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Porsche-Museum zeigt historische Prototypen

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Porsche-Museum zeigt seltene Prototypen in einer Sonderausstellung
© Motor1.com/Hersteller

Bis es ein Auto in die Serienproduktion schafft, ist es ein weiter Weg. Gepflastert wird dieser Weg mit Konzeptfahrzeugen, Studien und Versuchsträgern. Das ist auch bei Porsche nicht anders, wo allein im Entwicklungszentrum in Weissach über 4.500 Ingenieure arbeiten. (Dort übrigens nicht nur für Porsche, sondern auch für andere Hersteller, sofern diese das nötige Kleingeld mitbringen.) Noch bis zum 11. Januar 2015 zeigt nun eine Sonderausstellung im Werksmuseum 16 von vielen Studien und Prototypen, die bislang im Fundus schlummerten. Die Palette reicht vom Langzeit-Auto aus dem Jahr 1973 bis zum "Rolling Chassis" des 918 Spyder. In unserer Galerie zeigen wir einige der nun offenen Geheimnisse.


Porsche-Museum zeigt seltene Prototypen in einer Sonderausstellung
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Enthüllte Geheimnisse

Einträchtig stehen die Ideen und Konzepte von einst im Porsche-Museum aufgereiht. Wer den Fundus des Museums kennt, weiß: Man hätte noch viel mehr Prototypen zeigen können. Aber dafür reicht der Platz nicht und so sind es 16 Fahrzeuge geworden. Wer mal in Stuttgart-Zuffenhausen vorbeischauen will: Geöffnet ist das Museum dienstags bis sonntags von neun bis 18 Uhr, der Eintritt kostet acht Euro (ermäßigt vier Euro).


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Forschungsprojekt Langzeitauto (FLA, 1973)

Auf die weltweite Diskussion um die Club-of-Rome-Studie "Grenzen des Wachstums" reagiert Porsche 1973 mit einer Fahrzeugstudie, die eine saubere Ökobilanz vorweist. Im Auftrag des Bundesministeriums für Forschung und Technologie wird das "Forschungsprojekt Langzeit-Auto" durchgeführt, dass den veränderten Umweltbedingungen angepasst war.


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Forschungsprojekt Langzeitauto (FLA, 1973)

Die intern Typ 1989 bezeichnete Studie wird auf zwanzig Jahre, mindestens 300.000 Kilometer Laufleistung sowie eine maximale Ressourcenschonung ausgelegt. Als Antrieb dient ein 2,5-Liter-Vierzylinder mit 75 PS. Die niedrige Literleistung soll für eine lange Lebensdauer sorgen. Das dem späteren VW Golf etwas ähnelnde Auto geht natürlich nie in Serie. Dafür aber diverse Erkenntnisse: So kommen in der 1975 vorgestellten "J-Serie" des Porsche 911 erstmalig im serienmäßigen Automobilbau beiderseitig feuerverzinkte Bleche zum Einsatz.


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Forschungs-Pkw Typ 995 (1978/79)

Schon wieder ein Auftrag vom Ministerium: Der Forschungs-Pkw Typ 995 ähnelt unübersehbar dem Porsche 928. Technische Besonderheiten der Studie waren unter anderem ein Fünfgang-Doppelkupplungsgetriebe in Verbindung mit zwei verbrauchsarmen Otto-Motoren. Vorgesehen waren ein hoch verdichteter Dreiliter-V8 mit automatischer Zylinderabschaltung sowie alternativ ein 2,2-Liter-Vierventil-Vierzylinder.


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Projekt 644

Wie könnte ein geräumigerer Nachfolger des Porsche 356 aussehen? Diese Frage beantwortete Ende der 1950er-Jahre ein Prototyp namens 644. Er orientierte sich zwar noch am 356, gab aber die Marschroute vor. Der weiterentwickelte 644 T8 hatte Ende 1961 schließlich die Form des uns bekannten Ur-911.


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Porsche 550 Buckel-Spyder

Spätestens seit James Dean ist der Porsche 550 einer der Stars der Marke. Die hier gezeigte Idee eines "Buckels" sollte die Aerodynamik verbessern. Ob der Wagen dadurch schöner geworden wäre, bleibt offen.


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Porsche 965 Prototyp L7 (1988)

Ein nicht realisiertes Fahrzeugprojekt der 1980er Jahre ist der Porsche 965. Ab 1984 parallel zum Porsche 911 der Typenreihe 964 entwickelt, ist der allradangetriebene 965 als Topmodell des Porsche-Verkaufsprogramms vorgesehen, soll aber weniger extrem als der 959 sein. Die Vertriebsplanung sieht einen Absatz von bis zu 1800 Fahrzeugen pro Jahr vor.


