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Schöne Offenheit für heiße Tage: Das neue BMW 3er Cabrio

Wir haben den rassigen Frischlüfter als 335i mit 306 PS getestet

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Phönix/USA, 22. Januar 2007 – Als 1986 die offene Version der BMW Baureihe E30 auf den Markt kam, war der Startschuss für ein neues Traumcabrio gefallen. Heute ist dieser Viersitzer aus München ein begehrter Gebrauchtwagen mit der zuverlässigen Chance, ein Klassiker zu werden. Jetzt, 2007, stellt BMW bereits zum vierten Mal eine Cabrio-Limousine auf Basis der 3er-Reihe vor. Doch anders als die Vorgänger kommt der Bavarian Open erstmals mit variablem Blechdach. Wir sind den aufregenden 3er mit dem 306 PS starken Twin-Turbomotor gefahren.

Erstmals ein Hofmeister-Knick
Elegant und gewohnt schick steht der neue Offen-Bayer vor uns. Wir betrachten den Neuling genauer: Trotz Stahldach ist das Cabrio keine Kopie des Coupés. Die Unterschiede liegen in der fehlenden B-Säule. In den Seitenfenstern hinten fällt der „Hofmeister-Knick“ auf, eine Ecke, die seit vielen Jahren ein Erkennungszeichen von BMW-Modellen mit festem Dach ist und nach dem BMW-Designer Wilhelm Hofmeister benannt wurde. Auch das Hinterteil wurde mit einem flacheren Heckdeckel und integrierter dritter Bremsleuchte anders gestaltet und sieht richtig schnittig aus. Vorn schaut der 3er freundlich aber bestimmt mit Corona-Scheinwerfern, hinten leuchten LED-Lampen.

Flache Brüstungslinie
Kaum etwas unterbricht die schlanke Linie. Eine Stabantenne gibt es nicht mehr. Auch (und vor allem) in geöffnetem Zustand beeindruckt der schicke Münchner mit einer schnittigen Linie: Keine fetten Überrollbügel stören das Bild, keine überzogene A-Säule schnitzt einen Zacken in die Figur. Der Wagen habe, wie Projektleiter Michael Brachvogel betont, „keine Keilform“. Die Designer haben stattdessen eine flache Brüstungslinie gezeichnet. Das käme, so Brachvogel, vor allem dem Anblick der Insassen zugute: Nicht nur die Köpfe schauen heraus, sondern auch die Schultern – „wie bei einer Büste“, erklärt Brachvogel.

Hochwertiger Innenraum
Wir steigen ein: Der Innenraum des Testwagens empfängt uns mit Holzapplikationen, hellem Leder und hellen Teppichen. Straffe Sportsitze geben uns Seitenhalt. Das Interieur wirkt sehr hochwertig und aufgeräumt – sowie wir das von einem BMW erwarten. Wir gieren danach, den Himmel über uns zu sehen und das Cabrio-Feeling zu genießen. Ein Knopfdruck in der Mittelkonsole öffnet das Blechdach vollautomatisch. Insgesamt dauert es 22 Sekunden, bis die dreiteilige Mütze klein zusammengefaltet im Kofferraum verschwunden ist. Dort verringert sich dann das Gepäck-Volumen von 350 auf 210 Liter.

Durchlade-Luke und Klapp-Lehne
Schauen wir uns den Stauraum näher an: Ist das Top geschlossen, lässt sich eine Abdeckung mit der Hand anheben, um das Gepäck besser verstauen zu können. Eine so genannter Comfort Access ist optional zu haben. Diese Funktion hebt das Dach bei geöffnetem Wagen im Kofferraum an, um darunter liegendes Gepäck besser ein- oder ausladen zu können. Eine Neuheit gibt es mit der Rücklehne: Sie lässt sich umlegen und bietet so noch einmal die Möglichkeit, 110 Liter Staugut auf der Rückbank unterzubringen. Dafür gibt es sogar Ösen, um sperrige Gegenstände fixieren zu können. Zudem ist eine Durchlademöglichkeit für Skier vorhanden, die auch dann genutzt werden kann, wenn der Wagen mit vier Passagieren besetzt ist. Somit steht einem Winterurlaub nichts mehr im Weg. Wenn die Bank geklappt wird, offenbart sich eine 40 Zentimeter breite Öffnung – hier passen sogar dicke Golfbags durch.

