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BMW X1 xDrive 25d (2019) im Test

Was hat das Facelift gebracht?

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Stellen Sie sich einen erfolgreichen Leichtathleten vor: Olympiasieger, Weltmeister, Europameister. Was kann da noch besser werden? Ähnlich geht es auch BMW mit dem X1. Das kleinste SUV im Modellprogramm gehört zu den Top 3 der Marke. Gut 670.000 Fahrzeuge der zweiten Generation wurden seit 2015 weltweit verkauft, im laufenden Jahr 2019 sind es bereits 175.701 Exemplare. Kein X-Modell läuft besser. Doch BMW feiert trotzden nicht nonstop auf dem Oktoberfest, sondern präsentiert eine Modellpflege für den X1, intern LCI (Life Cycle Impulse) genannt. Wir konnten den "neuen" X1 als xDrive 25d und xDrive25i testen.

Was hat sich alles geändert?

Erst in der direkten Gegenüberstellung zweier X1 dürften den meisten Kunden die Änderungen auffallen (siehe die folgende Bildergalerie). Durchaus markant ist die umgestaltete Frontpartie, die nun ein wenig an den ganz neuen 1er erinnert. Sie verfügt nun über eine größere und in der Mitte verbundene BMW-Niere sowie neue adaptive LED-Scheinwerfer und einen Stoßfänger mit integrierten LED-Nebelleuchten und größeren Lufteinlässen.

BMW X1 Facelift 2019 vs BMW X1 2015

Am Heck greift der neugestaltete Einleger der Schürze in Wagenfarbe die entsprechende Außenfarbe des BMW X1 auf. Hinzu kommt ein anderes Leuchtenlayout. Da ich gerade von Farben sprach: Die drei neuen Außenfarben "Jucarobeige", "Misano Blau metallic" (exklusiv für das M Sport Modell) und die BMW Individual Farbe "Storm Bay metallic" sowie vier neue Räderdesigns ergänzen das Angebot.

Das Motorenprogramm für den X1 sieht wie folgt aus:

sDrive 18i103 kW (140 PS)220 Nm von 1.480 - 4.200 U/minsDrive/xDrive 20i141 kW (192 PS)280 Nm von 1.350 - 4.600 U/minxDrive 25i170 kW (231 PS)350 Nm von 1.450 - 4.500 U/minsDrive 16d85 kW (116 PS)270 Nm von 1.750 - 2.250 U/minsDrive/xDrive 18d110 kW (150 PS)350 Nm von 1.750 - 2.500 U/minsDrive/xDrive 20d140 kW (190 PS)400 Nm von 1.750 - 2.500 U/minxDrive25d170 kW (231 PS)

450 Nm von 1.500 - 3.000 U/min

 

Wichtig: 18i und 16d sind Dreizylinder-Aggregate, 16d und 25d erfüllen nicht nur die Abgasnorm Euro 6d-TEMP, sondern sogar Euro6d. Im Frühjahr 2020 kommt noch eine weitere Antriebsvariante auf den Markt: Beim BMW X1 xDrive 25e handelt es sich um einen Plug-in-Hybrid mit Dreizylinder-Benziner, 9,7-kWh-Batterie, 220 PS Systemleistung und über 50 Kilometer elektrischer Reichweite.

Und was bedeutet das in der Praxis?

Für meine Suche nach Fahreindrücken standen die beiden 25er-X1 mit Benziner und Diesel bereit. Doch davor steht als Trockenübung für mich der Check des Innenraums. 4,45 Meter ist der BMW X1 lang, womit er auf dem Niveau eines VW Tiguan liegt. Vertretbare Außenabmessungen also, die mit bemerkenswerten inneren Qualitäten einhergehen. Qualität liefert ein gutes Stichwort, denn BMW hat die Materialanmutung in der Kabine optimiert. Hinzu kommt noch mehr Konnektivität. Standard ist ein 6,5-Zoll-Display auf der Mittelkonsole, optional stehen Touchscreens mit 8,8 und ganz neu 10,25 Zoll bereit.

Dankenswerterweise wurde auf das digitale Cockpit von 1er und 3er verzichtet. Serienmäßig kommt die sogenannte "Black Panel Technologie" für die Instrumenten-Kombination zum Einsatz und wird in der Basis um ein 2,7 Zoll großes TFT-Infodisplay ergänzt, in Verbindung mit einem Navigationssystem kommt eine 5,7 Zoll große Extraanzeige zum Zuge. Optional ist auch ein vollfarbiges Head-up-Display lieferbar. Lange Rede, kurzer Sinn: Alles ist bestens ablesbar, lediglich eine Anzeige zur Motortemperatur wäre schön.