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Porsche 965 Prototyp L7 (1988)

Technisch soll der 965 an den Technologieträger 959 anschließen. Angetrieben von einem geplanten, 350 PS starken 3,4-Liter-Biturbo-Motor kann der 1.435 Kilogramm leichte Wagen auf bis zu 290 km/h beschleunigen. Steigende Entwicklungskosten sowie eine geänderte Modellstrategie führen 1990 zum Entwicklungsstopp des Typ 965. Bis auf eine Ausnahme werden alle 16 Prototypen verschrottet.


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Porsche 965 Prototyp L7 (1988)

Ab 1988 wird an einem wassergekühlten Sechszylinder-Boxermotor gearbeitet. Aus diesem Grund ist der ausgestellte Prototyp mit der internen Bezeichnung 965 L7 mit einem V8-Motor von Audi ausgestattet, mit dem auf dem Hochgeschwindigkeitskurs in Nardo verschiedene Versuche und Temperaturmessungen gefahren werden.


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Porsche 911 Carrera Cabriolet 996 Prototyp (1995)

Ein Einschnitt in die Geschichte des Porsche 911 ist der Typ 996, der von 1997 bis 2005 in Zuffenhausen vom Band läuft. Die komplett neu entwickelte Elfer-Generation wird erstmals von einem wassergekühlten Boxermotor angetrieben. Das gezeigte Fahrzeug ist ein früher Prototyp der Generation 996 aus der Baustufe 1. Zwei Jahre vor der öffentlichen Premiere auf der Frankfurter IAA 1997 wird der gezeigte Wagen zunächst dem Porsche-Aufsichtsrat präsentiert und anschließend ab dem Frühjahr 1995 bei diversen Fahrerprobungen eingesetzt. Aufgrund der etwas unförmigen Hartschalen-Tarnverkleidung der Frontpartie geben die beteiligten Ingenieure dem Protoyp schon bald den Spitznamen "Nasenbär".


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Porsche 928 Cabriolet-Studie (1987/88)

Schon bei der Einführung des neuen 928 im Jahr 1977 denken die Porsche-Designer an eine Targa-Version des 928, die jedoch nie umgesetzt wird. Zehn Jahre später, im Frühjahr 1987, beginnen im Rahmen einer potentiellen Erweiterung der Baureihe 928 die Arbeiten an einer Cabriolet-Variante. Trotz der harmonischen Form des einzig gebauten Prototyps entscheidet sich der Porsche-Vorstand Ende 1988 gegen eine Serienfertigung des 928 Cabriolets.


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Studie P.E.S. Typ 960 (1980)

Auf der 8. ESV-Konferenz über den Bau von Experimentier-Sicherheitsfahrzeugen präsentiert Porsche im Oktober 1980 die Forschungsstudie P.E.S. (Porsche Experimental Structure). Der Wagen auf 928-Basis zeigt sehr offenherzig viele Dinge, die heute normal sind: Hochfeste Stähle, Zylinderabschaltung und das PDK-Doppelkupplungsgetriebe.


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Porsche 959 Aerodynamikstudie C29 (1982)

Als Vorläufer des Porsche 959 repräsentiert der Typ 959 C29 die Anfänge dieses ambitionierten Projektes. An ihm wurden 1982 aufwendige Versuche im Windkanal durchgeführt, die in einem niedrigen cw-Wert von 0,31 bei gleichzeitiger Auftriebsfreiheit resultierten.


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Porsche 959 Aerodynamikstudie C29 (1982)

Besondere Merkmale des C29 sind der bereits in die Außenhaut integrierte Heckflügel, der glattflächige Übergang von der Windschutzscheibe zur A-Säule sowie die aerodynamische Unterbodenverkleidung aus Kunststoff. Bis heute sind auf der Karosserie die feinen Maßangaben der Aerodynamiker zu lesen.


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Porsche 984 "Sport-Zweisitzer" (1984-87)

Als Vorläufer des Boxster kann diese Studie angesehen werden: Im Porsche-Entwicklungszentrum Weissach wurde zwischen 1984 und 1987 an einem kompakten, leichten und aerodynamischen Roadster gearbeitet. Als Porsche 984 sollte der kleine und kostengünstige Sportwagen in der Preisregion von 40.000 DM ein junges und sportliches Klientel ansprechen. Die im Zuge des 1987 stark fallenden US-Dollars einsetzende Absatzkrise führte jedoch zur vorzeitigen Einstellung des Projektes 984. Erst neun Jahre später kam der Boxster mit dem Code 986 heraus.


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Porsche 944 Turbo Dauertestfahrzeug "Bleifrei um die Welt" (1986)

Schadet bleifreies Benzin unseren Autos? Diese Frage bewegte in den 1980er-Jahren die Stammtische. Am 29. Januar 1986 startet deshalb ein Porsche 944 Turbo zu einer ganz besonderen Weltumrundung. Das Fahrzeug ist abgesehen von Zusatzkanistern und einem Dachgepäckträger mit Reserverad völlig serienmäßig. Der "Adler von Tirol" getaufte Sportwagen absolviert während eines Monats (!) 41.140 Kilometer auf fünf Kontinenten. Am Steuer des 220 PS starken 944 Turbo sitzt der österreichische Langstreckenspezialist Gerhard Plattner.


