Da sieht man mal, wie klein Deutschland ist: Während hier im Jahr 2014 etwas über drei Millionen Pkw verkauft wurden, waren es in den USA stattliche 16,5 Millionen Neuwagen, der höchste Stand seit 2006. Und was kauft der Amerikaner? Pick-ups, also leichte oder schwerere Transporter mit offener Ladefläche. 55 Prozent aller Autoverkäufe waren in den USA im Jahr 2014 "Light Trucks". Darunter werden Pick-ups, aber auch SUVs und Crossover-Modelle verstanden. Und von den Pick-ups gab es einige Neuheiten auf der Automesse NAIAS 2015 in Detroit zu sehen. Klicken Sie sich durch
Der Ford-Auftritt auf der Autoshow NAIAS 2015 steht im Zeichen von viel Leistung. Das Unternehmen hat "Performance-Jahre" eingeläutet. Ein erstes der neuen Power-Modelle ist die "Raptor" genannte Version des F-150, der am ersten Messetag von unabhängigen Journalisten sogar zum Pick-up des Jahres gekürt wurde ...
Der Vorgänger des neuen Ford F-150 Raptor hatte noch eine 6,2-Liter-V8-Maschine, das neue Modell muss mit einem Turbo-V6 aus der EcoBoost-Motorenfamilie mit 3,5 Liter Hubraum auskommen. Allerdings soll der mehr als die 411 PS des noch aktuellen Raptor bieten, während der V6 normalerweise 365 PS leistet. Zudem ist im neuen Baja-1000-tauglichen Raptor ein Zehngang-Automatikgetriebe an Bord. Richtig gelesen: ZEHN GÄNGE. Der Raptor-Preis steht noch in den Sternen.
Das war eine Überraschung auf der Automesse NAIAS 2015 in Detroit. Der koreanische Hersteller Hyundai zeigte einen Pick-up. Denn wer in den USA als Autohersteller so richtig mitmischen will, braucht so einen robusten Wagen mit Ladefläche im Angebot. Und der fehlte Hyundai bislang, was sich aber bald ändern soll. Einen Ausblick gibt die Studie namens Santa Cruz. Seine Front trägt einen aufrechten, hexagonalen Kühlergrill, wabenförmige Scheinwerfer und auffällige LED-Nebenscheinwerfer. Die übergroßen Räder, Michelin-Reifen mit speziellem Profil, und die gelb hervorgehobenen Brembo-Bremssättel prägen die Seitenansicht ...
Für einen leichten Zugang zu den Rücksitzen hat der Hyundai Santa Cruz hinten angeschlagene Fondtüren, Rolls-Royce lässt grüßen. Die Ladefläche kann für längeres Ladegut durch einen neuartigen, schubladenartigen Auszug erweitert werden. Dann ist sie ähnlich groß wie die eines Mittelklasse-Pick-up und kann mehr transportieren, als es die relativ kompakten Abmessungen vermuten lassen. So können auch kleinere Parklücken genutzt werden, an denen andere Pick-up-Fahrer vorbeifahren müssen ...
Angetrieben wird der Hyundai Santa Cruz von einem Zweiliter-Turbodiesel mit 190 PS und einem Drehmoment von 407 Newtonmeter. Zum Einsatz kommt das aus dem Genesis bekannte HTRAC-Allradsystem. Dann können die urbanen Abenteurer ja aufbrechen.
Selten war ein Modellname passender: Der brandneue Nissan Titan sprengt alle europäischen Garagen-Dimensionen. 6,17 Meter Länge und 3,86 Meter Radstand sprechen für sich. Das Auto wird von den Amis deshalb auch als "Full-Size-Pick-up" eingestuft. Ein Fünfliter-V8-Diesel des US-Motorenherstellers Cummins ermöglicht Anhängelasten von bis zu 5,4 Tonnen. Wie hieß es am Messestand so schön? "Hier kommt es auf pure Kraft an, nicht auf niedrigen Verbrauch" ...
Der US-amerikanische Markt wird von den Modellen Ford F-150, Chevrolet Silverado, GMC Sierra und dem Dodge Ram dominiert. Renault-Nissan-Chef Carlos Ghosn meinte angesichts dieser Dominanz auf der Messe zuversichltich: "Der Titan füllt mit seinem kräftigen Diesel eine große Lücke auf dem US-Pick-up-Markt." Und der Titan ist ein US-Gewächs, denn sein Design stammt aus den kalifornischen Nissan-Studios. Auch die Produktion erfolgt in den USA, genauer gesagt in Smyrna im Bundesstaat Tennessee ...
Mit dem Titan XD will Nissan in den USA auf einen Marktanteil von zehn Prozent kommen. Der Achtzylinder-Diesel leistet 310 PS und hat ein bäriges Drehmoment von 753 Newtonmeter. Er stammt wie gesagt vom US-Hersteller Cummmins, dessen Produkte bei Truckern besonders beliebt sind - so gibt es nicht wenige LKW-Eigner, die ihre neue Freightliner- oder Peterbilt-Zugmaschine mit einem Cummins-Diesel bestellen. Daneben wird Nissan noch einen V6- und einen V8-Benziner anbieten. Für die Kabine wird es drei Varianten geben, für die Ladefläche drei Längen und für das Fahrgestell zwei.