Bemerkenswert ist das sehr gute Raumangebot im X1: Serienmäßig können die Fondsitze im Verhältnis 40:20:40 dreiteilig umgeklappt werden. Auf Wunsch lassen sich diese auch bis zu 13 Zentimeter in Fahrtrichtung verschieben. Skier passen übrigens hinein, sofern sie nicht länger als rund zwei Meter sind. 505 bis 1.550 Liter Kofferraumvolumen lassen sich jedenfalls unter "sehr ordentlich" verbuchen, dazu kommt viel Beinfreiheit in der zweiten Reihe. Breit wirkt der X1 im positiven wie negativen Sinne: Auf engen bayerischen Landstraßen füllen 1,82 Meter ohne Außenspiegel die Spur voll aus.

Wie fährt er sich?

Möglich wird das prima Raumangebot auch durch den Frontantrieb, an diesen X1 steht dann "sDrive" am Heck. Beide 25er-Motoren fahren hingegen serienmäßig mit Allradantrieb, von BMW "xDrive" genannt. Meine erste Testrunde mache ich im 25d: Im Stand und beim Herausbeschleunigen ist der Zweiliter-Diesel vernehmbar, ansonsten gibt er sich vorbildlich laufruhig. Dafür sorgt auch die ebenfalls im Preis inbegriffene Achtgang-Automatik. 450 Newtonmeter Drehmoment, die in einem breiten Band zwischen 1.500 bis 3.000 Touren anliegen, werden von ihr souverän verwaltet. Nicht jeder X1 hat aber die 8AT-Option, einige kleinere Aggregate nutzen ein Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Gängen.

Der X1 xDrive25d jedenfalls macht einen harmonischen Eindruck, durch die direkt abgestimmte Lenkung kommt sogar ein Hauch Fahrdynamik auf. Doch spätestens, wenn man 1.650 Kilogramm Leergewicht etwas zügiger durch die Kurve bringen will, wird klar, dass Sportlichkeit im Lastenheft des X1 nicht an erster Stelle stand. Kraftvoll Strecke machen, vielleicht noch mit bis zu zwei Tonnen Anhängelast am Haken: Das ist die Domäne des 25d. Ein M-Sport-Paket oder ein M-Sportlenkrad mit Schaltwippen wirken ähnlich deplatziert wie eine Leichtathletik-WM in Katar. Auch die maximal möglichen 19-Zoll-Felgen erscheinen mir nicht zwingend notwendig, da sie die ohnehin eher straffe Auslegung des Fahrwerks unnötig betonen. 17 oder 18 Zoll dürfte hier ein besserer Kompromiss sein.

Nun werden Sie vielleicht sagen: Schön, dass der Diesel schön ist. Aber so viel fahre ich nicht und in Sachen Umweltzonen sind die Messen auch noch nicht gesungen. Dann würde ich Ihnen den X1 xDrive 25i ans Herz legen. Er agiert noch einen Tick leiser als sein Diesel-Bruder, bildet aber ein genauso gutes Team mit der Automatik. 100 Newtonmeter Drehmoment weniger sind hauptsächlich für Anhänger des Anhängers von Bedeutung, davon abgesehen gefällt die lineare Kraftentfaltung des Turbobenziners mir persönlich gut. In den weiteren Fahrleistungen nehmen sich beide 25er nichts: 6,5 (25i) zu 6,6 Sekunden (25d) von null auf 100 km/h, 235 km/h Spitze Gleichstand.   

Was kostet der Spaß?

Im Fall des BMW X1 25i und 25d kommt es zu der kuriosen Situation, dass der Diesel günstiger ist. Allerdings nur einen Hauch, nämlich 250 Euro. 45.250 Euro kostet der X1 xDrive 25d, 45.500 der X1 xDrive 25i. Inklusive sind hier 17-Zöller, Parkpiepser hinten, eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, ein adaptiver Tempomat und eine elektrische Heckklappe. Weitere Extras bietet BMW naturgemäß zuhauf an, weshalb hier nur die weiteren Ausstattungslinien erwähnt sein sollen. Sie bieten unter anderem alle LED-Scheinwerfer und größere Räder, unterscheiden sich aber bei der Optik. "Sport Line" und "xLine" kosten jeweils 3.600 Euro zusätzlich, wer auf "M Sport" steht, ist mit 5.200 Euro Aufpreis dabei.

Fazit: 9/10

Gerade mit Blick auf aktuelle SUV-Diskussionen empfiehlt sich der modellgepflegte BMW X1 nach dem Motto "Weniger ist mehr". Mit den feinen 25er-Motoren und seinem guten Raumangebot macht er fast den X3 überflüssig, bleibt aber sozialverträglicher. Weniger sozialverträglich ist lediglich die Preisgestaltung beim X1. Aber es bleibt festzuhalten: Der Gegenwert stimmt. Das kleinste SUV von BMW ist auch eines der Besten der Marke.    

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