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Tatsächlicher Verbrauch: Jaguar I-Pace im Test

300 Kilometer sind mit diesem E-Mobil immer drin

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Unser Verbrauchstest, bei dem wir regelmäßig die gleiche Strecke von Rom nach Forlì fahren, lässt sich nicht nur auf Autos mit Verbrennungsmotor anwenden, sondern genauso auf Elektroautos. So haben wir diesmal in unserer Verbrauchstest-Reihe ausprobiert, wie weit der Jaguar I-Pace mit einer Akkuladung kommt.

Als zweites getestetes Elektroauto (nach dem Hyundai Kona Elektro) hat der I-Pace unsere 360 Kilometer lange Standardstrecke mit einer Akkuladung geschafft. Doch mit durchschnittlich 18,8 Kilowattstunden pro 100 Kilometer schnitt er am schlechtesten von allen bisher getesteten Elektroautos ab. Trotzdem sind die Kosten für 100 Kilometer mit 5,48 Euro sehr niedrig. Die angegebene Batteriekapazität von 90 kWh hätte für 479 Kilometer gereicht. Eine so große Batterie hat allerdings auch lange Ladezeiten. An einer schnellen Gleichstrom-Ladesäule (CCS Combo2) dauert das Aufladen jedoch nur etwa 1,5 Stunden, während man an einer 22-Kilowatt-Wechselstromsäule (weil der Onboard-Lader nur 7,4 kW Leistung nutzt) fast 12 Stunden braucht und an der normalen Schuko-Steckdose bei 2,3 kW sogar 39 Stunden.

Im Vergleich mit anderen E-Mobilen landet der I-Pace hinter dem dem neuen Nissan Leaf 40 kWh (13,1 kWh/100 km) und dem Mercedes B 250 e (16,2 kWh/100 km) an letzter Stelle. Weniger verbrauchten der Renault Zoe 41 kW (12,7 kWh/100 km) und der Hyundai Kona Elektro (12,0 kWh /100 km).

Der hohe Stromverbrauch wird allerdings relativiert durch die guten Leistungsdaten. Die beiden Elektromotoren des I-Pace bringen es auf 400 PS, was einen Standardsprint in 4,8 Sekunden ermöglicht. Außerdem ist der I-Pace mit 2,2 Tonnen nicht gerade leicht. Der Stromverbrauch hängt wie immer auch von der Verkehrssituation ab. Im Stadt- und Vorstadtbereich stabilisierte er sich bei etwa 20 kWh/100 Kilometer, im dichten Stadtverkehr in Rom stieg er auf 24 kWh/100 km. Auf der Autobahn brauchten wir etwa 29 kWh/100 km. So sinkt die Reichweite auf 300 Kilometer, während bei langsamer Fahrt über 500 Kilometer möglich sind.

Daten

Fahrzeug: Jaguar I-Pace
Testdatum: 19. Oktober 2018
Wetter: heiter, 23 Grad
Durchschnittsgeschwindigkeit: 79 km/h
Reifen: Goodyear Eagle F1 Asymmetric 3 - 245/50 R20 105V XL

Verbrauch und Kosten

Bordcomputeranzeige: 18,80 kWh/100 km
An der Ladesäule ermittelter Verbrauch: keine Angabe
Mittel daraus: 18,80 kWh/100 km
Strompreis: 0,2916 Euro/kWh
Stromkosten: 5,48 Euro/100 km
 

Und so ermitteln wir den Verbrauch

Wenn Sie einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, nennt er Ihnen wahrscheinlich einen Wert, der keine Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht hat er den Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder er hat für eine gewisse Zeit seine Tankrechnungen aufbewahrt und zusammengerechnet. Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Der Wert ergibt sich aus dem Mittel aus Bordcomputer-Wert und dieser beiden Zahlen. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna). Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (in Italien auf der Autobahn 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr. Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule. Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet er den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung). Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und den durchschnittlichen Strompreis von deutschen Haushalten, wie von www.stromauskunft.de angegeben.

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