Trotz seiner Länge von über fünf Meter gilt der Toyota Tacoma in den USA nur als "Midsize-Truck", ist aber in seiner kleinen Klasse drüben der Marktführer. Hier im Bild eine viertürige Variante in nostalgischem Beige. Viertürig? Jawohl, denn die hinteren Türen lassen sich wie beim Mazda RX-8 gegenläufig öffnen, nachdem die vorderen Türen geöffnet wurden. In der zweiten Reihe finden sich allerdings nur zwei Klappsitze, was aber den Vorteil hat, dass sich der Bereich hinter Fahrer und Beifahrer auch als abschließbarer Stauraum nutzen lässt ...
Der neue Toyota Tacoma soll die aufstrebenden Newcomer Chevrolet Colorado und GMC Canyon in Schach halten. Er hat einen V6-Benziner mit 3,5 Liter Hubraum oder einen 2,7-Liter-Vierzylinder unter der Haube. Beide können mit einem Sechsgang-Automatikgetriebe kombiniert werden. Für den V6 ist auch ein Schaltgetriebe im Angebot
Der Toyota Tacoma weist einige Features auf, mit denen nicht jeder Pick-up glänzen kann. Darunter zum Beispiel ein Start-Stopp-Knopf, eine induktive Ladefunktion für Smartphones und einen Toter-Winkel-Assistent. Außerdem gibt es ein automatisches Sperrdifferenzial an der Hinterachse und eine Kriechfunktion für schwierige Geländepassagen.
Die Fiat-Chrysler-Marke Dodge schickt den Ram Rebel gegen den Ford F-150 Raptor ins Rennen. Die 2015er-Version ist an einem neuen Grill und einem insgesamt robusteren Look zu erkennen. Das mit dem Grill hört sich vielleicht belanglos an, doch er blieb immerhin seit den 1980ern weitgehend unangetastet. Mountainbiker, Fahrer von Snowmobilen und andere Lifestyler, die einiges an Equipment durch schweres Gelände zu transportieren haben, sind die Zielgruppe ...
Der Dodge Ram Rebel wird mit Allrad- oder Hinterrad-Antrieb angeboten sowie als Zweitürer und als geräumiger Viertürer. Ein 3,6-Liter-V6 und ein mächtiger 5,7-Liter-Hemi-V8 machen das Motorenangebot aus. Der Rebel steht 2,5 Zentimeter höher auf dem Asphalt als der normale Dodge Ram. Zum Einsatz kommen spezielle Geländereifen von Toyo. Egal, welche Außenfarbe gewählt wird, innen ist der Rebel immer in schwarz mit roten Akzenten ausgeführt.
Die GM-Marke Chevrolet zeigt auf der Automesse NAIAS 2015 in Detroit die neueste Ausführung des Pick-ups Colorado. Standardantrieb ist ein 2,5-Liter-Vierzylinder-Benziner mit 200 PS und 259 Newtonmeter maximalem Drehmoment. Optional steht ein 305 PS starker 3,6-Liter-V6 in der Preisliste, der 365 Newtonmeter Drehmoment bringt. Der Colorado wird mit Hinterrad- und Allradantrieb angeboten ...
Was Toyota mit dem Tacoma kann, kann Chevrolet beim Colorado auch, er ist mit modernen Fahrassistenzsystemen verfügbar. So gibt es einen nach vorn gerichteten Unfallwarner, einen Spurverlassenswarner oder eine Sprachsteuerung. Außerdem kann eine LTE-Mobilfunk-Option mit eingebautem Wi-Fi-Hotspot geordert werden ...
Wie bei allen modernen Pick-ups hat auch Chevrolet Gewicht eingespart, beispielsweise durch Einsatz einer Motorhaube aus Aluminium. Geschaltet wird automatisch mit sechs Gängen, in Kombination mit dem 2,5-Liter-Motor wird auch ein Schaltgetriebe angeboten. Von der US-Autozeitschrift "Motor Trend" wurde der Colorado als Pick-up-Truck des Jahres 2015 ausgezeichnet.
Der GMC Canyon ist bereits Ende 2014 vorgestellt worden, hatte aber auf der Messe NAIAS 2015 in Detroit noch einmal einen großen Auftritt. Er entspricht in vielen Details dem Chevrolet Colorado. So findet sich unter den Motoren auch der 3,6-Liter-V6 mit 305 PS und 365 Newtonmeter maximalem Drehmoment ...
Den Wendekreis gibt die GM-Marke GMC mit 12,6 Meter an, was für diese Klasse als ungemein handlich interpretiert wird. Wie beim Chevrolet Colorado ist auch der 2,5-Liter-Benziner im Programm. Ab dem Modelljahr 2016 will General Motors auch einen 2,8-Liter-Dieselmotor für Canyon und Colorado einführen, Details dazu wurden noch nicht genannt.