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Studie Porsche 911 Carrera 3.2 "E19" (1984)

Auf Basis eines Porsche 911 Carrera 3.2 Coupés entsteht 1984 im Entwicklungszentrum Weissach eine Studie mit der internen Bezeichnung "E19". Der Auftrag an die Ingenieure lautet, den Luftwiderstand eines Porsche 911 zu reduzieren. Dank zahlreicher Maßnahmen wie bündig eingesetzter Scheiben, dem Entfall der Regenrinnen auf dem Fahrzeugdach, abgesenkten Scheinwerfern oder auch einem modifizierten Bug- und Heckteil liegt der erreichte Luftwiderstandsbeiwert bei sensationellen 0,272. Die im Rahmen dieses Projektes gesammelten Erkenntnisse fließen schon bald darauf in die Entwicklung der 911-Generation Typ 964 ein, die 1988 auf den Markt kommt.


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Erprobungsfahrzeug Porsche 986 A4 (1993)

Was macht der recht normale 911 hier? Ist doch nichts Besonderes. Doch genau das sollten vor über 20 Jahren auch die Erlkönig-Jäger denken. Um erste fahrdynamische Anhaltspunkte zu sammeln, entsteht 1993 ein Aggregateträger, der auf den ersten Blick wie ein 911 Carrera 2 Targa (Typ 964) aussieht, unter dem Blech jedoch einzigartig ist. Anstelle des üblichen Heckmotors erhält dieser ungewöhnliche Elfer einen Mittelmotor samt dahinter platziertem Getriebe. Als Antrieb dient ein zu dieser Zeit bereits veralteter 3,2-Liter-Carrera-Motor, der mit seinen 207 PS der Leistung des späteren Boxster-Triebwerks erstaunlich nahe kommt. Ebenfalls auf den künftigen Boxster abgestimmt sind das Fahrzeuggewicht, der Radstand und die Aerodynamik.


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Porsche 989 (1991)

Wer diese Studie als "Urahn des Panamera" bezeichnet, liegt nicht ganz falsch. Als sich Porsche gegen Ende der 1980er-Jahre auf wirtschaftlicher Talfahrt befand, wurde Ende 1988 die Entwicklung einer neuen Baureihe mit dem Projektnamen 989 beschlossen. Als viertüriger "Familien-Sportwagen" beziehungsweise als "Porsche für mehr als Zwei" sollte die mit V8-Frontmotor und Heckantrieb entwickelte Sportlimousine spätestens 1995 auf den Markt kommen und ein neues Marktsegment für Porsche erschließen. Doch die Entwicklungskosten des technisch anspruchsvollen Wagens stiegen in ungeahnte Höhen, so dass der kalkulierte Verkaufspreis unterhalb von 100.000 DM nicht zu halten war. So stoppte der Porsche-Aufsichtsrat das Projekt 989 im Januar 1991.


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Porsche 918 Spyder Prototyp "Rolling Chassis" (2011)

Ziemlich rudimentär zusammengebaut ist dieser Versuchsträger für den späteren 918 Spyder. In einem sogenannten "Rolling Chassis" konnten einige Journalisten einen ersten Eindruck von der Funktionsweise des Plug-in-Hybridkonzeptes erhalten, ohne das Design zu sehen. Das "Rolling Chassis" besteht aus einem Monocoque mit Aggregateträger, den Fahrwerkskomponenten sowie den Antriebsaggregaten.


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Porsche 918 Spyder Prototyp "Rolling Chassis" (2011)

Nackt ist hier Programm: Durch das spezielle Konstruktionsprinzip des "Rolling Chassis" ist der 918-Prototyp auch ohne Außenhaut fahrfertig und erleichtert die Abstimmungsarbeiten an den drei Antriebsquellen. Dies ermöglichte eine mehrmonatige Verkürzung der Entwicklungszeit, da parallel zur Entstehung der ersten Prototypen bereits wichtige Erfahrungen mit den technischen Komponenten gesammelt werden konnten.


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Porsche 918 Spyder "Nürburgring-Rundenrekord" (2013)

Als erstes Fahrzeug mit weltweiter Straßenzulassung und auf Serienreifen fuhr der fertige Porsche 918 Spyder am 4. September 2013 die 20,6 Kilometer lange Nordschleifen-Runde in weniger als sieben Minuten. Mit exakt 6 Minuten und 57 Sekunden unterbot Porsche-Werksrennfahrer Marc Lieb den bisherigen Rekord um 14 Sekunden. Das dazugehörige Fahrzeug kann im Museum bewundert werden.


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