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Tatsächlicher Verbrauch: Mazda CX-60 Diesel-Mildhybrid im Test

Wie viel Sprit braucht das große SUV mit dem Sechszylinder-Diesel im realen Verkehr?

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Der Mazda CX-60 ist eines der imposantesten und geräumigsten Japan-SUVs. Und mit dem 3,3-Liter-MIldhybrid-Diesel eignet er sich auch für lange Autobahnfahrten. Der Sechszylinder-Turbodiesel wird stets mit Allradantrieb ausgeliefert.

Diese Version habe ich für diese Ausgabe unseres wöchentlichen Verbrauchstests ausgesucht. In Italien leistet das Modell 249 PS, bei uns in Deutschland sind es 254 PS. Worauf dieser Leistungsunterschied beruht, ist nicht klar, aber vermutlich wird sich der Verbrauch dadurch nicht wesentlich ändern. Auf unserer 360 km langen Standard-Teststrecke brauchte die italienische Version jedenfalls 4,70 Liter/100 km. Mit deutschen Diesel-Preisen von derzeit durchschnittlich 1,60 Euro/Liter ergeben sich Spritkosten von 7,52 Euro je 100 km.

Beim Verbrauch noch im Mittelfeld

Im Ranking unserer Testergebnisse liegt der Mazda CX-60 in der Kategorie Diesel-Pkw noch im Mittelfeld. Mit seinen 4,70 Litern pro 100 km landet er knapp vor dem kleineren Mazda CX-5 2.2L Skyactiv D 4WD von 2017 (4,75 Liter/100 km) und dem schwächeren Mazda CX-60 D200 mit 200 PS und Heckantrieb (4,80 Liter). Weiter hinten in Sachen Effizienz liegen der Seat Tarraco 2.0 TDI (4,90 Liter), der Mazda CX-5 2.2 Diesel mit 175 PS und Allradantrieb (5,60 Liter) und der Range Rover Evoque D180 AWD (5,90 Liter).

Weniger Dieseldurst hatten SUVs wie der Kia Sportage 1.6 CRDi AWD DCT MHEV (4,25 Liter) und der Mercedes GLC 220d 4Matic (4,25 Liter), sowie der Opel Grandland 1.5 Diesel von 2021 (3,75 Liter). 

Innenraum, Komfort und Technik

Bei dem von mir getesteten Fahrzeug handelte es sich um einen italienischen Mazda CX-60 e-Skyactiv D Mazda M Hybrid 249 PS AWD in mit der sehr umfangreich ausgestatteten Homura-Version. Serienmäßig bietet diese 20-Zoll-Leichtmetallfelgen, Radkästen in Karosseriefarbe, glänzend schwarze Außenspiegelkappen, Matrix-LED-Scheinwerfer, Lederausstattung, einen Abstandstempomat (ACC), ein Head-up-Display, eine Klimaautomatik, elektrisch verstellbare Sitze und einen 12,3-Zoll-Touchscreen.

In Deutschland kostet die genannte Version 61.950 Euro, in Italien sind es 64.670 Euro. Wenn man noch das Panorama-Schiebedach und das Convenience-Sound-Paket bestellt, steigt der italienische Listenpreis auf 68.870 Euro. Dafür erhält man ein SUV fahren, das wirklich komfortabel und geräumig ist, einen Motor mit viel Kraft hat. In Kurven und bim Bremsen spürt man aber das stattliche Gewicht von fast zwei Tonnen. Die Achtgang-Automatik arbeitet präzise und geschmeidig, wie es sich für ein Modell mit Reihen-Sechszylinder gehört. Auch die Assistenzsysteme sind gut.

Große Reichweite

Dass der Mazda CX-60 Diesel MHEV sparsam ist, merkt man auch in typischen Verkehrssituationen des Alltags. Nur auf der (italienischen) Autobahn ist der Verbrauch etwas weniger zufriedenstellend. Der 58-Liter-Tank erlaubt aber auch dann noch mindestens 800 km mit einer Tankfüllung. Bei sparsamer Fahrweise konnte ich auf einer idealen, ebenen Strecke und bei niedriger, konstanter Geschwindigkeit eine errechnete Reichweite von über 1.500 km erzielen.

Verbrauch in verschiedenen Verkehrssituationen

  • Stadt-Umland-Mix: 6,1 Liter/100 km, 945 km Reichweite (errechnet)
  • Landstraße: 6,6 Liter/100 km, 875 km Reichweite (errechnet)
  • Spritspartest: 3,7 Liter/100 km, 1.566 km Reichweite (errechnet)

Aus dem offiziellen Datenblatt

ModellKraftstoffLeistungAbgasnormNormverbrauch (WLTP)CO2-Emissionen
(WLTP)Mazda CX-60 e-Skyactiv D M HybridDiesel183 kWEuro 6d-ISC-FCM5,4 Liter/100 km139 g/km

Daten des Testfahrzeugs

Fahrzeug: Mazda CX-60 e-Skyactiv D M Hybrid AWD Homura
Listenpreis: 61.950 Euro (in Italien 64.670 Euro, mit einigen PS weniger)
Testdatum: 11.November 2024
Wetter (Abfahrt/Ankunft): Klar, 20 Grad / heiter, 10 Grad
Durchschnittsgeschwindigkeit Rom-Forlì: 76 km/h
Reifen: Toyo Proxes Sport - 235/50 R20

Verbrauch und Kosten

Bordcomputer-Anzeige: 4,5 Liter/100 km
An der Zapfsäule bestimmter Verbrauch: 4,9 Liter/100 km
Mittel aus diesen Werten: 4,70 Liter/100 km
Kraftstoffpreis: 1,60 Euro/Liter (Diesel)
Spritkosten: 7,52 Euro/100 km

Unsere italienischen Kollegen erstellen ein stets aktualisiertes Ranking der Verbrauchstest-Ergebnisse. Das Ganze ist in italienischer Sprache, aber wir denken, Sie finden sich zurecht.

Und so ermitteln wir den Verbrauch

Wenn Sie eine Freundin oder einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, wird Ihnen wahrscheinlich ein Wert genannt, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht wurde der Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder die Tankrechnungen wurden aufbewahrt und daraus ein Verbrauch errechnet.

Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).

Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.

Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.

Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).

Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 42 Cent pro kWh (durchschnittlich gezahlter Preis für Haushaltsstrom in Deutschland im 2. Halbjahr 2023 laut Destatis). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.

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