Hinten nicht üppig Platz
Auf den Fondplätzen wurde das Platzangebot in puncto Schulter- und Kniefreiheit im Vergleich zu den Vorgängern verbessert. Dennoch laden die steile Rückenlehne und das nach wie vor nicht üppige Raumangebot nicht zu übermäßig langen Fahrten ein.

Vier Benziner, ein Diesel
Neben dem bereits aus dem Coupé bekannten Twin-Turbomotor in unserem Testwagen werden drei weitere Benziner mit 170, 218, und 272 PS angeboten. Ergänzend steht ein 231 PS starker Dieselmotor in der Aggerate-Liste. Premiere feiert der Direkteinspritzer-Vierzylinder im 320i: Der Zweiliter ist mit einer automatischen Verstellung Doppel-Vanos für die Einlass- und Auslassnockenwelle ausgerüstet und verfügt als weiteres Highlight über eine Start-Stopp-Automatik. Als weiteres Novum erzeugt der Motor nur im Schubbetrieb und beim Bremsen Strom fürs Bordnetz. Das schafft beim Gasgeben mehr Motorleistung herbei.

335i: Satter, grummelnder Klang
Satteln wir die Pferde: Der Dreiliter-Reihensechszylinder im 335i erwacht mit einem satten, grummelnden Klang zum Leben. Mit dem ersten Gasgeben beeindruckt der Motor mit jeder Menge Vortriebswillen. Ein Turboloch gibt es praktisch nicht, das maximale Drehmoment von satten 400 Newtonmetern steht zwischen 1.300 und 5.000 Touren zur Verfügung. Mit mächtig viel Dampf zieht der Viersitzer nach vorn. Nach nur 5,8 Sekunden streift die Tachonadel über die 100er-Marke, die Spitze ist bei 250 km/h erreicht. Zwischenspurts machen besonders viel Spaß, denn im mittleren Drehzahlbereich scheint Kraft ohne Ende anzuliegen. Klar, auch die knackige Sechsgang-Schaltung leistet ihren Teil zum einem sportlichen Vorankommen: Die Gänge können auf kurzen Wegen und exakt gewechselt werden.

Fahrwerk sportlich abgestimmt
Das Fahrwerk passt zum starken Motor und ist mehr straff als komfortabel abgestimmt. Kurze Bodenwellen werden zwar nach innen gemeldet, aber insgesamt ist der Wagen recht gut gefedert. Richtig Freude kommt auf, wenn eine Serpentinenstraße lockt und man den Boliden dank der direkten Lenkung exakt wie einen Sportwagen durch die Biegungen zirkeln kann. Dank der hohen Verwindungssteifigkeit ist kein Wackeln der Karosserie zu spüren.

Windgeschützt auch bei offenem Dach
Apropos Frischluft: Im Inneren sitzen wir bei offenem Dach recht zugfrei. Wer die Scheiben schließt und das optionale Windschott über den Fondsitzen installiert, bekommt vom Fahrtwind noch viel weniger mit. Das ermöglicht, auch bei niedrigen Temperaturen noch ohne Dach fahren zu können. Das Schott hat noch eine praktische Eigenschaft: Es lässt sich so klappen, dass man schnell abgelegte Sachen auf den Rücksitzen erreicht.

Leise bei geschlossenem Dach
Ebenso schnell, wie es geöffnet hat, faltet sich das Dach wieder nach vorn und schließt den BMW dicht ab. Innen ist es dann sehr leise, Wind- oder Fahrgeräusche sind nicht lauter zu hören als bei einem Auto ohne Vario-Mütze. Das hat den Vorteil, dass man den Wagen auch uneingeschränkt im Winter nutzen kann – die Zeiten mit Zweitwagen und Saisonkennzeichen sind also vorbei.

Roll-Over-Sensorik
Betrachten wir die Sicherheitsausstattung: Sie umfasst die dynamische Stabilitätskontrolle inklusive Traktionsmoduns und Bremsenkontrolle. Zur passiven Ausrüstung gehören Front- und Kopf-Thorax-Airbags. Neu ist auch eine Roll-Over-Sensorik. Sie erfasst permanent die Vertikal- und Horizontalbewegungen des Wagens. Sobald ein Überschlag droht, fahren hinter den Fond-Kopfstützen blitzschnell platzierte Überrollbügel aus. Weiterhin sind Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer an Bord.

