Der Preis sank inzwischen von 138.310 auf "nur" noch 135.900 Euro (Update)
Am 20. April hatten wie den BMW i7 ausführlich vorgestellt; wir haben auch schon in dem Neuling Platz genommen. Seit Mai seht auch der Preis im BMW-Konfigurator; damals wurden 138.310 Euro verlangt. Inzwischen sank er auf 135.900 Euro.
Damit ist das Auto nun immerhin etwa 3.000 Euro günstiger als der vergleichbare Mercedes EQS. Doch ein paar Tausender hin oder her werden in dieser Preisklasse kaum einen Unterschied machen.
Anmerkung: Wir haben die Preisangabe am 4. Oktober 2022 aktualisiert.
Mit dem i7 wird das Elektroauto-Angebot der Marke ausgebaut, zugleich gibt es den Strom-7er wie seinen konventionellen Bruder nur mehr als Langversion, denn 80 Prozent aller 7er rollen ohnehin als Langversion vom Band. Mit dem extralangen i7 beantwortet BMW also sozusagen die klassische Wursttheken-Frage selbst: Darf es ein wenig mehr sein?
Beim i7 verfolgt BMW die gleiche Strategie wie bei fast allen i-Modellen außer dem iX: Dem klassischen Verbrenner wird eine optisch maßvoll modifizierte Elektro-Version zur Seite gestellt. So geschehen beim X3/iX3, 4er Gran Coupe/i4, der 3-Reihe und dem neuen i3 für China und bald auch beim nächsten X1, der um einen iX1 ergänzt wird.
Und nun eben 7er und i7. Letzterer streckt sich auf gewaltige 5,39 Meter, von denen vor allem die Passagiere im Fond profitieren. Die Breite beträgt künftig 1,95 Meter, die Höhe 1,54 Meter und der Radstand 3,21 Meter. Viel Platz auf den hinteren Sitzen mögen die wichtigsten Märkte in Asien, wohin bisher gut 70 Prozent aller 7er-BMW exportiert wurden. Dort steht man zudem auf Kristall oder etwas respektloser ausgedrückt: Bling.
Ergo funkeln die ungewöhnlich angeordneten Tagfahrlichter, offiziell nennt sich das "Chrystal Light" mit von 14 LED-Einheiten (bei Nacht sogar 22) hinterleuchteten Svarowski-Kristallen. Und die mächtige Niere bekommt einen beleuchteten Rahmen. Hinzu kommen serienmäßig adaptive LED-Scheinwerfer und Matrix-Fernlicht.
Jede Wette: Das Design des i7 wird für Kontroversen sorgen. Keine Weiterentwicklung des bisherigen 7er, stattdessen ein kantiger und stämmiger Auftritt mit ausgeprägt langer Dachpartie. Auffällig ist der rahmenlose Bereich der Seitenscheibe der hinteren Türen am sogenannten "Hofmeister-Knick".
Der Grill, hinter dem sich die Vielzahl an Radar- und Sensortechnik verbirgt, werden Spötter eventuell als "Heizkörper" verunglimpfen. Und auch das relativ kahle Heck mit seinen schmalen Leuchten kann man mögen, muss man aber nicht. Das blaue Dekor am i7 ist übrigens abwählbar. Aber denken sie daran: Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.
Bislang kommen aber die großnierigen Modelle von BMW bei der Kundschaft gut an, wie die Verkaufszahlen zeigen. Mir gegenüber sagen die 7er/i7-Experten, man wollte die siebte Generation der Luxuslimousine stärker von 5er differenzieren. Gleichzeitig rückt der X7 mittels Facelift näher an den 7er.
Die Macher des i7 geben sich selbstbewusst: Man habe hier alles reingepackt, was BMW kann. Interessant zudem: Bei Bedarf ist der i7 optisch nicht vom konventionellen 7er zu unterscheiden. Doch nur den Verbrenner gibt es auch in einer gepanzerten Variante.
