Jaguar zeigt Teaserbilder im Erlkönig-Stil
Der Jaguar I-Pace erscheint zwar noch auf der Website des britischen Herstellers, ist aber schon seit dem Sommer nicht mehr konfigurierbar. Seither hat die Marke kein einziges Elektroauto mehr auf dem Markt. Doch nun präsentiert Jaguar Bilder von einem getarnten Prototyp.
Bei dem neuen Elektro-Modell handelt es sich offenbar um einen Gran Turismo oder eine Limousine, jedenfalls um einen Vier- oder Fünftürer mit Stufenheck. Das Auto wird bereits in England getestet und soll 2026 auf den Markt kommen.
Autocar bezeichnet den Wagen als Gran Turismo. Technische Basis soll die Jaguar Electrified Architecture (JEA) sein, von der wir zum ersten Mal hören. Auf dieser JEA sollen auch noch zwei andere Autos basieren. Dazu gehören neben dem Gran Turismo noch eine große Limousine und ein großes SUV.
Die Marke soll künftig besser mit BMW, Audi, Bentley, Porsche und Co. mithalten können. Deshalb versprach Jaguar-Chef Rawdon Glover schon im Sommer ein hohes technisches Niveau - und entsprechende Preise. Zuerst solle ein über fünf Meter langer Gran Turismo mit elektrischem Antrieb und rund 700 km Reichweite starten, hieß es damals. Eine Designstudie solle im Dezember gezeigt werden. Geplant sei ein rund 120.000 Euro teurer Gran Turismo mit 700 km Reichweite und mit einem über 430 kW starken Allradantrieb. Um dieses Auto handelt es sich hier offenbar.
Dass es sich um das gleiche Modell handelt, das Jaguar am 2. Dezember als Designstudie präsentiert, ist eher unwahrscheinlich - Jaguar hätte wohl kaum Teaserbilder der Serienversion publiziert, wenn in zweieinhalb Wochen eine Studie gezeigt wird. Das Design Vision Concept soll bei der Art Week in Miami debütieren und dürfte einen allgemeinen Eindruck vom künftigen Seriendesign vermitteln.
Die drei Bilder zeigen ein sehr gestreckt wirkendes Auto mit einem langen Vorderwagen und einer hohen Seitenlinie - die Seitenfenster sind ziemlich klein. Dazu kommen eine geringe Bodenfreiheit und große Räder.
Die Form des Hecks ist noch schwer zu beurteilen; da ist ein diagonales Element, eine Art Rucksack, aber dabei kann es sich gut auch um Tarnung handeln. Wenn dem so ist, handelt es sich um eine eher konventionelle Limousinenform. Ein Bild von schräg hinten hat Jaguar noch nicht veröffentlicht. Doch im Sommer hieß es, dass der Wagen ähnlich wie der Polestar 4 keine Heckscheibe haben wird; stattdessen wird ein kamerabasierter Innenspiegel eingebaut.
Vorne an der recht eckig wirkenden Karosserie fällt der Kühlergrill in Jaguar-typischer Form auf. Auch dabei kann es sich gut um Tarnung handeln. In der Mitte wurde ein Loch gelassen, durch das die Tarnfolie hervorscheint. Für Kühlluft sorgen vermutlich ausschließlich die Einlässe im Stoßfänger. An der rechten Fahrzeugseite sind plan integrierte Türgriffe und die Ladeklappe hinter dem rechten Vorderrad zu erkennen:
Als Premiumkonkurrenten fallen einem der Mercedes EQS, der BMW i7 und der Porsche Taycan ein. Wenn man von 700 km Reichweite und einem 430-kW-Allradantrieb ausgeht, kommt der Mercedes EQS in der Topversion AMG 53 4Matic+ in Betracht. Er hat 484 kW und bietet 626 km Reichweite, kostet rund 155.000 Euro. Der BMW i7 in der Spitzenvariante M70 hat mit 485 kW praktisch die gleiche Leistung, bietet aber nur 559 km Reichweite und kostet etwa 184.000 Euro. Der Taycan schließlich besitzt schon als GTS bis zu 515 kW; hier sind maximal 628 km drin, die Preise beginnen bei knapp 148.000 Euro.
Jaguar plant einen großen Elektro-Gran-Turismo mit mehr als fünf Meter Länge, der vermutlich gegen den BMW i7, den Mercedes EQS und den Porsche Taycan antreten soll. Dem entsprechend werden die Preise ausfallen. 700 km Reichweite und ein 430-kW-Allradantrieb wurden versprochen. Wenn man das für die genannten 120.000 Euro kriegt, wäre das günstig. Spannend bleibt, ob Jaguar auch ein 800-Volt-System bietet, wie es der Taycan hat und Mercedes es für den EQS plant.