Barcelona, 17. November 2016 - Seit 2012 ist sie nun auf dem Markt, die dritte Generation des Seat Leon. Zeit also, dem spanischen Vertreter der Golf-Klasse mit einem kleinen Facelift den Weg in die Zukunft zu zeigen. Besonders bei den Themen Konnektivität, Vernetzung und Assistenzsystemen haben die Seat-Ingenieure Extra-Schichten eingelegt. Der Fahrspaß ist trotzdem nicht verloren gegangen. Wir nehmen uns heute den Leon FR mit dem Top-Nicht-Cupra-Benziner und 180 PS vor.
Der schönste Golf aller Zeiten
Schick war die aktuelle Leon-Generation ja schon immer, da besteht auch ein paar Jahre nach der Markteinführung kein Zweifel. Für das Facelift musste also nur hier und da etwas nachgeschärft und aufgefrischt werden. "Hier und da" betrifft im Falle der FR-Version - die sich an den sportlichen Leon-Kunden richten soll - Schürzen, Scheinwerfer, Rückleuchten und Kühlergrill. Letzterer unterscheidet sich im Vergleich zu den Modell-Varianten Reference, Style und Xcellence durch ein vom Rennsport angehauchtes Wabenmuster, wo die anderen Leon-Derivate nun eine Art Tüpfelgrill haben. Die Frontschürze ist etwas stärker ausgestellt und wirkt vor allem um die Region der Nebelscheinwerfer bulliger. Bei der Lichttechnik setzt Seat nun vorne und hinten auf LED-Technik. Die LED-Rückleuchten sind erstmals mit an Bord und die Scheinwerfer wurden dahingehend überarbeitet, dass Blinker und Tagfahrlicht mit dem Abblendlicht zu einer Einheit verschmelzen. Um das Facelift abzurunden, spendieren die Spanier ihrem erfolgreichen Vertreter drei neue Lack-Farben: "Desire Rot", "Mystery Blau" und "Boheme Lila". Besonders "Desire Rot" steht dem Sport-Modell FR hervorragend.
Hervorragendes Cockpit
Auch den Innenraum lässt man bei Seat natürlich nicht unangetastet. Zentrales Element des Facelifts ist das neue acht Zoll große Display des Infotainment-Systems, dessen Bedienung nun verstärkt über Touch- und Wischbewegungen abläuft. So fallen einige Knöpfe rund um den Bildschirm weg, was das Cockpit deutlich aufgeräumter erscheinen lässt. Über das Full-Link-System können Smartphones aller Marken und Betriebssysteme mit dem Leon gekoppelt werden. Passend dazu gibt es in der Mittelkonsole nun die Möglichkeit, den Handy-Akku durch Induktion kabellos zu laden. Auch die Optik der Menüführung und der einzelnen Unterpunkte des Infotainment-Systems wurden aufgefrischt. So untermalen verschiedene Grafiken beispielsweise die Auswahl der verschiedenen Fahrprofile von Eco bis Sport. Wer Gefallen an verschiedenen Innenraum-Beleuchtungen findet, der wird sich darüber freuen, die Intensität der "Ambiente Beleuchtung" über den zentralen Monitor einstellen zu können. "Man könnte sagen, dass wir den Ateca in den Leon gesteckt haben", kommentiert Entwicklungs-Vorstand Dr. Matthias Rabe das Update im Innenraum. Aus dem Ateca stammen auch das "Kessy"-System für den Keyless-Go-Zugang sowie der Start-Stop-Knopf mit eventuell etwas übertriebenen Namen "Heartbeat Button".
Hurra, es ist ein DSG
Unter der Haube unseres Leon FR schlägt ein 1,8-Liter-Turbo-Aggregat mit 180 PS und 250 Newtonmeter Drehmoment. Der Motor ist an ein Siebengang-DSG-Getriebe gekoppelt, das die Kraft lediglich an die Vorderachse weitergibt. Die Kombination aus Turbo-Punch und blitzschneller Doppelkupplungs-Box ist sowohl im Alltagsbetrieb als auch bei einer sportlicheren Gangart eine fantastische Wahl. Im Stadtverkehr surft man untertourig auf der Drehmomentwelle und lässt das DSG butterweich die Schaltarbeit erledigen. Auf der Landstraße dagegen drücken die 250 Newtonmeter von 1.250 bis 5.000 Umdrehungen pro Minute ordentlich nach vorn und schon ein leichter Zug an der rechten Schaltwippe genügt, um - ohne gefühlte Unterbrechung - den nächsthöheren Gang einzulegen. Untermalt wird das Ganze von einem kleinen Auspuff-Knallen, zumindest im Sport-Modus.
