Das große SUV mit Diesel und Allrad lässt für 65.000 Euro in der Topausstattung eigentlich keine Wünsche offen ...
Der Kia Sorento ist wie ein Weihnachtsbesuch bei der Familie - man hofft auf ein paar gute Tage, ist sich aber nie ganz sicher, was kommen mag. Doch keine Sorge: Der Sorento mit seinem überarbeiteten Design, neuen Features und durchdachten Raumkonzept hat das Zeug, selbst die kritischsten Familienmitglieder zu beeindrucken.
Schnelle DatenKia Sorento 2.2 CRDi AWD 8DCT (2025)Motor2.151 ccm / Vierzylinder-Dieselmotor in Reihenbauart / Common-Rail-EinspritzungGetriebe8-Gang-DoppelkupplungsgetriebeAntriebpermanenter AllradantriebLeistung142 kW (194 PS) bei 3.800 U/minDrehmoment440 Nm bei 1.750 bis 2.750 U/min
Unser Testwagen: die Topausstattung "Platinum", vollgestopft mit Hightech, Nappa-Leder und sieben Sitzen. Der Motor? Ein 2,2-Liter-Diesel mit 194 PS und Allradantrieb, bereit, eine Kleinfamilie samt Hund und Gepäck quer durch Europa zu chauffieren. Weihnachten in Frankfurt und Umgebung, Silvester in der Normandie - eine Aufgabe, bei der Mittelklasse-SUVs auch einmal in die Knie gehen können. Ob der Sorento bestanden hat? Und ob er auch irgendwelche Emotionen wecken kann? Auf geht's ...
Optisch ist der Sorento ein Gentleman mit ein wenig Extravaganz - nämlich mit einem Hauch von SUV-Roughness. Die Designer haben die Frontschürze beim Facelift subtil nachgeschärft, der Kühlergrill präsentiert sich in feinem Schwarz-Chrom-Muster und die neuen Voll-LED-Scheinwerfer sehen nicht nur gut aus, sondern werfen auch ordentlich Licht auf die Straße. Obwohl uns Matrix-Technik noch etwas glücklicher gemacht hätte. Am Heck hat Kia die Rückleuchten umgestaltet, was ihm einen moderneren Touch verleiht.
Abmessungen & GewichteKia Sorento 2.2 CRDi AWD 8DCT (2025)Länge x Breite x Höhe4.815 mm x 1.900 mm x 1.700 mmRadstand2.815 mmLeergewicht1.887 - 2.091 kg (je nach Ausstattung und Sitzanzahl)Zuladung583 - 671 kg (je nach Ausstattung und Sitzanzahl)Anhängelast750 kg (ungebremst) / 2.500 kg (gebremst, 12% Steigung)Sitzplätze5 - 7Kofferraumvolumen175 - 2.085 Liter (je nach Sitzanzahl und Sitzstellung)
Innen hat Kia ebenfalls Hand angelegt. Das digitale Cockpit mit gewölbtem 12,3-Zoll-Display ist nicht nur ein Hingucker, sondern auch praktisch. Neu ist der Fingerabdrucksensor, der Fahrereinstellungen personalisiert - ein Gadget, das vor allem dann praktisch ist, wenn der Partner den Sitz wieder in die "Ich-bin-zehn-Meter-groß"-Position gefahren hat.
Technologisch zeigt Kia, dass sie in der Premium-Liga mitspielen wollen. Der Autobahnassistent der zweiten Generation hält nicht nur die Spur, sondern hilft sogar aktiv beim Spurwechsel. Kombiniert mit dem adaptiven Tempomat fühlt man sich, als würde man in einem futuristischen Taxi sitzen.
Der 2,2-Liter-Diesel im Sorento liefert 440 Nm Drehmoment, was sich - gerade bei voller Beladung - als echter Segen erweist. Mit Gepäck für drei Personen, Weihnachtsgeschenken und einem Hund, der gerne auch mal das Gepäckvolumen eines Kleinwagens beansprucht, wurde der Sorento voll ausgelastet. Trotzdem kämpfte der Motor weder auf deutschen Autobahnen noch auf den kurvigen Landstraßen der Normandie.
