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Weniger ist mehr

Einzel-Gänger: VW Amarok Single Cab im Test

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Malaga (Spanien), 4. April 2012 - Weniger ist mehr: Für kaum eine andere Fahrzeugkategorie gilt das so wie für Pick-ups. Kein Wunder also, dass die Nutzfahrzeugsparte von VW sich auf ihren Namen besonnen hat und dem viertürigen Amarok Double Cab nach gut anderthalb Jahren nun eine Single-Cab-Variante zur Seite stellt.

Kein Lametta
Denn eines ist klar: Handwerker brauchen keine großen Leichtmetallfelgen oder chromglänzenden Anbauteile. Hier interessieren nur harte Fakten: Was passt drauf, wie schwer darf es sein, was zieht der weg? Genau für diese Klientel ist der Amarok Single Cab gemacht und das sieht man ihm auch an. Zum Verzicht auf die hinteren Türen gesellen sich unlackierte schwarze Stoßfänger und 16-Zoll-Stahlfelgen. Die rustikale Optik steht dem Amarok sehr gut und wirkt absolut stimmig. Wer es auf die Spitze treiben will, sollte zusätzlich die leicht zu reinigenden Sitze aus Kunstleder (60 Euro) und die um 180 Grad klappbare Heckklappe samt Verzicht auf den hinteren Stoßfänger (kostet nichts) nehmen. Weitere Ausstattungslinien wie Trendline oder Highline gibt es beim Amarok Single Cab nicht, auch das unterstreicht seinen hemdsärmeligen Charakter.

Maximal-Transport
Kommen wir daher zu den wirklich wichtigen Dingen. Der VW Amarok Single Cab ist 5,25 Meter lang und weist einen Radstand von 3,10 Meter auf. Leer wiegt er samt Fahrer 1.906 Kilogramm, das zulässige Gesamtgewicht beträgt 3.040 Kilogramm. Mehr als eine Tonne Material kann also auf der 2,20 Meter langen Ladefläche transportiert werden. Außerdem können laut VW zwei Euro-Paletten hintereinander transportiert werden, dann bleibt immer noch 60 Zentimeter Platz nach hinten. Insgesamt beträgt das Volumen der Ladefläche 3,57 Quadratmeter. Die Durchladebreite zwischen den beiden Radkästen misst wie beim Double Cab 1,22 Meter. Mit den serienmäßigen sechs Verzurrösen lassen sich große und sperrige Güter rutschsicher befördern. Wer öfters viel an den Haken nimmt, freut sich über die maximale Anhängelast von drei Tonnen.

Klein, aber fein
Motorenseitig stehen zwei Zweiliter-Diesel mit 122 respektive 163 PS zur Auswahl. Bereits der kleine Selbstzünder ist empfehlenswert, denn er legt sich mächtig ins Zeug: Ab 1.750 Umdrehungen steht das maximale Drehmoment von 340 Newtonmeter bereit. Der Griff zum großen Motor empfiehlt sich allenfalls beim Wunsch nach flotter Fortbewegung. Mit einer Beschleunigung von 13,2 Sekunden auf Tempo 100 und einer Spitze von 162 km/h lässt es der Basis-Diesel eher locker angehen. Geschaltet wird stets per manuellen Sechsgang-Getriebe, lediglich für den 180 PS starken Selbstzünder im Amarok Double Cab ist nun eine Achtstufen-Automatik erhältlich.

Vier gewinnt?
Optional kann der ab Werk hinterradgetriebene Amarok Single Cab auch mit einem zuschaltbaren Allradantrieb bestellt werden. Damit klettert und wühlt sich der Pick-up sehr manierlich durchs Gelände. Doch die knapp 2.000 Euro Aufpreis wollen wohl kalkuliert sein: Je nach Wohnort dürfte die mechanische Differenzialsperre an der Hinterachse für 678 Euro Aufpreis reichen.

