Er wurde mit über 2,5 Mio Autos zum Erfolgsschlager für die Marke
Der Seat Leon feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Jubiläum und hat sich seit seiner Markteinführung 1999 zu einem der bedeutendsten Modelle im Kompaktsegment entwickelt. Von Beginn an wurde der Leon komplett in Barcelona entworfen, entwickelt und produziert - ein klares Bekenntnis zum Standort Spanien.
Die erste Generation auf Basis des VW Golf IV, gestaltet vom renommierten Designer Giorgetto Giugiaro, markierte die Rückkehr von Seat in das Kompaktsegment, in dem man zuletzt von 1982 bis 1986 mit dem noch auf Fiat-Lizenz basierenden Ronda aktiv war. Mit optionalem Allradantrieb, Sechsganggetriebe und Motorleistungen bis zu 180 PS setzte der Leon neue Maßstäbe in puncto Sportlichkeit und Technologie.
Zudem war das Sportmodell "Cupra" - die Bezeichnung stammt vom "Cup Racer" und begründete sich auf die Rennversion des Leon - quasi der Urheber der späteren Sportmarke der Spanier. Mit bis zu 224 PS als Cupra R gelangte er schnell zu einem gewissen Kultstatus.
Im Jahr 2005 wurde die zweite Generation des Leon eingeführt. Diese Generation zeichnete sich durch ein mutigeres und aerodynamischeres Design aus, das von Walter de Silva entworfen wurde. Ein besonderes Merkmal waren die versenkten hinteren Türgriffe, die dem Fahrzeug das Aussehen eines zweitürigen Modells verliehen.
Diese Generation kombinierte sportliches Design mit leistungsstarken Motoren, was zum Erfolg des Modell beitrug. Gleichzeitig fokussierte man sich auf Effizienz und modernisierte die Motorenpalette. Aber es gab auch wieder eine starke Cupra-Variante, die mit maximal 310 PS keine feuchten Träume der Hothatch-Fans mehr offen ließ.
Die dritte Generation ab 2012 bedeutete einen entscheidenden Entwicklungssprung. Sie war das erste Kompaktfahrzeug mit Voll-LED-Beleuchtung und verfügte über fortschrittliche Infotainmentsysteme und Fahrerassistenzsysteme.
Diese Generation war die meistverkaufte in der Geschichte des Seat Leon und überschritt die Marke von einer Million ausgelieferter Einheiten. Technisch lieferte der Modulare Querbaukasten von Volkswagen die bekannte Basis, auf der auch der Golf VII stand. Erstmalig gab es auch einen Kombi namens ST und einen Dreitürer, der SC genannt wurde.
Der Cupra war dagegen nun schon fester Bestandteil der Palette und leistete zunächst 300 PS, ehe der Cupra R mit 310 PS kam. Ausgerechnet in der Schweiz gab es sogar einen Leon Cupra ST mit 370 PS. Später schrumpfte die Leistung wieder auf 290 Pferdchen. Am anderen Ende der Nahrungskette rangierte der Dreizylinder mit einem Liter Hubraum und überschaubaren 86 PS.
Die vierte und noch aktuelle Generation des Leon, die technologisch fortschrittlichste bisher, wurde mit fünf verschiedenen Antriebssträngen angeboten, darunter der erste Plug-in-Hybrid von Seat, der e-Hybrid. Dieses Modell kam 2020 auf den Markt und ist das erste vollständig vernetzte Fahrzeug der Marke und bietet zahlreiche moderne Sicherheits- und Beleuchtungssysteme, einschließlich innovativer Matrix-LED-Scheinwerfer.
Rund 1,1 Millionen Euro flossen in die Entwicklung dieses Autos, das es wieder als Fünftürer und als Kombi gab. Zum 25-jährigen Jubiläum wurde ein neues Update vorgestellt, das einen 1,5-l-e-Hybrid-Motor mit einer elektrischen Reichweite von 133 km und eine Schnellladung in nur 26 Minuten umfasst. Eine Cupra-Version gab es von Seat nun nicht mehr, dafür aber von der neu gegründeten Marke Cupra, die den Leon mit bis zu 333 PS bestückte.
Die Erfolgsgeschichte des Leon spiegelt sich auch in zahlreichen Auszeichnungen wider. Zweimal wurde er zum "Auto des Jahres" in Spanien gewählt. Besonders bemerkenswert sind die Erfolge in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft: 2008 und 2009 gewann er die Titel und war der erste Hersteller, der mit einem Dieselmotor einen FIA-Weltmeistertitel holte.
Neben seinen technischen und sportlichen Erfolgen hat der Seat Leon auch in der Popkultur Spuren hinterlassen. Er war in Filmen wie "3 Days to Kill" und "Men in Black: International" sowie in den Serien "Dark" und "Sherlock" zu sehen.
Darüber hinaus wurden spezielle Versionen wie der SEAT Leon Trencadís, eine Hommage an den Architekten Antonio Gaudí, und der SEAT Leon Cristobal, ein Konzeptauto mit zahlreichen Sicherheitsassistenten, entwickelt. Produktionstechnisch ist der Erfolg beeindruckend: Über 2,5 Millionen Einheiten wurden bisher in Barcelona hergestellt.
25 Jahre Seat Leon - viel mehr werden es wohl angesichts der unklaren Zukunft der Volkswagen-Tochter nicht werden. Das wäre sehr schade, denn der Leon hat sich in seiner Laufbahn als der sportliche Bruder des Golfs etabliert. Allerdings ist die Chance groß, dass er als Cupra Leon weiterleben darf, auch wenn die Marke Seat sich anderen Geschäftsfeldern zuwenden sollte.