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Seat Arona (2021) im Test: Xperience und dezentes Facelift

Nach vier Jahren heißt es Evolution statt Revolution ...

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Als wir im Zuge unserer Testfahrt zum ersten Mal auf den neuen Seat Arona treffen, fragen wir uns sofort: "Ääähm … was ist hier jetzt eigentlich bitte neu?" Und diese Frage kommt auf, obwohl uns der Hersteller das kleine SUV zuerst in der ebenfalls neuen "Xperience"-Ausstattung vor die Nase gestellt hat, die künftig die "Xcellence"-Modelle beerben wird.

Auf den ersten Blick ist dieses Facelift einfach wirklich etwas schwerer als ein solches zu erkennen. Selbst für konservative VW-Konzern-Maßstäbe. Aber nun ja. Der Arona sah in den Augen von Seat (und auch vieler KundInnen) immer noch so gut aus, dass man sich zur Hälfte des Modellzyklus dezent zurückhalten konnte mit optischen Veränderungen.

Und mit fast 400.000 verkauften Einheiten seit 2017 (in Europa) kann sich der Hersteller auch nicht wirklich beschweren. Ganz nach dem Motto: Never change a running Arona. Und wenn man doch etwas verändern will, dann bitte sehr behutsam.

Bevor wir uns jetzt aber hinter das Steuer setzen, schleichen wir dann noch einmal um das Fahrzeug herum. Im Detail lassen sich dann nämlich doch die wenigen Veränderungen erspähen. "Xperience" sorgt dabei dafür, dass der Arona noch etwas robuster aussieht als zuvor. SUV, Freizeit, Natur und Abenteuer und so.

Die Frontpartie profitiert von LED-Scheinwerfern und einer veränderten Schürze, die dafür sorgt, das die Nebellampen etwas anders angeordnet sind. Sie sitzen jetzt höher. Und sie sind jetzt rund.

Auf der Kofferraumklappe sehen wir den neuen Schreibschrift-Modellnamen. Mittig angeordnet. So wie es sich für die 2020er-Jahre gehört. Neue Farben und neue Felgen sind selbstverständlich ein Muss bei jedem Seat-Update in diesem lifestyligen Segment.

Wir wollen es trotzdem pro forma erwähnt haben und nicht vergessen … die Sonderfarbe für die "Xperience"-Ausstattung heißt: "Dark Camouflage".

Ansonsten verfügt das Heck jetzt über einen "Diffusor" und der "Spoiler" wurde ebenfalls etwas angepasst. Warum die beiden Begriffe in Anführungszeichen gesetzt wurden? Diese Elemente sehen zwar in abgeschwächter Form so aus wie die recht wichtigen Bauteile an einem Sportwagen, allzu große aerodynamische Effekte lassen sich am Arona damit aber nicht bewerkstelligen.

Da fällt uns ein: Ein Cupra Arona wäre auch irgendwie mal cool. Aber … jetzt eben erst einmal der raubeinige "Xperience". Und wenn es sportlich werden soll, dann gibt es ja auch noch den "FR".

Beim Blick unter die Haube wagt der VW-Konzern mit Seat ebenfalls keine Experimente. PHEV oder MHEV? Fehlanzeige. Aber bei so kleinen Fahrzeugen ist das eben so eine Sache. Und zwar vor allem in puncto Kosten.

Im Hinblick auf die Elektro-Strategie des Konzerns hätte eine derartige Entwicklung für ein Facelift wohl zu viel Kapital verschlungen und besonders Kleinwagen von Audi, Skoda, VW oder eben auch Seat werden in Zukunft wohl alle auf der elektrischen MEB-Basis aufbauen.

Das ist wohl der Grund für die zu 0,0 Prozent veränderten Antriebe im Arona. Bei den Benzinern sind zwei 1,0-Liter-Turbodreizylinder mit 95 oder 110 PS im Programm. Der 1,5-Liter-Vierzylinder leistet 150 PS und wird serienmäßig mit einem Siebengang-DSG gekoppelt. Wenn sie keine Lust auf die Sechsgang-Schaltung haben, steckt ihnen Seat das DSG aber auch in die 110-PS-Version. Beim 95-PS-Arona müssen Sie sich mit fünf Gängen begnügen.

