Erster eigenständiger M seit dem M1 kommt Ende 2022 mit V8-Hybrid
Es ist ja nicht so, als hätten uns die BMW-Designer in den letzten Jahren nicht gut genug vorbereitet, aber das hier ist tatsächlich eine ganz schöne Handvoll. Puh, erstmal tief durchatmen. Sagen Sie Hallo zum Concept XM, dem künftigen Luxus-Performance-Plug-in-Hybrid-SUV-Flaggschiff aus Garching.
Sie sehen, Citroens 90er-Jahre-Limousinen-Keil erlebt keine Renaissance im XL-Crossover-Format. Stattdessen hat die M GmbH einfach mal ihr erstes komplett eigenständiges Auto seit dem seligen M1 aus dem Boden gestampft. Aktuell noch als Studie, aber der elektrisierte-Kraft-Kasten kommt, da können Sie ganz sicher sein.
"Das Modell gibt einen Ausblick auf das stärkste jemals in Serie gebaute BMW M Automobil, dessen Produktion Ende kommenden Jahres startet", heißt es offiziell. Sprich: Anfang 2023 sollte der XM beim Händler stehen.
Geben Sie es zu: Nach dem ersten Optik-Schock sind Sie auch sofort am "stärksten je in Serie gebauten BMW M Automobil" hängen geblieben. So richtig viel verraten die Münchner aktuell noch nicht, aber es bestätigt sich immerhin, dass die Vöglein in den vergangenen Monaten keinen Unsinn gezwitschert haben.
Der XM erhält einen nicht näher spezifizierten V8-Motor (vermutlich den 4,4-Liter-V8 aus M5, X6 M und Co.) in Kombination mit einer "performanten E-Maschine". Die Leistung liegt wie prognostiziert bei 750 PS. Das Drehmoment beträgt 1.000 Nm. Zum Vergleich: Aktuell stärkster Serien-BMW ist der M5 CS mit 635 PS und 750 Nm. Die elektrische Reichweite des ersten elektrifizierten M soll bis zu 80 Kilometer betragen. Mehr Tech-Details gibt es vorerst nicht.
Dafür wird in der Pressemeldung ausführlich über das Erscheinungsbild des künftigen SUV-Daddy schwadroniert. Am wichtigsten dürfte dabei wohl das neue Gesicht mit den zwei separaten Frontleuchten sein. Unzählige Erlkönigfotos brachten die Gerüchteküche des World Wide Web deretwegen zum Brodeln. Jetzt haben wir Gewissheit. Oben sitzen die schmalen Tagfahrlichter, die mit der ebenfalls beleuchteten Oktagon-Niere eine Einheit bilden sollen. Darunter befinden sich die "herkömmlichen" Scheinwerfer.
Unabhängig davon, wie Sie das alles finden - an das Gesicht des Concept XM sollten Sie sich besser schon mal gewöhnen. Sehr ähnlich werden ab 2022 nämlich auch der nächste 7er und der geliftete X7 aussehen.
Die Motorhaube mit den Powerdomes und den Lufteinlässen sind in der Serie ebenso vorstellbar wie die schwarz gefärbten A-Säulen. Wie es mit den "LED-Suchscheinwerfern" im Dachbereich aussieht, bleibt abzuwarten.
In der Seitenansicht fallen beim XM (der Name X8 ist damit endgültig raus) vor allem die Ladeklappe hinter dem linken Vorderrad und die fetten 23-Zöller auf. Die Dachlinie fällt tatsächlich stärker nach hinten ab, als man es anhand der Erlkönigbilder erwartet hätte. Die schiere Größe dieses Trumms wird dennoch dafür sorgen, dass im Fond genug Spielraum für luxuriöse Platzverhältnisse vorhanden ist.
Am Heck wird ebenfalls nicht mit Extravaganz gespart. Sinnbildlich hierfür sind zum einen die beiden BMW-Logos. Als Hommage an den M1 sind sie jeweils unter den beiden Dachholmen in die Scheibe gelasert. Dazu kommen weit ausgestellte Radhäuser, schmale, sehr breite Rückleuchten und je zwei vertikal angeordnete Auspuffendrohre in Hexagonalform. Die sind auch an den diversen Prototypen zu sehen, die derzeit testen. So wird man das also auch in der Serie sehen.
Kommen wir zum Interieur. Hier versucht der Concept XM mit braunem Leder in
Vintage-Optik, Kupfer und Carbon einen Brückenschlag zwischen Luxus und Motorsport. Das große Curved-Display für Instrumente und Infotainment kennen wir bereits aus den rein elektrischen iX und i4.
Für das richtige Maß an M-igkeit sorgen rote Akzente auf dem Lenkrad und der Mittelkonsole. Dort findet man auch drei vertikale Elemente, die in den drei Farben des BMW M Markenlogos gehalten sind.
Im Fond darf es nicht weniger als eine neue "M Lounge" sein. BMW spricht von einer "komfortablen Sitzlandschaft mit exklusiver Couchanmutung in luxuriösem Samtstoff mit rautenförmiger Steppung". Dazu gibt's Hochflor-Teppich, ebenfalls mit Rautenmuster.
Optisches Highlight im Innenraum ist der Dachhimmel mit dreidimensionaler Prismenstruktur. Durch indirekte und direkte Beleuchtung soll dieses Element wie ein Relief wirken, "das den Dachhimmel als exklusives Kunstwerk inszeniert". Das Ambiente-Licht des BMW Concept XM
kann in den drei BMW M Farben angewählt werden.
Das User-Interface, dass der Concept XM auf seinem großen Kombi-Display vorwegnimmt, soll über kurz oder lang in allen M-Modellen zum Einsatz kommen. Hier zeigt es auch die Modi des Hybrid-Antriebs und den rein elektrischen Fahrmodus an.
Die M GmbH präsentiert die Studie XM im Rahmen der Art Basel Miami Beach 2021. Das Serienfahrzeug wird ab Ende 2022, gerade noch pünktlich zum 50. Geburtstag der schnellen M-Truppe, im BMW Group Werk Spartanburg gefertigt.
Die USA sind wenig überraschend auch der wichtigste Absatzmarkt für das neue High-Performance-Modell. Der XM wird exklusiv nur als M und ausschließlich als Plug-in-Hybrid
erhältlich sein. Ob es noch weitere Motorvarianten geben wird, ist derzeit noch nicht klar.