Ab 39.900 Euro
Und hier noch die Antwort auf eine der meist gestellten Fragen: Der von uns getestete 335i ist ab 50.750 Euro zu haben. Zugegeben: Das ist viel Geld, aber wer nicht unbedingt den superstarken Topmotor braucht, kann ab 39.900 Euro in den Frischlüfter 320i einsteigen. Ab Werk sind bereits das Sportlenkrad, 17-Zoll-Aluräder und eine elektrische Sitzverstellung an Bord. Gewiss, diese Anschaffung ist nicht billig, aber das war sie bei einem BMW in der Regel noch nie.

Gesamtwertung
Fazit: Mehr Cabrio als Coupé
Ein Blechdach-Cabrio kann nicht alle stoffverliebten Offen-Fans befriedigen, aber die Mehrheit der Fahrer ruft nun einmal nach einem Auto, dass Coupé und Cabriolet zugleich sein kann. Bei BMW ist der Spagat zwischen „richtigem“ Cabrio und der Option, geschlossen sozusagen gut behütet zu fahren, gelungen. Der neue BMW ist in erster Linie ein Cabrio und erst an zweiter Stelle ein Coupé – diese Funktion übernimmt ja schon der eigens dafür entworfene und gebaute Zweitürer der 3er-Reihe.

Mit dem Newcomer ist dem Münchner Autohersteller nicht nur die Fortsetzung der rassigen Cabrio-Reihe gelungen, die 1986 mit dem E30 begann. Es ist außerdem ein neues, eigenständiges Mobil entstanden, das gleichermaßen alltagstauglich wie aufregend ist. Mit anderen Worten: ein wunderschöner BMW mit spaßbringenden Frischlufteigenschaften. Nur leider, wie immer, etwas teuer. Aber die Freunde weißblauer Offenkunst werden das gern in Kauf nehmen.

Modell BMW 335i Cabrio
Motor
Bauart Reihen- Benzinmotor
Zylinder / Ventile 6 / 4
Antrieb Heckantrieb
Getriebe Schaltgetriebe
Gänge 6
Hubraum 2.979 cm³
Leistung 225 kW bei 5.800 U/min
max. Drehmoment 400 Nm bei 1.300 - 5.000 U/min
Fahrwerk
Bremsen vorn Scheiben
Bremsen hinten Scheiben
Lenkung Zahnstangen- Servolenkung
Radaufhängung vorn Ein- Gelenk- Federbeinachse
Radaufhängung hinten Zentrallenker- Achse mit Längslenker und Doppelquerlenker
Räder vorn 225 / 45 R 17 91W
Räder hinten 255 / 45 R 17 91W
Spurweite vorn 1.500 mm
Spurweite hinten 1.513 mm
Wendekreis 11,0 m
Maße
Länge 4.580 mm
Breite 1.782 mm
Höhe 1.384 mm
Radstand 2.760 mm
Leergewicht 1.810 kg
max. Zuladung 430 kg
Anhängelast (gebremst) 1.700 kg
Kofferraumvolumen 350 l
Tank 63 l
Kraftstoffart Super
Messwerte
Höchstgeschwindigkeit 250 km/h
Beschleunigung (0-100 km/h) 5,8 s
Verbrauch gesamt 9,9 l/100 km
Verbrauch innerorts 14,9 l/100 km
Verbrauch außerorts 7,0 l/100 km
CO2-Emission 238 g/km
Schadstoffklasse Euro 4

Stand: Januar 2007


Modell BMW 335i Cabrio
Grundpreis 50.750 €
Ausstattung
ABS Serie
Beifahrerairbag Serie
Fahrerairbag Serie
ASR Serie
Automatikgetriebe 2.160 €
Navigationssystem ab 2.300 €
CD-Radio Serie
elektr. Fensterheber hinten Serie
elektr. Fensterheber vorn Serie
elektr. verst. Außenspiegel Serie
ESP Serie
Klimaanlage Serie
Klimaautomatik 770 €
Kopfairbag vorne Serie
Kurvenlicht 450 €
Lederausstattung ab 2.240 €
Leichtmetallfelgen Serie
Metalliclackierung 770 €
MP3-Radio 210 €
Nebelscheinwerfer Serie
Seitenairbag vorne Serie
Sitzhöheneinstellung Serie
Tempomat ab 260 €
Xenonlicht Serie
Zentralverriegelung Serie
Aktivlenkung 1.300 €
M-Sportpaket 3.400 €
Park-Distance-Control vorn und hinten 720 €
Windschott 320 €
Komfortzugang 600 €

Stand: Januar 2007


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