Als einziger "alternativer Antrieb" kann der 1,0-Liter-Dreizylinder weiterhin als CNG-Version geordert werden. Dann mit 90 PS. Alle Aggregate wurden übrigens noch im Vor-Facelift-Modell und im Laufe von 2020 auf die aktuelle Abgasnorm Euro 6d gebracht. Für unseren dynamischen Test wählen wir jetzt die 150-PS-Topversion.

Wie sich der CNG-Arona fährt, lesen Sie übrigens hier. Und wenn Sie eher an den 1,0-Liter-Motoren mit drei Zylindern interessiert sind, können wir Ihnen diesen Test ans Herz legen. Dabei handelt es sich zwar jeweils um die Vor-Facelift-Modelle, aber bei den fahrrelevanten Komponenten hat Seat beim Lifting ja nichts verändert.

Der Vierzylinder namens VW EA211 evo mit 1,5 Liter Hubraum und vier Zylindern entwickelt nicht nur 150 PS zwischen 5.000 und 6.000 U/min. Bei recht frühen 1.500 Touren stehen auch bis 3.500 U/min 250 Newtonmeter zur Seite, die in Verbindung mit dem zackigen (aber nicht unangenehm zackigen oder gar nervösen) 7-Gang-DSG für Fahrleistungen sorgt, die einen Arona schon fast etwas übermotorisiert wirken lassen. In 8,2 Sekunden gehts auf 100 km/h, Schluss ist erst bei 210 km/h. Für ein kleines SUV ist das schon ziemlich gut und auch spaßig.

Aber bis auf den im Vergleich zu den dreizylindrigen Modellen stärkeren Antritt und die dezent schwerer wirkende Vorderachse misst unser Popo-Meter eben keine Veränderungen zum Vor-Facelift-Arona. Das ist aber auch okay, denn Seat hat 2017 einen guten Job gemacht und ein tolles Kleinwagen-SUV auf den Markt geworfen.

Was 2017 noch nicht so sehr gefehlt hat wie heute, lässt sich unter den Begriffen "Konnektivität" und "Assistenz" zusammenfassen. Dafür ist unser Testwagen jetzt mit dem optionalen 9,2-Zoll großen Touchscreen in der Mittelkonsole ausgestattet, der dem Arona den Digital-Nachschlag gibt, der noch nötig war.

Die erweiterten Assistenzsysteme machen ebenfalls einen ausgereiften Eindruck. Sowohl die Systeme, die während der Fahrt helfen, als auch die Park-Vereinfacher. Alleine für diese Features lohnt es sich, dann doch den neuen Arona dem Vor-Facelift-Modell vorzuziehen.

Die etwas veränderte Optik (neue Lüftungsdüsen und eine interessante Ambiente-Beleuchtung) mag Ihnen vielleicht auch auffallen, diese Dinge sind aber genauso wenig ausschlaggebend für eine Kaufempfehlung wie das neue Nappaleder-Lenkrad, das etwas softere Armaturenbrett oder die neuen Farben und Felgen.

Ab 18.860 Euro können Sie in die geliftete Arona-Welt eintauchen. Das "Xperience"-Modell mit 95 PS kostet dann schon mindestens 23.405 Euro. Dann sind die so ziemlich wichtigsten Features aber auch serienmäßig an Bord und die Aufpreisliste der Optionen wird kleiner.

Dann fehlen eigentlich nur noch das Pro-Paket für das 9,2-Zoll-Infotainmentsystem, Wireless Charging und die LED-Scheinwerfer (1.960 Euro), das Winterpaket für 410 Euro (unter anderem mit Sitzheizung) und das Fahrassistent-Paket XL mit den neuesten Helferlein (400 Euro). Fertig. VW T-Cross und Skoda Kamiq liegen auf ähnlichem Niveau. 

Fazit 8/10: 

Nach wie vor ist der Seat Arona ein tolles kleines SUV. Da kann man es auch verschmerzen, dass zum Facelift nach nun vier Jahren optisch eigentlich nicht wirklich viel passiert ist. Die Dinge, die verändert wurden, hat Seat aber ordentlich angepackt und das Arona-Bild ist für uns dadurch vor allem digitaler, ein wenig lifestyliger aber auch insgesamt erwachsener geworden.

Ob es aber wirklich der Vierzylinder sein muss? Nicht wirklich! Wenn es der "XPerience" sein soll, reicht der Dreiender. Die Vierzylinder-Maschine würden wir dem "FR" vorbehalten. Dann mit 15 Millimeter-Tieferlegung, Sportdämpfern und einem durchtrainierterem Auftreten.

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