Die bereits zum 14. Mal stattfindende RETTmobil in Fulda gilt als europäische Leitmesse für Rettung und Mobilität. Dort informieren sich Notärzte, Rettungsdienste und Feuerwehren, aber auch Mitarbeiter von Behörden, Kommunen und Verbänden. Mehr als 450 Aussteller präsentieren aktuelle Technologien und Entwicklungen für die Bereiche Rettungsdienst, technische Hilfeleistung sowie Brand- und Katastrophenschutz. Darunter sind auch viele Autohersteller, wie unsere Galerie zeigt
Ein noch recht ungewohnter Anblick ist der BMW X5 als Notarztfahrzeug, den BMW auf der RETTmobil 2014 vorstellt. Mit ihm können die Ersthelfer auch im leichten Gelände agieren.
Angetrieben wird der Blaulicht-BMW von einem Dreiliter-Diesel mit 258 PS. Auffallend sind die aus dem Radkasten ausströmenden signalroten Linien.
Knapp 60.000 Euro kostet der normale BMW X5 xDrive 30d, für den Notarzt-Umbau werden noch einmal einige Euros zusätzlich fällig.
NIcht nur bei BMW ist es so: Durch die heute oft vorhandenen Infotainmentssysteme kann die Bedienung der Signalleuchten gesteuert werden. Spezielle Elemente in der Mittelkonsole fallen dadurch weg.
Beinahe für jeden Fall hat BMW ein Einsatzfahrzeug im Programm. Neben Feuerwehr, Polizei und Notarzt gibt es auch einen gepanzerten X5 für den Personenschutz (rechts im Bild).
Auf das hübsche Kürzel KdoW hört der VW Tiguan3 Kommandowagen mit einem 140-PS-Diesel. Er ist mit einem Allradantrieb und dem Doppelkupplungsgetriebe DSG ausgestattet. Außerdem wurde im Fahrzeug die Sondersignalanlage vom Typ DBS 4000 mit dem Handbedienteil HBE 300 zur besseren Bedienbarkeit der Firma Haensch installiert. Das Fahrzeug hat eine schwarze Grundlackierung und erhielt eine vollflächige Folienbeklebung in RAL 3000 Feuerrot. Zusätzlich ist der Tiguan mit Front- und Heckblitzleuchten, einem Rückwarnsystem, einer Analog- sowie Digitalfunkvorbereitung, einem Unfalldatenspeicher und einer Motorweiterlauf-Sicherheitsschaltung (MWS) ausgerüstet.
Auf 245 PS bringt es dieser VW Touareg für den flotten Doktor. Das als Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) ausgestellte Modell verfügt über die Sondersignalanlage PintschBamag Zirkon mit LED-Technik inklusive Alley-Lights und Zusatzlautsprechern für Kommandodurchsagen, eine Digital- und Analogfunkvorbereitung sowie über Front- und Heckblitzer. Außerdem ist eine DEFA-Ladeeinrichtung für externe Spannungseinspeisung eingebaut.
Noch einmal KdoW: Beim VW Passat Variant 2.0 TDI wird Allradantrieb mit einem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe kombiniert. Der Kommandowagen ist in der klassischen Feuerwehrfarbe RAL 3000 Feuerrot lackiert und mit einer Sondersignalanlage RTK-7 der Firma Hella ausgerüstet.
Was für ein Wort: Der "Sonderfahrzeugassistent" ist bei VW ein Bestandteil des"Composition Media"-Infotainmentsystems. Bedienteile für die Sondersignal- und Funkanlage sowie weitere Sonderfunktionen werden durch diesen Assistenten vereint. Derzeit ist der Sonderfahrzeugassistent bei den Einsatzfahrzeugen der Polizei eingesetzt. Mit dem Golf Variant ist er zukünftig auch für Rettungsfahrzeuge von VW erhältlich.
Die Nutzfahrzeugsparte von VW zeigt diesen Caddy in der werksseitigen Feuerwehr-Ausstattung mit Motorweiterlaufschaltung und Sondersignalanlage DBS 4000 inklusive Heckblitzer sowie Funk-Vorbereitung.
Der Klassiker unter den Rettungswagen im neuen Gewand: In Fulda zeigt Mercedes den Sprinter mit zwei verschiedenen Rahmen, die verschiedene Aufbaumöglichkeiten zulassen.