500 Liter beträgt das Kofferraumvolumen beim i7, 40 Liter weniger als beim 7er mit Verbrenner. Einen Frunk gibt es nicht, dafür unter dem Kofferraumboden Platz für das Ladekabel. Den cW-Wert für den i7 gibt BMW mit 0,24 an.
Nun aber hineinspaziert in die edle Stube: Die karosseriebündigen Türgriffe kennt man bereits vom i4 oder iX, als Besonderheit öffnen und schließen die Türen beim i7 elektrisch fast wie von Geisterhand. Im Cockpit gibt sich der i7 technoid mit großen Displays, sie sind 12,3 respektive 14,9 Zoll groß.
Hinzu kommt eine Funkel-Ambiente-Lichtleiste vorne alias "Interaction Bar" in allen Farben, die das Spektrum hergibt, sie ist Zier- und Bedienelement in einem. Ich entdecke keine sichtbaren Lüftungsgitter, zur Auswahl stehen diverse Modi wie Relax, Theatre oder Digital Art. Die Sitze sind ein Mix Wolle/Kaschmir/Merino/Leder, auf Wunsch gibt es veganes Leder.
Das Highlight des i7 und 7ers ist fraglos der Fond. Liegesitze sind dort auch bei der Konkurrenz aus Stuttgart oder Ingolstadt Standard, nicht jedoch der gewaltige 32-Zoll-Bildschirm unter der Decke. Genauer gesagt: Der aus dem Dachhimmel herausfahrende BMW Theatre Screen, ein 31,3 Zoll großes Panoramadisplay im 32:9-Format mit 8K-Auflösung, der die zweite Sitzreihe in ein exklusives Privatkino auf Rädern verwandelt.
Hinzu kommen integrierte Touchpads im Format eines großen Smartphones in den Fondtüren. Sobald ich den Monster-Bildschirm einschalte, senken sich Rollos über Seitenfenster und Heckscheibe. Fehlt eigentlich nur noch die Popcorn-Maschine. Allerdings stimmt mir BMW zu, dass der XXL-Fernseher in diesen Zeiten natürlich auch ideal für Videokonferenzen ist. Die "Personal eSIM" im Auto läuft über den Mobilfunkanbieter des Kunden. Ach ja: Bis zu 36 Lautsprecher sind an Bord. Es gibt Studentenbuden, die schlechter ausgestattet sind ...
Jetzt aber zur Technik unter dem entertainigen Blech: Wie im BMW iX kommt auch im i7 der Gen5-Antriebsbaukasten zum Zuge. Unser Fotofahrzeug ist der zum Marktstart in Europa im November 2022 verfügbare i7 xDrive60 mit je einem Elektromotor pro Achse. Hier seine Eckdaten in der Übersicht:
Ich blinzle auf die Instrumente: Akku mit 76 Prozent gleich 388 km Reichweite, was 510 km gesamt entspräche. Wie es sich diesbezüglich verhält, wird unser erster Fahrbericht des i7 zeigen. Einen Prototypen konnten wir bereits bewegen, hier geht es zum Bericht.
Was gibt es sonst noch zu vermerken? Autonomes Fahren Level 3 im i7, aber noch nicht ab Marktstart, Hands-Off bis 120 km/h in den USA, bis Tempo 60 in Europa. M-Sportpaket und M-Sportpaket Pro. 19-Zoll-Räder an der Basis. Und im Sport-Modus mehr Fahrzeugsound.
Apropos Sport: Über einen rein elektrischen Antrieb mit zwei Motoren an der Vorder- und an der Hinterachse verfügt das künftige Topmodell der Baureihe, der neue BMW i7 M70 xDrive (Stromverbrauch kombiniert gemäß WLTP: 26,4 - 21,2 kWh/100 km), der im weiteren Verlauf des Jahres 2023 folgt.
Sein Antriebssystem erzeugt eine Höchstleistung von deutlich mehr als 600 PS und ein maximales Drehmoment von mehr als 1.000 Nm. Das stärkste jemals für die Straße zugelassene BMW-Modell beschleunigt in weniger als 4,0 Sekunden von null auf 100 Kilometer.