Die 8-Gang-Doppelkupplungsautomatik schaltet flüssig, auch wenn sie manchmal etwas zögert, wenn man spontan überholen möchte. Der Verbrauch lag bei 7,9 Litern pro 100 km - ein realistischer Wert, der angesichts der Last und der vielen Autobahnkilometer fair ist. Die Werksangabe von 6,6 Litern mag erreichbar sein, wenn man bergab rollt, aber wer macht das schon dauerhaft?
FahrleistungenKia Sorento 2.2 CRDi AWD 8DCT (2025)0-100 km/h9,7 Sek.Höchstgeschwindigkeit201 km/hVerbrauch6,6 l/100km (WLTP) / 7,9 l/100km (Testverbrauch)CO2-Emissionen174 g/km (WLTP)
Komfort? Grandios. Die adaptive Federung (Serie ab "Spirit") bügelt Unebenheiten souverän aus, und die Sitze mit Nappa-Leder sowie Sitzheizung und -ventilation lassen keine Wünsche offen. Sogar auf Langstrecken bleiben die Beine entspannt - was nicht selbstverständlich ist, wenn man auch mal drei Stunden am Stück fährt, weil das Kind endlich schläft.
Die dritte Sitzreihe ist mehr als ein Marketing-Gimmick. Ja, Erwachsene sitzen hier nur auf Kurzstrecken bequem, aber für Kinder ist sie perfekt. Und wenn man die Sitze umklappt, verwandelt sich der Kofferraum in eine wahre Lagerhalle - 1.996 Liter Volumen bei zwei Sitzen. Das reicht, um die halbe Normandie heimzubringen (wir reden hier von Austern, Käse und Cidre, versteht sich).
Unser Testwagen in der "Platinum"-Ausstattung hat die Latte hoch gelegt. Ab 64.190 Euro erhält man ein Fahrzeug, das fast alles bietet: von der Rundumsichtkamera über das Head-up-Display bis hin zur elektrischen Heckklappe. Besonders beeindruckend ist das Bose-Soundsystem mit 12 Lautsprechern - selbst die Kindermusik-Playlist klang darin wie eine Oper.
PreiseKia Sorento 2.2 CRDi AWD 8DCT (2025)Basispreis55.190 EuroPreis in der Ausstattung "Platinum"64.190 EuroMetallic-Lackierung "Cityscape Green"790 EuroDritte Sitzreihe990 EuroTestwagenpreis65.970 Euro
Wer weniger investieren möchte, kann mit der Basisversion "Vision" starten (ab 55.190 Euro). Diese bietet bereits LED-Scheinwerfer, ein digitales Cockpit und zahlreiche Assistenzsysteme wie den Spurhalteassistenten. Die "Spirit"-Version (ab 60.190 Euro) erweitert das Paket um Annehmlichkeiten wie elektrisch verstellbare Sitze, Ambientebeleuchtung und eine induktive Ladestation.
Für große Familien ist das optionale "P4"-Paket für die dritte Sitzreihe ganz nett. Mit 990 Euro kostet es nicht die Welt und macht den Sorento zu einem echten Siebensitzer. Ein weiterer empfehlenswerter Zusatz ist das Panoramadach (ebenfalls 990 Euro), das den Innenraum mit Tageslicht flutet und für eine noch angenehmere Atmosphäre sorgt.
Der Kia Sorento mit dem Facelift hat nicht nur überlebt, sondern die Feiertagsherausforderung mit Bravour gemeistert. Er bietet Platz für alles und jeden, ist dabei angenehm effizient und fährt sich so komfortabel, dass man ihn fast schon mit einer Oberklassen-Limousine verwechseln könnte. Klar, der Diesel ist im Stadtverkehr hörbar und der Preis in der "Platinum"-Version kratzt an der Premium-Liga. Aber Kia liefert hier ein Gesamtpaket, das schwer zu schlagen ist.
Für alle, die auf der Suche nach einem SUV sind, das mehr kann als nur groß aussehen, ist der Sorento eine erstklassige Wahl. Und seien wir ehrlich: Wenn er eine Kleinfamilie mit Hund, Kind und Weihnachtsstress bewältigt, dann kann er so ziemlich alles. Sogar gewisse Emotionen konnte er wecken, denn bei der Abholung ist irgendwie die gesamte Familie traurig.