Hier fahren Sie besser!
Neu- und Gebrauchtwagen auf automobile.at

Tatsächlicher Verbrauch: BMW X3 xDrive20d im Test

Wie viel Diesel braucht der 197 PS starke Mildhybrid-Antrieb im realen Verkehr?

Motor1.com Deutschland: Auto-Tests, Auto-News und Analysen
Marke wählen

Der BMW X3 ist in seiner über zwanzigjährigen Karriere stark gewachsen. Die vierte Generation soll die Stärken des Mittelklasse-SUVs weiterentwickeln. Dabei geht es um Innenraumangebot, Technik, Qualitätsniveau und Fahrvergnügen.

Ich wollte wissen, wie gut das gelungen ist und haben den neuen BMW X3 mit Mildhybrid-Diesel in unseren wöchentlichen Verbrauchstest geschickt. Auf meiner 360 km langen Standardstrecke erhielt ich einen Durchschnittswert von 4,50 Liter/100 km: für diese Klasse und Leistung ein hervorragender Verbrauch. Mit deutschen Dieselpreisen ergeben sich Spritkosten von 7,61 Euro/100 km.

Nur Mercedes hat ein sparsameres Mittelklasse-SUV 

Im Vergleich zu den anderen von uns getesteten Diesel-SUVs des gleichen Segments liegt der getestete BMW sehr gut. Der X3 xDrive20d bietet einen 197 PS starken 2,0-Liter-Diesel mit Mildhybrid-Unterstützung, Allradantrieb und Achtgang-Automatik. 

Weniger als unser BMW verbrauchte eigentlich nur der 2022 getestete Mercedes GLC 220d 4Matic, der auf 4,25 Liter/100 km kam. Andere Modelle brauchten mehr. So lag der Mazda CX-60 mit Diesel-Mildhybrid und 249 PS bei 4,70 Liter/100 km, der 2017 getestete, alte Alfa Romeo Stelvio 2.2 Turbo Diesel mit 180-PS-Heckantrieb und Achtgang-Automatik bei 4,80 Liter und der ebenfalls 2017 gefahrene alte BMW X3 xDrive 20d bei 5,30 Liter.

Luxuriös, technisch anspruchsvoll und viel Platz

Bei dem Testfahrzeug handelte es sich um einen BMW X3 xDrive20d mit dem "M Sportpaket Pro", also der Top-Ausstattung. Zu erkennen ist sie an 19-Zoll-Leichtmetallrädern, LED-Scheinwerfern, M-spezifischen Zierleisten und schwarzen Hochglanz-Details sowie einer M-Sportbremsanlage mit roten Sätteln.

Zur Serienausstattung gehören außerdem ein "Komfortzugang" mit elektrisch bedienter Heckklappe, Sportsitze, Schaltwippen am Lenkrad, M-Sportlenkrad mit drei Speichen, Drei-Zonen-Klimaautomatik und ein anthrazitfarbener Dachhimmel.

Hinzu kam beim getesteten Fahrzeug eine Reihe von Extras wie Metallic-Mattlackierung, 20-Zoll-Räder, blaue Bremssättel, eine Merino-Leder-Ausstattung, ein Komfort-Paket, Panoramadach, der Parkassistent Professional und die Pakete Innovation und Premium. Damit steigt der italienische Listenpreis von 72.300 auf 90.690 Euro. In Deutschland kostet die genannte Version ohne Extras 69.430 Euro.

Über 90.000 Euro also. Eine stolze Summe, aber dafür bekommt man ein wirklich gutes SUV. Außen modern und imposant, innen luxuriös, geräumig und wunderschön verarbeitet, mit erstklassiger Technik und intuitiver Bedienung. Auch das Fahrverhalten ist gut, immer sicher und die Leistung stets verfügbar, wenn auch nicht übertrieben.

800 km mit einer Tankfüllung

In den häufigsten Verkehrssituationen habe ich etwas höhere Verbräuche gemessen als auf unserer Standard-Teststrecke. Das gilt sowohl für die Stadt als auch auf der (italienischen) Autobahn. Aber die Verbräuche sind angesichts der Abmessungen, dem Leergewicht und der Leistung dieses 4,75 Meter langen und 1,9 Tonnen schweren SUVs gerechtfertigt.

Der 60-Liter-Dieseltank verleiht unserem BMW eine sehr hohe Reichweite von über 800 km. Bei sparsamer Fahrweise auf idealen Strecken kann man sogar 1.700 km mit einer Tankfüllung schaffen.

Verbrauch in verschiedenen Verkehrssituationen

  • Stadt-Umland-Mix: 6,0 Liter/100 km, 996 km Reichweite (errechnet)
  • Landstraße: 7,0 Liter/100 km, 852 km Reichweite (errechnet)
  • Spritspartest: 3,5 Liter/100 km, 1.710 km Reichweite (errechnet)

Aus dem offiziellen Datenblatt

 BMW X3 xDrive20d M Sportpaket ProAntriebDiesel-Mildhybrid (1.995 ccm)Leistung197 PSNormverbrauch (WLTP)6,5 Liter/100 kmCO2-Emissionen (WLTP)171 g/kmAbgasnormEuro 6E-BIS-FCM

Daten des Testfahrzeugs

Fahrzeug: BMW X3 xDrive20d mit "M Sportpaket Pro"
Grundpreis: 69.430 Euro (in Italien 72.300 Euro)
Testdatum: 7. Februar 2025
Wetter (Abfahrt/Ankunft): veränderlich, 14 Grad / veränderlich, 5 Grad
Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 76 km/h
Reifen: Pirelli P Zero Winter 2 - 255/45 R20 105V M S XL * vorne - 285/40 R20 108V M S XL * hinten (EU-Kennzeichnung: A, B, 71 dB vorne - A, B, 71 dB hinten)

Verbrauch und Kosten

Bordcomputer-Anzeige: 4,5 Liter/100 km
An der Zapfsäule bestimmter Verbrauch: 4,5 Liter/100 km
Mittel aus diesen Werten: 4,50 Liter/100 km
Kraftstoffpreis: 1,69 Euro/Liter (Diesel)
Spritkosten: 7,61 Euro/100 km

Unsere italienischen Kollegen erstellen ein stets aktualisiertes Ranking der Verbrauchstest-Ergebnisse. Das Ganze ist in italienischer Sprache, aber wir denken, Sie finden sich zurecht.

Und so ermitteln wir den Verbrauch

Wenn Sie eine Freundin oder einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, wird Ihnen wahrscheinlich ein Wert genannt, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht wurde der Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder die Tankrechnungen wurden aufbewahrt und daraus ein Verbrauch errechnet.

Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).

Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.

Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.

Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).

Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 42 Cent pro kWh (durchschnittlich gezahlter Preis für Haushaltsstrom in Deutschland im 2. Halbjahr 2023 laut Destatis). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.

© Motor1.com