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"Musk must go": Proteste vor Tesla-Showrooms in den USA

Unmut über Tesla-Chef wegen der Massenentlassungen von Staatsangestellten

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In zahlreichen US-amerikanischen Städten kam es in den letzten Tagen zu Protesten vor Tesla-Showrooms. In New York versammelten sich hunderte Demonstranten, aber auch in Jacksonville (Florida), Tucson (Arizona) sowie Boston (Massachusetts) kam es zu Aktionen.

Insgesamt wurde vor rund 90 Tesla-Filialen und Supercharger-Ladestationen protestiert, berichtete tagesschau.de am Sonntag. Zu Protesten kam es auch in republikanisch dominierten Staaten wie Nebraska, Missouri und Kentucky. Auf Transparenten sei "Keine Diktatoren in den USA" zu lesen gewesen, so der Bericht. Die Organisatoren der Protestaktion namens "Tesla Takedown" riefen auch dazu auf, Tesla-Aktien zu verkaufen.

tesla-protest-1 Stoppt den Diebstahl: Plakat bei den Protesten in BooklynBild von: Suvrat Kothari

Suvrat Kothari berichtet auf unserem US-Schwesterportal über den Protest im New Yorker Stadtteil Brooklyn. Bei eiskaltem Wetter hätten Demonstranten am vergangenen Sonntagnachmittag die Straßen von Brooklyn gesäumt. Auf Plakaten und mit Parolen machten sie ihrem Ärger über Elon Musks Rolle in der Regierung Luft.

"Man kann ein Land nicht wie ein Unternehmen regieren", sagte Emily Waters, Professorin für Kunst und Design an der Parsons School of Design, gegenüber InsideEVs. "Es sollte von den Leuten regiert werden, die wir gewählt haben. Elon wurde nicht gewählt", so Waters unter Bezug auf Musks Rolle als Sonderbeauftragter der Regierung.

tesla-protest-3 Bild von: Suvrat Kothari

Seit Trumps Amtsantritt am 20. Januar haben mindestens 100.000 der 2,3 Millionen US-Bundesangestellten ihren Job verloren: Sie akzeptierten Abfindungen oder wurden entlassen. Dagegen richten sich die "Tesla Takedown"-Demonstrationen. Am vergangenen Wochenende erreichten sie offenbar einen einstweiligen Höhepunkt.

tesla-protest-2 Eine Demonstrantin in Brooklyn zeigt ein Plakat mit dem Hund, das als Inspiration für das "Doge"-Meme diente. Bild von: Suvrat Kothari

In Brooklyn trugen Plakate Aufschriften wie "Stoppt den Putsch", "Musk muss weg" und "Gefährliche Oligarchen zerstören alles". Auf einem anderen Plakat war der Hund zu sehen, der als Inspiration für das Internet-Meme Doge diente, und nun auch für die Abkürzung des Department of Government Efficiency (DOGE) herhalten muss.

Passanten jubelten und vorbeikommende Fahrzeuge, darunter auch Teslas und Autos der New Yorker Polizei, hupten aus Solidarität. Das Tesla-Servicecenter, vor dem sich das Ganze abspielte, schien geschlossen zu sein. Vor Teslas Showroom in Manhattan war der Aufruhr heftiger. Hier wurden neun Personen festgenommen.

Auch Prominente haben sich den Protesten angeschlossen. So verkaufte Rock-Sängerin Sheryl Crow ihr Model 3 und spendete den Erlös an das hauptsächlich spendenfinanzierte National Public Radio, dem Musk mit der Streichung der (geringfügigen) finanziellen Unterstützung durch die Regierung gedroht hat. Schauspieler und Filmemacher Alex Winter sagte gegenüber InsideEVs, die Proteste richteten sich nicht unbedingt gegen Tesla, sondern gegen Musks Rolle in der Politik.

Derweil ist noch nicht klar, wie sich Musks politische Eskapaden auf den Tesla-Absatz auswirken. In Europa wurde das Model Y im Januar 2025 wenig gekauft. Dies kann auch mit dem Facelift zusammenhängen, das in Europa erst ab März ausgeliefert wird. Allerdings lief der Absatz des Model 3 ebenfalls schleppend. Ein Hinweis auf steigenden Unmut über Musk sind auch der Boom von Aufkleber für Tesla-Fahrzeuge mit Parolen wie "I bought this before Elon went crazy" oder "Tesla hui, Elon pfui".

Unter dem Strich

Haben Musks Polit-Aktionen Auswirkungen auf den Tesla-Absatz? Inzwischen können wir es uns vorstellen. Den Leuten, die ihre Entlassung dem Unternehmenschef zu verdanken haben, kann man es nicht verdenken, dass sie keinen Tesla mehr fahren wollen. Ansonsten muss jeder und jede selbst wissen, ob man die eigene Kaufentscheidung davon abhängig machen will. Wir sind jedenfalls gespannt, ob sich die Tesla-Verkaufszahlen ab dem zweiten Quartal wieder erholen, wenn das verbesserte Model Y in Deutschland ausgeliefert wird.

© InsideEVs.de