Die Nutzfahrzeugmarke Fuso ist eigentlich ein Ableger von Mitsubishi, gehört jetzt aber zu Daimler. Als Premiere zeigt man in Fulda einen Fuso Canter als Mittleres Löschfahrzeug, kurz MLF. Der Canter C718 weist ein Dunonic-Doppelkupplungsgetriebe, eine Motorleistung von 175 PS und einem Radstand von 3,40 Meter auf. Er wurde von dem Traditionsunternehmen Josef Lentner GmbH für den Einsatz als Löschfahrzeug aufgebaut. Dank der kompakten Maße mit einer Länge von 6,35 Meter, einer Breite von 2,30 Meter und einer Höhe von 2,70 Meter empfiehlt sich der Wagen besonders für Einsätze mit wenig Raum wie beispielsweise bei Stadtfesten oder für Werksfeuerwehren. Der Mannschaftsraum ist in den Aufbau integriert, um der Besatzung größtmögliches Platzangebot zu bieten.
Pneumatische Schwenktüren ermöglichen einen schnellen und bequemen Aus- und Einstieg. Mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 7,49 Tonnen ist der FUSO als Einsatzfahrzeug besonders auch für die Freiwillige Feuerwehr attraktiv, da für das Führen des Fahrzeugs kein Lkw-Führerschein notwendig ist.Der Aluminium-Aufbau ist mit einem 1.000 Liter Wassertank und feurwehrtechnischer Beladung nach DIN 14530 Teil 25 ausgestattet. Eine Zusatzbeladung von bis zu 500 Kilogramm ist möglich, das heißt Tragkraftspritze, Stromerzeuger und Beleuchtungseinrichtung sind ohne weiteres auf diesem Fahrzeug zu verlasten.
Auch Opel lässt sich zur RETTmobil 2014 nicht zweimal bitten. Zwei liefert ein gutes Stichwort, denn die Rüsselsheimer zeigen den Insignia Sports Tourer in einer Notarzt- und in einer Feuerwehrversion.
Achtung, es brennt! Die rot-weiß-gelbe Beklebung und der "FEUERWEHR"-Schriftzug auf Motorhaube und Seitentüren, die deutlich sichtbare Notrufnummer 112 sowie die Sondersignalanlage auf dem Dach sind von Weitem sichtbar. Die aufmerksamkeitsstarken Fahrzeugdesigns beider Insignia Country Tourer stammen vom spezialisierten Beschriftungsunternehmen design112.
Für die Umwandlung des Opel Insignia Country Tourer in einen aufsehenerregenden Notarzteinsatzwagen zeichnet die Opel Special Vehicles GmbH verantwortlich. Die mit Biturbo-Dieselmotor ausgerüsteten Allradler sollen laut Opel im Notfall fast überall durchkommen.
Die Fahrzeugbeklebung in Leuchthellrot, der Schriftzug "NOTARZT" auf den vorderen Türen und der Motorhaube, zwei LED-Frontblitzer sowie zwei Heckwarnleuchten und die retroflektierende Heckwarnmarkierung weisen den flexiblen Kombi schon äußerlich als Spezialmodell aus.
Im Innenraum zählen unter anderem die 230-Volt-Elektroanlage, die Motorweiterlauf-Sicherheitsschaltung, die Vorrüstung für Analog- und Digitalfunk sowie Unfall-Datenspeicher zur Ausstattung. Bei der Sondersignalanlage stehen unterschiedliche Varianten zur Wahl.
Verletzte sollen im Notarzt-Insignia natürlich nicht mitgenommen werden. Die ausziehbare Ablagefläche ermöglicht es den Sanitätern, schnell an alle mitgebrachten Utensilien zu kommen.
Autotester bemäkeln oft, dass die Heckklappe des Opel Insignia Kombis zu wuchtig ist. Mag sein, aber hier bietet genau das handfeste Vorteile, weil so genügend Platz für Heckblitzer ist, die den nachfolgenden Verkehr warnen.
Auf dem Opel-Stand der RETTmobil ist eine zum Tragkraftspritzen-Feuerwehrfahrzeug umgerüstete Movano-Version der Brandschutztechnik Görlitz GmbH zu sehen. Der Kofferaufbau bietet ausreichend Platz für das Einsatz- und Notfallgerät. Außerdem verfügt das Fahrzeug über Außenspiegel mit verlängertem Arm, zusätzlichen Trittschutz an den Türen sowie einen Komfort-Fahrersitz.
Zum Abschluß noch zwei Schmankerl für die Freunde historischer Einsatzfahrzeuge. Nicht nur aus der "Schwarzwaldklinik" war der Krankenwagen auf Basis des Mercedes W 123 nicht wegzudenken. Lange vor dem obligatorischen Sprinter waren die Binz-Umbauten die Ambulanz schlechthin.
Und auch für Feuerwehr-Fans haben wir noch etwas: Das hier ist die Daimler-Motor-Feuerspritze von 1890. Sie gilt als erstes motorisiertes Löschfahrzeug der Welt. Dank des Sechs-PS-Motors konnte über Stunden mit gleichbleibendem Druck gelöscht werden.