesichts von übersichtlichen 50 PS und 125 km/h Spitze mag man es kaum glauben, dass dieser DKW bei der Autobahnpolizei in Münster im Einsatz war.
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Auch die zu den Polizeifahrzeugen gehörenden Details werden erläutert, vor allem das Blaulicht. Das hier gezeigte RTK 3 von Hella thronte in den 1970er- und 80er-Jahren auf fast jedem Streifenwagen.
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Um 1960 herum wurden die Münchner Polizisten von ihren auswärtigen Kollegen beneidet, denn sie durften den BMW 501 mit Sechszylinder fahren. Das ausgestellte Fahrzeug kam als "Funkstreife Isar 12" zu nationalem Fernsehruhm.
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Die vor gut 60 Jahre noch neue Art der Funkstreife gab nicht nur "Isar 12" den Rufnamen, sondern revolutionierte auch die Polizeiarbeit. Dank der Kommandos aus der Leitzentrale waren die Beamten fortan schneller am Einsatzort. "Isar 12" wurde hier übrigens in Leipzig fotografiert.
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Allerdings war ein Auto vom Format des "Barockengels" für den frühen Funkeinsatz fast Pflicht. Die dazugehörige Technik füllte den Kofferraum aus und wog enorm viel. Die Wagen mit der langen Antenne zogen seinerzeit vor allem Kinder an.
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Etwas kyptisch ist die Modellbezeichnung dieses Hanomag-Lastwagens: "GruKW" steht für "Gruppenkraftwagen". Solche Fahrzeuge transportierten ganze Mannschaften an den Einsatzort, wenn dort die Luft brannte. Das große Verdeck folgt einer einfachen Logik: Nach dem Öffnen konnten die Polizisten mit ihrer Ausrüstung leichter und schneller aufsitzen.
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Ältestes Exponat der Sonderausstellung ist dieser Horch 400, der zum Mannschaftswagen umgebaut wurde. Eine noble Grundlage, denn unter der Haube arbeitet ein Achtzylinder.
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Auch Lamborghini und Ducati sind Konzernschwestern von Audi und fehlen daher in der Ausstellung nicht. Links ist ein Polizei-Gallardo, rechts eine Ducati 600 Desmo Polizia Urban von 1983 zu sehen.
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Die römische Polizei nutzt bereits seit 2004 einen Lamborghini Gallardo im normalen Polizeidienst. Neben Streifenfahrten auf der Autobahn kommt der oberitalienische Bolide bei medizinischen Transportfahrten zum Einsatz. Ein zweiter Gallardo in der blau-weißen Speziallackierung der Polizei ist seit 2005 in Bologna im Einsatz.
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Natürlich wurde auch die Volkspolizei der DDR mit fahrbarem Material versorgt. Am weitesten war diese Kombination verbreitet: MZ ETZ 250 VP von 1985 und der Wartburg 353 aus dem Jahr 1983.
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In alten Folgen des "Polizeiruf 110" ist er allgegenwärtig: Neben Lada war der Wartburg der Streifenwagen der DDR. Mit 50 PS und 130 km/h Spitze ließ sich das Autoangebot des Ostblocks weitestgehend in Schach halten.
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Eher ein Fall für die Polizei im ländlichen Raum war der kleine Prinz 4 von NSU. Er kam vor allem rund um den NSU-Standort Neckarsulm zum Einsatz.
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Auch auf zwei Rädern war NSU bei der Polizei präsent: Diese Supermax wurde speziell auf harte Einsätze abgestimmt. Viel skurriler wirkt das ebenfalls in der Ausstellung gezeigte NSU Quickly Polizeimoped von 1953.
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Ganz in Weiß: Die Fahrer der Autobahnpolizei wurden wegen ihrer Porsche von den Männern beneidet, von den Frauen bewundert. Mit bis zu 185 km/h Spitze im 356 war man der König der Autobahn. Bis zum Erscheinen schneller Turbodiesel gab es auch die Porsche-Typen 924, 944 und 911 im Staatsdienst.
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Diese Aufnahme aus den späten 1950er-Jahren zeigt Autobahnpolizisten aus Düsseldorf und ihr Einsatzgerät. Allzu viel passte in den Porsche 356 nicht hinein. Deutlich wird aber, warum die schnellen Jungs auch "Weiße Mäuse" genannt wurden.
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Per Lautsprecher auf dem Heck wurden die Autofahrer angehalten. Warum allerdings der Polizei-Porsche unbedingt ein Cabrio sein musste, ist unklar.
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Jedes Jahr werben die Macher der Kampagne von Tune it! Safe! mit einem spektakulären Showcar für legales und sicheres Tuning. 2008 war es dieser VW Scirocco. Auch wenn manch Polizist bei solch einem Anblick ins Träumen gerät: Der Sportwagen blieb ein Einzelstück.
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Zum Abschluss noch einige historische Fotos anderer Polizeifahrzeuge. Wie bereits erwähnt, setzte (und setzt) jedes Bundesland auf einen heimischen Autobauer. Eine Ausnahme war das Saarland: Aufgrund der regionalen und wirtschaftlichen Nähe zu Frankreich fuhr man dort Peugeot.
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Um 1955 herum ist diese Aufnahme in Hannover entstanden. Ein seltenes Viersitzer-Cabriolet des Mercedes 220 mit sechs Zylindern war natürlich nicht für den Streifendienst vorgesehen. Solch eine Nobelkarosse transportierte in der Regel den Polizeipräsidenten.
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Er war quasi so etwas wie der VW Passat der 1960er-Jahre: Im Opel Rekord P1 ließ es sich gut aushalten. Das Kennzeichen WI verrät die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden. Logisch, dass man sich bei der hessischen Marke Opel mit Autos eindeckte.
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In der Nachkriegszeit muss dieses Foto entstanden sein. Es zeigt einen zum Mannschaftstransporter umgebauten Mercedes 170 Pritschenwagen. Not macht erfinderisch, allzu bequem scheint es sich hinten aber nicht gesessen zu haben.
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BMW-Streifenwagen sind nur etwas für bayerische Beamte? Von wegen: In den 1970er-Jahren kam die damals neue 5er-Reihe auch in Hamburg zum Einsatz. Dort wird der Streifenwagen auch "Peterwagen" genannt.
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Am Beispiel des Innenraums dieses frühen 5er-BMW wird deutlich, wie rasant sich die Funktechnik weiterentwickelte. Hier war nur noch das (etwas vergrößerte) Handschuhfach belegt
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Inwieweit es dieser offene Ford Taunus 15M es in den Polizeidienst geschafft hat, ist nicht bekannt. Den Cabriolet-Umbau übernahm der Kölner Karossier Deutsch. Das "R" auf dem Kennzeichen stand 1950 bis 1956 für Nordrhein-Westfalen.
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Radarkontrolle in den späten 1960er-Jahren: Hierfür wurden eigene Fahrzeuge wie dieser Ford 20M angeschafft, an die bei Bedarf ein wuchtiges Messgerät geschraubt wurde. Damit wurde im Stand "geblitzt".
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Im Wagen selbst war ein mechanisches Geschwindigkeitsmesssystem vom Typ Traffipax IV eingebaut. Damit wurde das Tempo im Verkehr während der Fahrt gemessen. Der Beifahrer las die Geschwindigkeit vor sich ab und betätigte dann den Auslöser einer Kamera, den man hier rechts im Bild baumeln sieht.