Wie viel verbraucht das kleine SUV mit dem 1,0-Liter-Turbo im realen Straßenverkehr?
Die zweite Generation des Nissan Juke ist größer, hat eine neue Optik und soll wegen der neuen Plattform bessere Fahreigenschaften haben. Künftig ist er nur noch mit einem einzigen Motor zu haben, einem 117 PS starken 1,0-Liter-Turbobenziner. Wie viel verbraucht dieser Juke 1.0 DIG-T 117 im realen Straßenverkehr?
Wir haben das Auto mit dem optionalen Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe auf unsere 360 Kilometer lange Standard-Strecke geschickt und den Verbrauch ermittelt. Insgesamt ist der Spritdurst mit 5,00 Liter/100 km nicht beunruhigend. Das entspricht deutschen Spritkosten von derzeit 6,25 Euro/100 km.
Mit diesem Ergebnis positioniert sich der neue Nissan Juke unter seinen Konkurrenten (kleinen SUVs mit Benzinmotor) im Mittelfeld. Besser als der Juke schnitten bei unseren Verbrauchstests ab: der VW T-Cross 1.0 TSI (4,30 Liter), der Renault Captur TCe 130 EDC (4,70 Liter) und der Ford Puma 1.0 EcoBoost Hybrid mit 155 PS (4,80 Liter).
Gleich oder fast gleich liegen der Seat Arona 1.0 TSI 115 PS DSG (4,95 Liter), der Hyundai Kona 1.0 T-GDI 120 PS, der Opel Grandland X 1.2 130 PS und der Peugeot 2008 1.2 PureTech 155 PS EAT8 (alle 5,00 Liter).
Schwerer als der Juke taten sich der Suzuki Vitara 1.0 Boosterjet AWD AllGrip Automatik (5,50 Liter), der Fiat 500X Cross 1.3 Turbo mit 150 PS (6,00 Liter) und der Jeep Renegade 1.0 T-GDI mit 120 PS (6,30 Liter) ab.
Die getestete Ausstattung ist die Topausstattung, die (italienische) N-Design-Version. Der deutsche Listenpreis des Juke DCT N-Design liegt bei knapp 28.000 Euro. An Bord sind dann schon 19-Zoll-Felgen, Ledersitze, Bicolor-Lackierung. Zusammen mit dem Bose-Soundsystem (584 Euro) und dem ProPilot-Paket mit Fahrerassistenzsystemen (1.160 Euro) landet man bei knapp 30.000 Euro.
Die Abstimmung ist ausgezeichnet, wenn der Juke auch an einigen Schlaglöchern etwas steif wirkt wegen der großen Felgen und der Ergonomie des Fahrersitzes. Auch das Kurvenverhalten bei hohem Tempo ist sehr gut. Nur das DCT-Getriebe schaltet manchmal etwas unsicher und man startet damit etwas verzögert aus dem Stand. Der 1,0-Liter-Turbo mit drei Zylindern schiebt einen diskret voran und eignet sich für jede Strecke, wenn er auch etwas lärmt. Beachtlich ist der große Kofferraum mit dem höhenverstellbaren Einlegeboden.
In verschiedenen Fahrsituationen, wie sie im Alltag vorkommen, zeigt sich der neue Nissan Juke sparsam; der Kraftstoffverbrauch steigt nur auf Autobahnen und im chaotischen Großstadt-Verkehr leicht an.
ModellKraftstoffLeistungAbgasnormCO2-Emissionen
(NEFZ)Verbrauch
(NEFZ)Nissan Juke DIG-T 117 DCT 2WD N-DesignSuper86 kW/117 PSEuro 6d-TEMP-EVAP-ISC110 g/km4,8 Liter/100 km
Fahrzeug: Nissan Juke DIG-T 117 DCT 2WD N-Design
Deutscher Listenpreis: 27.869 Euro (mit 16% Mwst.)
Testdatum: 31. Juli 2020
Wetter (Abfahrt/Ankunft): heiter, 39 Grad/heiter, 30 Grad
Insgesamt gefahren: 2.120 km
Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 79 km/h
Reifen: Hankook Ventus S1 Evo 3 - 225/45 R19
Bordcomputer-Anzeige: 4,9 Liter/100 km
An der Zapfsäule ermittelter Verbrauch: 5,1 Liter/100 km
Mittel aus diesen Werten: 5,00 Liter/100 km
Kraftstoffpreis: 1,25 Euro/Liter (Super E10)
Spritkosten: 6,25 Euro/100 km
Wenn Sie einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, nennt er Ihnen wahrscheinlich einen Wert, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht hat er den Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder er hat seine Tankrechnungen aufbewahrt und sich daraus einen Verbrauch errechnet.
Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).
Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.
Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.
Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).
Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 30 Cent pro kWh (gerundeter Durchschnittspreis für 1 kWh Haushaltsstrom in Deutschland laut BDEW, Stand 7/2019). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.