"X-in-1"-Ansatz soll zu mehr Gleichteilen und damit einfacherer Produktion führen
Unter der Bezeichnung X-in-1 stellt Nissan zwei neue Elektroantriebe vor, einen für reine Elektroautos (3-in-1) und einen für serielle Hybride (5-in-1). Durch den einheitlichen Ansatz sollen sich beide Antriebe auf der gleichen Produktionslinie bauen lassen.
"3-in-1" ist für reine Elektroautos gedacht. Wie schon der Name sagt, werden hier drei Komponenten kombiniert: Elektromotor, Wechselrichter und Untersetzungsgetriebe. Die "5-in-1"-Variante besteht dagegen aus fünf Komponenten, hier kommen auch ein Generator und ein Übersetzungsgetriebe zum Einsatz. So ist diese Version für Modelle mit dem seriellen Hybridantrieb e-Power gedacht.
Nach der obigen Grafik will Nissan offenbar den Elektromotor, den Inverter (Wechselrichter) und das Untersetzungsgetriebe für beide Antriebsarten einsetzen. Beim Inverter sollen offenbar in den e-Power-Modellen zwei zum Einsatz kommen, in den Elektroautos nur einer. Als Generator könnte möglicherweise eine ähnliche Elektromaschine eingesetzt werden wie für die Traktionsmotoren; in der Abbildung ist der Generator kleiner dargestellt als die Traktionsmaschinen:
Durch die modulare Bauweise und die Nutzung der gleichen Kernkomponenten soll die Wettbewerbsfähigkeit der elektrifizierten Antriebsstränge von Nissan steigen, schreibt der japanische Hersteller. So sollen die Kosten gegenüber 2019 um 30 Prozent sinken. So werden Modelle mit dem seriellen Hybridantrieb e-Power bis 2025 in der Produktion nur mehr so teuer sein wie reine Verbrenner, hofft Nissan.
Der neu entwickelte Elektromotor reduziert zudem die Verwendung Seltener Erden auf ein Gewichtsprozent oder weniger. Beim Ariya werden fremderregte Synchronmotoren von Renault eingesetzt, die keine Seltenen Erden benötigen. Um ihn geht es hier offenbar nicht. Im folgenden Bild von Nissan werden jedoch der Leaf und der Note (vermutlich mit e-Power-Antrieb) erwähnt:
Beim Leaf spricht Nissan von "Wechselstrom-Synchronmotoren" die Rede. Vermutlich handelt es sich um Permanenterregte Synchronmotoren (PSM), für deren Permanentmagnete bekanntlich Seltene Erden benötigt werden. Nach der obigen Nissan-Grafik wurde der Bedarf an diesen Metallen (offenbar Neodym) schon wesentlich verringert, er soll aber weiter sinken. Im Schaubild sind auf der rechten Seite "magnets" erwähnt, also will Nissan offenbar bei Permanentmagneten bleiben.
Bei den Invertern will Nissan Siliciumcarbid-Technik einsetzen, wie das folgende Bild zeigt. Dadurch soll sich die Größe der Leistungselektronik verringern:
Als Teil der langfristigen Vision Nissan Ambition 2030 will das Unternehmen sein Angebot bis zum Geschäftsjahr 2030 um 27 neue elektrifizierte Modelle erweitern. Darunter sollen 19 reine Elektroautos sein. Das bisherige Angebot an Elektroautos und e-Power-Modellen ist folgender Grafik zu entnehmen. Viele Modelle werden allerdings bei uns nicht angeboten:
Das folgende Video zeigt ein "Seminar" zu dem neuen X-in-1-Ansatz: