Langenlois (Österreich), 17. Juli 2017 - Als der Seat Ateca am 2. Juli 2016 auf den Markt kam, wurde er ohne den FR gelauncht. Die sportliche Ausstattung wird jetzt nachgereicht. Außerdem startet nun eine 190 PS starke Topversion des 2.0 TSI. Wir haben die Kombination aus diesen beiden Neuheiten getestet.
190-PS-Otto mit Allradantrieb und DSG
Der Ateca wird künftig mit drei Benzinern (1.0 TSI, 1.4 TSI und 2.0 TSI) sowie mit drei Dieseln (1.6 TDI, 2.0 TDI 150 PS und 2.0 TDI 190 PS) angeboten. Die neue Benzinmotorisierung wird stets zusammen mit Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe und Allradantrieb (4Drive) geliefert. Das ist etwas schade, denn es hebt natürlich den Basispreis, und in dieser Klasse fällt das prozentual doch sehr auf. Als Kunde hat man immerhin die Wahl zwischen der eher komfortorientierten Ausstattung Excellence und dem sportlichen FR.
Nicht der sportlichste Ateca
Wie bei 320 Newtonmeter nicht anders zu erwarten, ist der 1,5 Tonnen schwere Ateca mit dem 190-PS-Turbobenziner hervorragend motorisiert. Überraschenderweise ist dieser jedoch nicht unbedingt die sportlichste Motorisierung im Ateca: Die Dieselvariante mit ebenfalls 190 PS sprintet noch eine Spur schneller, nämlich in 7,5 statt 7,9 Sekunden. Aber Selbstzünder sind wegen drohender Fahrverbote in der Stadt gerade für ein "urbanes SUV" (wie Seat den Ateca nennt) derzeit wohl weniger beliebt. Das Siebengang-DSG schaltet zumindest in der Ebene problemlos. Wer dennoch eingreifen will - bei sportlich gefahrenen Serpentinen bergauf empfehlenswert -, nutzt einfach die serienmäßigen Schaltwippen.
"Zahlt in die Marke ein"
Besonders gefallen haben mir an der neuen Ateca-Version der sportlich raue Motorsound im oberen Drehzahlbereich und die direkte Lenkung. Insgesamt wirkt das Auto besonders für ein SUV recht agil. Die Frage ist nur, wie viele Leute ein so stark motorisiertes, kleines Auto kaufen. Der deutsche Seat-Geschäftsführer Bernhard Bauer spricht davon, dass der Neuling (genauso wie der ebenfalls neue Leon Cupra 300) "in die Marke einzahlt". Das heißt übersetzt: Solche Nischenmodelle helfen zwar nicht viel bei den Absatzzahlen, fördern aber das sportliche Image der Marke.
Viele dunkle Elemente
Der Look des FR bleibt relativ verhalten. Mit schwarzen Elementen sorgt Seat für ein klein wenig Stealth-Optik. Dazu gehören ein schwarzglänzender Grill mit hexagonalem Gitter und FR-Logo, schwarze Fensterleisten, eine schwarze Dachreling und dunkle Scheiben hinten. Schwarze Felgen hätten dazu gut gepasst, aber die 18-Zöller sind konventionell ausgeführt. Zudem hat der FR einen Doppelauspuff und einen größeren Dachspoiler. Innen gibt es unter anderem Alu-Pedale sowie schwarze Sitze mit Alcantara-Mittelbahn und rote Ziernähte. Zur sonstigen Ausstattung gehören vor allem LED-Scheinwerfer, eine Rückfahrkamera und eine Fahrmodus-Auswahl. Ein Audiosystem mit Fünf-Zoll-Display, eine elektronische Parkbremse und eine Klimaanlage sind ohnehin bei jedem Ateca Serie.