Bezahlbares Blech
Damit wären wir beim Thema Kosten: Der VW Amarok Single Cab 2.0 TDI startet bei 23.205 Euro. Inklusive ist hier außer einem Radio und sechs Airbags nicht viel, Stichwort gewerblicher Einsatz. Sinnvolle Extras sind die Klimaanlage für 1.309 Euro und das so genannte "Comfort/Function"-Paket mit elektrischen Fensterhebern, elektrisch verstellbaren Außenspiegeln und einer Zentralverriegelung mit Fernbedienung für 690 Euro. Auch die Differenzialsperre hinten kommt mit an Bord, macht summa summarum 25.883 Euro. Zum Vergleich: Der nagelneue Ford Ranger liegt als Einzelkabine mit 125-PS-Diesel und vergleichbarer Ausstattung bei 26.168 Euro.

Gesamtwertung
Keine Frage: Der VW Amarok Single Cab ist groß und ab Werk nur mit dem Nötigsten ausgerüstet. Doch gerade dieser rustikale Charakter macht den Reiz des Pick-up aus Hannover aus. Hier gilt die Devise "Weniger ist mehr", also nur Platz für zwei, dafür eine riesige Ladefläche. Ebenso ist der kleine Diesel völlig ausreichend, Allrad muss gleichfalls nicht zwingend sein. Die Mehrheit der Einzelkabinen wird ins Gewerbe gehen, doch warum nicht mal privat etwas wagen? Wer den passenden Parkplatz hat, bekommt zum Preis eines Golf viel Auto.

Modell VW Amarok 2.0 TDI Single Cab
Motor
Bauart Diesel mit Common- Rail- Direkteinspritzung
Zylinder / Ventile 4 / 4
Antrieb Hinterradantrieb
Getriebe Schaltgetriebe
Gänge 6
Hubraum 1.968 cm³
Leistung 90 kW bei 3.750 U/min
max. Drehmoment 340 Nm bei 1.750 - 2.250 U/min
Fahrwerk
Bremsen vorn Scheiben innenbelüftet
Bremsen hinten Trommeln
Radaufhängung vorn Einzelradaufhängung
Radaufhängung hinten Starrachse mit Blattfedern
Räder vorn 205 R 16 C 110/108 T
Räder hinten 205 R 16 C 110/108 T
Wendekreis 12,9 m
Maße
Länge 5.254 mm
Breite 1.944 mm
Höhe 1.820 mm
Radstand 3.095 mm
Leergewicht 1.906 kg
max. Zuladung 1.134 kg
Anhängelast (gebremst) 3.000 kg
Kofferraumvolumen 3,57 (Volumen in qm) l
Tank 80 l
Kraftstoffart Diesel
Messwerte
Höchstgeschwindigkeit 13,2 km/h
Beschleunigung (0-100 km/h) 162 s
Verbrauch gesamt 7,2 l/100 km
Verbrauch innerorts 9,0 l/100 km
Verbrauch außerorts 6,3 l/100 km
CO2-Emission 189 g/km
Schadstoffklasse Euro 5

Stand: April 2012


Modell VW Amarok 2.0 TDI Single Cab
Grundpreis 23.205 €
Ausstattungslinien
VW Amarok 2.0 TDI Single Cab 4Motion Euro 25.127
Ausstattung
ABS Serie
Beifahrerairbag Serie
Fahrerairbag Serie
Anhängerkupplung 357 €
Navigationssystem 839 €
CD-Radio Serie
elektr. Fensterheber vorn 690 € (im Paket)
elektr. verst. Außenspiegel 690 € (im Paket)
ESP Serie
Klimaanlage 1.309 €
Kopfairbag vorne Serie
Lederausstattung 60 € (Kunstleder)
Leichtmetallfelgen 595 € (16 Zoll, im Paket)
Metalliclackierung 696 €
MP3-Radio Serie
Seitenairbag vorne Serie
Sitzhöheneinstellung Serie (Fahrer und Beifahrer)
Tempomat 238 €
Zentralverriegelung 690 € (im Paket)
Sitzheizung vorne 458 €
mechanische Differenzialsperre hinten 678 €

Stand: April 2012


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