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Tatsächlicher Verbrauch: Mini Cooper S (2025) im Test

Wie viel verbraucht der 204-PS-Benziner im realen Verkehr?

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Heute war der neue Mini Cooper S an der Reihe, also die Version  mit 204 PS starkem Turbobenziner, und zwar mit dem John-Cooper-Works-Trim und dem "Sportgetriebe" mit Siebengang-Doppelkupplungstechnik.

In unserem Verbrauchstest musste der britische-deutsche Kleinwagen die 360 km lange Standard-Teststrecke bewältigen, die von Rom ins norditalienische Forlì führt. Dabei kam das Auto trotz seiner sportlichen Qualitäten auf einen guten Durchschnittsverbrauch von 4,90 Liter/100 km. Mit deutschen Benzinpreisen entspricht das Spritkosten von 8,62 Euro je 100 km.

Spitzenleistung, mittlerer Verbrauch

Mit den genannten 4,90 Liter/100 km liegt der Mini Cooper S etwa in der Mitte im Rankings unserer Testergebnisse für die Kategorie Benziner. Er verbraucht genauso viel wie der Mazda 3 Skyactiv-X mit 180 PS (ebenfalls 4,90 Liter/100 km), aber weniger als der Mini Countryman Mildhybrid (5,35 Liter) und der Fiat 500X 1.3 Turbo mit 150 PS (6,00 Liter).

Von den wenigen getesteten Benzinern mit ähnlicher Leistung verbrauchten nur drei weniger als unser Mini: der Mazda 3 mit Mildhybrid-Benziner (4,60 Liter), der Hyundai i20 N mit 204 PS (4,50 Liter) und der VW Golf 1.5 eTSI (4,15 Liter/100 km).

Mini Cooper S mit JCW-Paket Der Mini Cooper S sieht im John-Cooper-Works-Trim noch böser ausBild von: BMW

Fahrspaß, gute Verarbeitung, aber wenig Kofferraum

Das von mir getestete Auto war ein italienischer Mini Cooper S mit "John Cooper Works Trim". Diese Variante sieht dem "echten" JCW-Modell sehr ähnlich, aber es fehlen ihm fast 30 PS, um mit dem leistungsstärksten Verbrenner-Modell gleichzuziehen.

Diese Ausstattungsvariante ist serienmäßig mit 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, schwarzer Kühlergrilleinfassung und schwarzem Logo, sportlichen Stoßfängern und Spoiler, einer Innenausstattung aus Kunstleder und Stoff sowie einer adaptiven Federung und einem beheizbaren Lenkrad ausgestattet.

Qualität, Technologie und Komfort im Inneren des MINI Cooper S Qualität, Technologie und Komfort im Inneren des MINI Cooper SBild von: BMW

Extras wie 18-Zoll-Leichtmetallräder mit Winterreifen, ein Schiebedach, vor allem aber das Paket XL mit Komfortzugang, Abstandstempomat (ACC), Head-up-Display, LED-Scheinwerfern mit automatischem Fernlicht, Parkassistent Plus, elektrischen einstell- und beheizbaren Vordersitzen, kabelloser Ladestation für Smartphones und Harman/Kardon-Soundsystem erhöhen den italienischen Preis von 35.904 auf knapp über 43.000 Euro. In Deutschland ist der Cooper S mit JCW-Paket ab 34.450 Euro zu haben (ohne Extras, aber mit Berücksichtigung des "Kundenvorteils" von 1.500 Euro).

Für dieses Geld erhält man ein Auto, das sich sehr angenehm fährt, mit einer präzisen und ausgewogenen Abstimmung sowie einer nicht zu harten Lenkung, die viel Freude bereitet. Der 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner ohne Elektrifizierung mit 204 PS, der mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe kombiniert wird, ist kraftvoll und bissig.

Auch das Design und die Technik an Bord sowie die hochwertigen Materialien bei Interieur wie Exterieur haben mir gut gefallen. Weniger gut fand ich das bescheidene Platzangebot auf den Rücksitzen und das geringe Kofferraumvolumen.

In der Stadt entwickelt er mehr Durst

In den gängigsten Verkehrssituationen habe ich deutlich höhere Verbrauchswerte als auf unserer Standard-Teststrecke von Rom nach Forlì festgestellt. Vor allem im Stadt- und Autobahnbetrieb brauchte der Mini mehr. Aber das ist durch die exzellente Performance des Mini Cooper S auf der Straße gerechtfertigt.

MINI Cooper S Sparsam nur außerhalb der Stadt: Mini Cooper SBild von: BMW

Der 44-Liter-Tank führt zu Reichweiten, die fast immer über 500 km liegen. Auf idealen Spar-Strecken, die man mit konstanter, reduzierter Geschwindigkeit fährt, müsste der Wagen sogar 1.000 km mit einer Tankfüllung schaffen. Das ergibt sich, wenn man die Reichweite aus der Tankkapazität und der Bordcomputer-Anzeige errechnet.

Kraftstoffverbrauch in verschiedenen Fahrsituationen

  • Stadt-Umland-Mix: 7,1 Liter/100 km, 616 km Reichweite (errechnet)
  • Landstraße: 7,5 Liter/100 km, 585 km Reichweite (errechnet)
  • Spritspartest: 4,3 Liter/100 km, 1.020 km Reichweite (errechnet)

Aus dem offiziellen Datenblatt

  Mini Cooper S John Cooper WorksKraftstoffBenzin (1.998 ccm)Leistung204 PS (150 kW)Normverbrauch (WLTP)6,7 Liter/100 kmCO2-Emissionen (WLTP)150 Gramm/kmAbgasnormEuro 6E-BIS-FCM

Daten des Testfahrzeugs

Fahrzeug: Mini Cooper S mit John-Cooper-Works-Paket
Basis-Listenpreis: 34.450 Euro incl. 1.500 Euro Kundenvorteil (in Italien 35.904 Euro)
Testdatum: 30. Januar 2025
Wetter (Abfahrt/Ankunft): heiter, 14 Grad / heiter, 7 Grad
Durchschnittsgeschwindigkeit Rom-Forlì: 71 km/h
Reifen: Continental WinterContact TS870P - 215/40 R18 89V M S XL (EU Label: C, B, 71 dB)

Verbrauch und Kosten

Bordcomputer-Anzeige: 4,8 Liter/100 km
An der Zapfsäule bestimmter Verbrauch: 5,0 Liter/100 km
Mittel aus diesen Werten: 4,90 Liter/100 km
Kraftstoffpreis: 1,76 Euro/Liter (Super E10)
Spritkosten: 8,62 Euro/100 km

Unsere italienischen Kollegen erstellen ein stets aktualisiertes Ranking der Verbrauchstest-Ergebnisse. Das Ganze ist in italienischer Sprache, aber wir denken, Sie finden sich zurecht.

Und so ermitteln wir den Verbrauch

Wenn Sie eine Freundin oder einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, wird Ihnen wahrscheinlich ein Wert genannt, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht wurde der Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder die Tankrechnungen wurden aufbewahrt und daraus ein Verbrauch errechnet.

Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).

Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.

Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.

Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).

Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 42 Cent pro kWh (durchschnittlich gezahlter Preis für Haushaltsstrom in Deutschland im 2. Halbjahr 2023 laut Destatis). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.

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