Überraschung beim Preisvergleich
Der Ateca FR 2.0 TSI 4Drive DSG FR kostet 33.955 Euro. Der direkteste Konkurrent ist wohl der 192 PS starke Mini Cooper S Countryman All4. Mit einem Basispreis von 32.500 Euro ist das Premium-SUV überraschenderweise günstiger als der Seat. Doch ist es lang nicht so gut ausgestattet. Allein schon die Automatik kostet beim Mini 1.950 Euro Aufpreis. Zu berücksichtigen sind auch noch das LED-Licht für 990 Euro, die 18-Zoll-Felgen (mindestens 800 Euro), die Fahrmodi (280 Euro) und mehr. Eine konzerninterne, allerdings deutlich kleinere Alternative zum Ateca ist der Audi Q2, den es in der gleichen Motorisierung schon ab 31.800 Euro gibt.
Gesamtwertung
Der 190-PS-Turbobenziner ist stark und der Wagen wirkt sehr agil. Für ein "urbanes SUV" ist das eigentlich zu viel des Guten. So eignet sich das Auto vor allem für Leute, die in der Innenstadt wohnen und deshalb ein kleines Fahrzeug wollen, aber öfter auch Überland-Touren unternehmen, bei denen viel Power und ein Allradantrieb (zum Beispiel für den Winter) von Vorteil sind. Wer wegen der aktuellen Diesel-Malaise keinen Selbstzünder mehr kauft, kann nun zum Ateca 2.0 TSI greifen und macht damit nicht viel falsch. Viele Kunden werden es aber wohl nicht sein.
+ starker Vortrieb, umfangreiche Ausstattung
- keine Schaltversion, kein Fronttriebler, dadurch hoher Basispreis
Modell |
Seat Ateca 2.0 TSI 140 kW 4Drive DSG FR |
Motor
|
Bauart |
Turbobenziner |
Zylinder / Ventile |
4 |
Antrieb |
Allradantrieb |
Getriebe |
Doppelkupplungsgetriebe |
Gänge |
7 |
Hubraum |
1.984 cm³ |
Leistung |
140 kW bei 4.200- 6.000 U/min |
max. Drehmoment |
320 Nm bei 1.450- 4.200 U/min |
Maße
|
Länge |
4.363 mm |
Breite |
1.841 mm |
Höhe |
1.601 mm |
Radstand |
2.630 mm |
Leergewicht |
1.536 kg |
max. Zuladung |
544 kg |
Anhängelast (gebremst) |
1.900 kg |
Kofferraumvolumen |
484 l |
Messwerte
|
Höchstgeschwindigkeit |
212 km/h |
Beschleunigung (0-100 km/h) |
7,9 s |
Verbrauch gesamt |
7,0 l/100 km |
Verbrauch innerorts |
8,5 l/100 km |
Verbrauch außerorts |
6,0 l/100 km |
CO2-Emission |
159 g/km |
Schadstoffklasse |
Euro 6 |
Stand: Juli 2017
Modell |
Seat Ateca 2.0 TSI 4Drive DSG FR |
Grundpreis |
33.955 € |
Ausstattung
|
Automatikgetriebe |
Serie (DSG) |
Navigationssystem |
840 € (incl. 8,0-Zoll-Touchscreen) |
elektr. Fensterheber hinten |
Serie |
elektr. Fensterheber vorn |
Serie |
elektr. verst. Außenspiegel |
Serie (beheiz- und anklappbar) |
Klimaanlage |
Serie |
Leichtmetallfelgen |
Serie (18 Zoll) |
Metalliclackierung |
Serie |
Tempomat |
Serie |
Zentralverriegelung |
Serie |
LED-Scheinwerfer incl. LED-Nebelscheinwerfer |
Serie |
Rückfahrkamera |
Serie |
Fahrmodus-Auswahl |
Serie |
Progressivlenkung (lenkwinkelabhängige Übersetzung) |
Serie |
Audiosystem mit 5,0-Zoll-Farb-Touchscreen |
Serie |
elektrische Parkbremse |
Serie |
City-Antikollisionssystem |
Serie |
Stand: Juli 2017