Nach dem Rebranding-Shitstorm provozieren die Briten mit einem ersten Bild der Studie, die am 2. Dezember gezeigt wird
Nachdem Jaguar mit seinem kontroversen Rebranding am 19. November Schockwellen durch die eigene Fangemeinde und die Autowelt im Ganzen geschickt hat, folgte nach einem veritablen Shitstorm heute morgen bereits ein neuer Social Media-Post, der für nicht weniger starke Reaktionen sorgt. Dort zu sehen: ein erstes Teaser-Bild der kommenden Design Vision-Studie, die den Ton für die neue Ära der Traditionsmarke setzen soll.
Das Bild zeigt einen kleinen Ausschnitt des Hecks und bestätigt, dass zum radikalen Image-Wandel der Briten offensichtlich auch eine radikale Neuausrichtung des Designs gehört. Wir sehen zum Beispiel keine traditionelle Heckscheibe mehr. Stattdessen wird wohl ein digitaler Spiegel wie beim Polestar 4 zum Einsatz kommen.
Leicht erkennbar sind zudem die dramatischen Proportionen des Concept Cars mit einem extrem breiten hinteren Kotflügel, deftiger Spurweite sowie einem derben Kontrast zwischen sanften Rundungen und sehr harten, kantigen Linien.
Konventionelle Rückleuchten sind auf dem kleinen Bildausschnitt ebenfalls nicht zu sehen. Das muss aber nichts heißen. Aufregung und Erheiterung im Netz lösen hingegen die großen Grill-artigen Streben im zentralen Heckbereich aus, die viele Kommentatoren unter den Social Media-Posts fragen ließen, ob Jaguar künftig Klimaanlagen anbieten möchte. Uns erinnert die Rückansicht des Fahrzeugs eher ein bisschen an die brachiale Audi Rosemeyer-Studie von 2000.
Die prominent gestalteten Öffnungen zeigen Ähnlichkeit mit den Streben im neuen "Leaper"-Logo, was darauf schließen lässt, dass die Studie das neue Jaguar-Branding erstmals im großen Maßstab zeigen wird.
Wie beim ersten Post der neuen Jaguar-Ära beließ man es im begleitenden Text bei den Worten "copy nothing", was zuletzt so etwas wie das Mantra des Jaguar Land Rover-Kreativchefs Gerry McGovern geworden ist. Der Satz ist offenbar abgeleitet von einem Ausspruch des Jaguar-Gründers William Lyons.
"Wir kreieren Jaguar für die Zukunft, stellen einen Status als Marke wieder her, die das Leben unserer Kunden und der Jaguar-Community bereichert", sagte McGovern zum Rebrand. JLR-CEO Adrian Mardell beschreibt Jaguars Wiedergeburt als "einen kompletten Reset" und nennt den Neuanfang "etwas Spektakuläres".
Die Studie wird am 2. Dezember im Rahmen der Miami Art Week enthüllt. Sie wird einen viertürigen elektrischen Gran Turismo zeigen. Eines von drei Autos im neuen Jaguar-Portfolio, das ab 2026 an den Start gehen soll.
Das Serienauto, das kürzlich mit den Testfahrten auf öffentlichen Straßen begonnen hat, soll um die 600 PS haben und eine Reichweite von knapp 700 Kilometer erzielen. Mit ihrem neuen Lineup wollen die Briten im Markt deutlich nach oben klettern. Wir rechnen mit Preisen von 150.000 Euro aufwärts, womit sich das Auto als Konkurrent zum Porsche Taycan positionieren dürfte.