Es gibt viele Autos, die faszinieren. Es gibt Modelle, die kontrovers diskutiert werden. Und dann gibt es jene Fahrzeuge, die auf ihre Art und Weise die Welt bewegt haben. Die einen durch ihre Millionen-Stückzahl, die anderen durch besonderen technischen Fortschritt. Schließlich gibt es noch jene Autos, die eher durch Zufall eine historische Bedeutung bekommen haben. Wir haben die aus unserer Sicht 15 wichtigsten Modelle aus 126 Jahren Autogeschichte ausgewählt.
Der Anfang aller Autos. Die Nummer eins: Mit seinem "Patentwagen" legte Carl Benz im Jahr 1886 den Grundstein für eine Erfindung, die die Welt verändern sollte. Gerade einmal 0,9 PS brachten das dreirädrige Vehikel vorwärts.
Der VW Käfer darf natürlich nicht fehlen: 1945 wollte kein Automobilunternehmen der Alliierten die kugelige Konstruktion haben. Ein verhängnisvoller Fehler: Bis 2003 liefen gut 21,5 Millionen Exemplare des Käfers vom Band.
Wir schreiben das Jahr 1957: Leonard Lord, Chef der British Motor Corporation, kurvt mit einem winzigen Auto auf dem Werksgelände herum. Dessen Konstrukteur Alec Issigonis bekommt den Befehl "Los, bauen Sie dieses Auto!". Gesagt, getan: Von 1959 bis 2000 laufen über fünf Millionen Exemplare des Mini vom Band. Dank quer eingebautem Motor und sehr kleiner Räder schaffte Issigonis ein Raumwunder auf einer Länge von gerade einmal 3,05 Meter.
Mit dem T-Modell sorgte Henry Ford nicht nur für die Massenmotorisierung in den USA, sondern baute auch erstmals Autos am Fließband. Dadurch wurde der Ford T so günstig, dass ihn sich auch diejenigen leisten konnten, die ihn zusammenbauten.
Kriegsgewinner mit Allradantrieb: Im Zweiten Weltkrieg wurde der Jeep zum Symbol der Befreiung, zudem brachte er Tausende Amerikaner und Briten auf den Geländewagen-Geschmack.
Quer eingebauter Motor vorne und Frontantrieb: Schon drei Jahre vor dem VW Golf, nämlich 1971, brachte Fiat mit dem 127 einen cleveren Kompaktwagen auf den Markt. Ab 1972 gab es ihn mit großer Heckklappe, gebaut wurde der 127 bis 1987.
Ein wichtiges Modell der Automobilgeschichte? Der Dacia Logan? Durchaus, denn er begründete ab 2004 das Segment der Billigautos neu. Mit Erfolg: Inzwischen ist das Dacia-Angebot reichhaltig, die Verkäufe reichen nahe an Konzernmutter Renault heran.
Seit 1997 wird eifrig diskutiert: Wie viel Sprit spart der Hybridantrieb wirklich? Seinerzeit brachte Toyota den Prius als erstes Großserien-Hybridfahrzeug auf den Markt. Doch die Urversion (siehe Bild) war noch relativ unattraktiv gestaltet, erst der Nachfolger brachte ab 2003 den Durchbruch.
Vans sind aus dem heutigen Autoangebot nicht mehr wegzudenken. Einer der Begründer dieses Segments war 1984 der Chrysler/Plymouth Voyager, parallel lancierte Renault in Europa den Espace.
Weg vom Nutzfahrzeug-Image, hin zum Luxus: Der Range Rover begründete anno 1970 jene Fahrzeuggattung, die heute als SUV bekannt ist. Detail am Rande: Mit 4,44 Meter war der erste Range Rover genauso lang wie der aktuelle VW Tiguan.
Ein Auto, das nur 2,50 Meter lang ist? Kann das funktionieren? Der Smart Fortwo sorgte 1998 nicht nur wegen seiner neuartigen Optik für Aufsehen. Neben der Mercedes A-Klasse hatte auch der Smart Probleme im Elchtest und wurde unfreiwillig zum ESP-Pionier.
Dieselmotoren sind heutzutage aus dem Auto nicht mehr wegzudenken. 1936 war das noch anders: Die beiden ersten Selbstzünder-Pkw der Welt, der Mercedes 260 D (Bild) und der Hanomag Rekord Diesel, waren relativ teure Außenseiter für Taxifahrer.
Nicht immer weist der Fortschritt in die Zukunft: Das musste NSU schmerzlich mit dem Ro 80 erfahren. Bei ihrem Debüt 1967 wurde die futuristische Limousine mit Wankelmotor gefeiert, doch die Kunden hielten sich zurück. Schon 1969 fusionierte NSU mit Audi, 1977 war für den Ro 80 Schluss.
Allrad: Da denkt man spontan an Walter Röhrl im Audi Quattro, vielleicht auch an Subaru. Aber Fiat? Ab 1983 machte der Panda 4x4 den Allradantrieb zum Massenprodukt, was sich auch das einfache Volk leisten konnte. Noch heute sieht man viele der höher gelegten Panda in italienischen Bergdörfern.
Die Bilder der Maueröffnung 1989 sind untrennbar mit den Trabi-Schlangen verbunden, die gen Westen rollten. Mit seiner veralteten Konstruktion war der kleine Duroplast-Wagen aber auch ein Sinnbild für den wirtschaftlichen Stillstand in der DDR.