DCC betrifft nun auch Dämpfer
Die sportliche FR-Version des Leon ist in unserem Testfahrzeug mit dem "DCC"-System ausgestattet, der "Dynamic Chassis Control". Dort konnte bisher über die Modi Eco, Comfort und Sport neben den üblichen Parametern wie Lenkung, Ansprechverhalten des Motors und Schaltgeschwindigkeit auch der Stabilisator des Autos verstellt werden. Mit dem Facelift kommt nun die Möglichkeit dazu, die Dämpfer des Leon auf sportliche oder komfortable Fahrten einzustimmen. Das Ergebnis ist mehr als nur spürbar: Wechselt man vom Komfort- in den Sportmodus fühlt es sich an, als würde der Leon sich zusammenziehen, alle Muskeln anspannen und sich richtig Mühe geben, so sportlich wie möglich durch die Kurven zu flitzen. Zurück im Komfort-Modus spürt man, wie alles weicher und entspannter wird. Ganz so, wie wenn man nach einer anstrengenden Jogging-Tour ermattet auf die Couch sinkt. Der Leon ist erfrischend lebendig und lässt es den Fahrer auch spüren.
Jetzt auch mit Staupilot
Zusammen mit dem Facelift verpasst Seat dem Leon - es scheint ja momentan zum guten Ton zu gehören - eine ganze Fuhre neuer Assistenzsysteme. Dazu zählt unter anderem ein Stauassistent, der die Fahrt im stockenden Verkehr bis zu einer Geschwindigkeit von 60 km/h übernimmt. Für den Assistenten wurde ein verbessertes Abstandsradar in der Fahrzeugfront untergebracht. Auch ein City-Notbremsassistent mit Fußgängererkennung gehört zum unterstützenden Portfolio. Der Staupilot arbeitet mit dem Spurhalteassistenten zusammen, der außer in der Stadt auch auf der Autobahn hervorragend funktioniert und völlig unaufdringlich die Fahrspur hält.
Gut, besser, Leon
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Seat ein gutes Auto noch besser gemacht hat. Der Leon ist - besonders als FR-Version - unglaublich wandlungsfähig und für jede Situation bereit. Die Einführung der vielen Assistenzsysteme zeigt, dass auch die Spanier nicht schlafen, was dieses Thema betrifft. Wer ein hochqualitatives Auto sucht, das etwas spannender gestaltet ist als der ewige Dauerbrenner VW Golf, diese Klasse aber nicht verlassen möchte, der ist bei Seat und beim Leon genau richtig aufgehoben.
Gesamtwertung
Der Seat Leon FR mit 180-PS-Benziner und DSG wird mit dem Facelift noch besser. Wandlungsfähig, sportlich, komfortabel: Er kann einfach alles. Und er ist sogar noch hübscher geworden.
+ bildschön, sportlich, für jede Fahrsituation das passende Profil
- keine wirklichen Negativpunkte
Modell |
Seat Leon FR |
Motor
|
Bauart |
Ottomotor mit Turboaufladung |
Zylinder / Ventile |
4 / 16 |
Antrieb |
Vorderradantrieb |
Getriebe |
Doppelkupplungsgetriebe |
Gänge |
7 |
Hubraum |
1.798 cm³ |
Leistung |
132 kW bei 5.100 - 6.200 U/min |
max. Drehmoment |
250 Nm bei 1.250 - 5.000 U/min |
Fahrwerk
|
Bremsen vorn |
Scheiben |
Bremsen hinten |
Scheiben |
Radaufhängung vorn |
unabhängige McPherson Federbeine mit Schraubenfedern, hydraulischen Dämpfern, Stabilisatoren |
Radaufhängung hinten |
Multilink Hinterachse mit Schraubenfedern, hydraulischen Dämpfern |
Räder vorn |
225 / 45 R17 |
Räder hinten |
225 / 45 R17 |
Spurweite vorn |
1.538 mm |
Spurweite hinten |
1.512 mm |
Wendekreis |
10,3 m |
Maße
|
Länge |
4.281 mm |
Breite |
1.816 mm |
Höhe |
1.444 mm |
Radstand |
2.631 mm |
Leergewicht |
1.327 kg |
Anhängelast (gebremst) |
1.500 kg |
Kofferraumvolumen |
380 l |
Tank |
50 l |
Kraftstoffart |
Super |
Messwerte
|
Höchstgeschwindigkeit |
224 km/h |
Beschleunigung (0-100 km/h) |
7,2 s |
Verbrauch gesamt |
5,8 l/100 km |
CO2-Emission |
134 g/km |
Schadstoffklasse |
Euro 6 |
Stand: November 2016
Modell |
Seat Leon FR |
Grundpreis |
26.800 € |
Ausstattung
|
ABS |
Serie |
Beifahrerairbag |
Serie |
Fahrerairbag |
Serie |
Anhängerkupplung |
170 € |
Automatikgetriebe |
Serie |
Navigationssystem |
Serie |
elektr. Fensterheber hinten |
Serie |
elektr. Fensterheber vorn |
Serie |
elektr. verst. Außenspiegel |
Serie |
ESP |
Serie |
Klimaautomatik |
Serie |
Kopfairbag hinten |
Serie |
Kopfairbag vorne |
Serie |
Kurvenlicht |
Serie |
Lederausstattung |
1.410 € |
Leichtmetallfelgen |
Serie |
Metalliclackierung |
595 € |
MP3-Radio |
Serie |
Nebelscheinwerfer |
Serie |
Seitenairbag hinten |
Serie |
Seitenairbag vorne |
Serie |
Tempomat |
Serie |
Zentralverriegelung |
Serie |
Stand: November 2016