Das Auto wird ab Ende 2023 in Leipzig gebaut
Das BMW-Werk Leipzig beginnt mit den Produktionsvorbereitungen auf den neuen Mini Countryman. Die Fertigung soll Ende des Jahres beginnen; ob das Auto noch 2023 oder erst 2024 auf den Markt kommt, müssen wir wohl abwarten. Dafür liefert BMW neue Bilder von dem Modell, das freilich noch getarnt ist.
Mit dem Produktionsstart in Leipzig wird erstmals ein Mini komplett in Deutschland gebaut. Dass die neue Generation ab Ende diesen Jahres in Leipzig vom Band rollen wird, hat Mini bereits in einer Pressemeldung am 1. Februar verraten. Auch dass das Modell sowohl mit Verbrennungsmotoren als auch mit reinem Elektroantrieb angeboten wird, war bekannt. Aus der Formulierung "mit Verbrennungsmotoren" geht freilich nicht eindeutig hervor, ob der Plug-in-Hybrid entfällt (wie wir vermuten).
Der aktuelle Countryman wird noch in den Niederlanden gebaut. Mit dem Wechsel nach Leipzig ist dir sächsische Standort auch das erste, an dem BMWs und Minis "gemeinsam hergestellt werden", wie BMW schreibt. Das bedeutet offenbar, dass die Modelle auf der gleichen Produktionslinie gefertigt werden.
In Leipzig werden auch BMW 1er, 2er Gran Coupé und 2er Active Tourer gefertigt. Alle diese Fahrzeuge basieren auf der Plattform UKL - vermutlich gilt das auch für den Countryman. Die ebenfalls auf UKL basierenden Modelle BMW X1 und BMW iX1 sowie der X2 kommen dagegen aus dem Werk Regensburg.
5.600 Angestellte produzieren am Standort Leipzig unter Werksleiterin Petra Peterhänsel täglich rund 1.000 Fahrzeuge. Das Werk dient dem BMW-Konzern als Pilotprojekt zur Etablierung einer besonders emissionsarmen Produktion. Durch die umweltfreundliche Energieversorgung des Werks kann der erste Mini, der auch "Made in Germany" ist, CO2-neutral an die Kundschaft übergeben werden.
Die Batterie soll besonders flach sein, wodurch der neue Elektro-Countryman mehr Platz bieten soll, so BMW. Die Batterien werden ebenfalls in Leipzig zusammengesetzt. Dabei dürften allerdings Batteriezellen aus Asien verwendet werden. Für die Batterieproduktion baut BMW die E-Komponentenfertigung bis 2024 um acht Produktionslinien aus und investiert mehr als 800 Millionen Euro. Dann können dort E-Komponenten auf 150.000 Quadratmetern gefertigt werden. Bis 2024 sollen mehr als 1.000 Angestellte in der E-Komponentenfertigung beschäftigt sein.
Ein Teil der für die Autoproduktion benötigten Energie wird durch vier Windräder mit 190 Meter Höhe direkt auf dem Werksgelände gewonnen. Im Jahr 2021 wurden 21,9 GWh Strom aus Windenergie erzeugt. Das entspricht dem jährlichen Stromverbrauch von über 5.000 Drei-Personen-Haushalten. Der gewonnene Strom kann in bis zu 700 Batterien aus i3-Modellen zwischengespeichert werden.
Das Ziel ist die vollständige Dekarbonisierung der Produktion. Dazu sollen fossile Brennstoffen durch Wasserstoff ersetzt werden. In der Lackiererei kann durch spezielle Brenner schon heute grüner Wasserstoff statt Erdgas verwendet werden. Zudem nutzt BMW in Leipzig über 130 Brennstoffzellen-betriebene "Flurförderfahrzeuge" (also Gabelstapler).