Mazda6e (2025) mit bis zu 552 km Reichweite vorgestellt

Der japanische ID.7-Konkurrent kommt aus China und in zwei Versionen mit Heckantrieb ...

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Nach 23 Jahren und drei Generationen des Mazda 6 verabschiedet sich die Marke von Verbrennungsmotoren in der Mittelklasse-Limousine und lässt die Elektromobilität einziehen. Das Rezept für den neuen Mazda6e? Eine Prise traditionelle japanische Designkunst, verfeinert mit modernster Technologie und einem Hauch von Innovation, die man so von dem Hersteller kennt. Und man verzichtet bei der Schreibweise auf das Leerzeichen zwischen Marke und Modell.

Doch die Konkurrenz ist mittlerweile stark in diesem Segment, und Fragen stehen im Raum: Kann Mazda mit dem neuen 6e gegen Modelle wie den VW ID.7 oder den Hyundai Ioniq 6 bestehen? Ist die Mischung aus japanischer Eleganz, neuen Antrieben und Überraschungen wie dem "Car Wash Mode" genug, um auch Tesla-Fans zu beeindrucken? 


Exterieur | InterieurAntriebe & Technik | Ausstattung | Preise & Marktstart


Werfen wir deshalb einen genaueren Blick auf dieses - nach dem recht erfolglosen Mazda MX-30 - neue Kapitel der Elektromobilität für den Hersteller. Es gibt einiges zu entdecken - und das ist nicht nur der elektrisch ausfahrbare Heckspoiler ...

Exterieur

Optisch kommt einem das Modell schon einmal ziemlich bekannt vor. Also ... zumindest dann, wenn man sich für Mazda-Fahrzeuge für den chinesischen Markt interessiert. Dort wird der neue Elektro-Sechser (und auch ein Derivat mit 1,5-Liter-Benziner als Range Extender) nämlich bereits seit Mitte 2024 als EZ-6 verkauft. Er wird in einem Joint Venture mit Changan im chinesischen Nanjing produziert und teilt sich deshalb viele Komponenten mit dem Shenlan SL03.

Der Chinese im japanischen Aero-Fusiform-Design ist nicht nur mit seinen 19-Zoll-Felgen ein Hingucker. Mit seiner coupéhaften Silhouette, rahmenlosen Seitenscheiben und dem leuchtenden Signature-Wing, der obendrein noch den Ladestatus anzeigen kann, ist der Mazda6e alles andere als langweilig. Dafür aber ein wenig hochbeinig. Und kastiger am Heck, als man das von dem Hersteller gewohnt ist.

Wir bekommen jedenfalls starke ID.7-, Nio- und Polestar 2-Vibes beim Anblick des Hinterteils. Mit einer Länge von 4.921 mm, einer Breite von 1.890 mm und einem Radstand von 2.895 mm wirkt der Mazda6e aber alles in allem stimmig und harmonisch proportioniert.

Interessant sind auch die Details: Die versenkbaren Türgriffe fügen sich flächenbündig in die Karosserie ein und die Linien entlang der Fahrzeugflanken sollen an die Gischt eines Schnellbootes erinnern. Der elektrisch ausfahrbare Heckspoiler sorgt ab 90 km/h für zusätzlichen Abtrieb und betont die sportliche Eleganz des Fahrzeugs. Er versenkt sich automatisch wieder, wenn man länger als drei Sekunden unter 50 km/h fährt.

Interieur

Innen dominieren Schlichtheit und japanische Ästhetik, inspiriert von der Philosophie des "Ma" - Raum und Ruhe. Das Ergebnis? Ein aufgeräumtes Cockpit mit schwebender Instrumententafel, hochwertigen Materialien und einem starken Platzangebot. Serienmäßig gibt es ein Panorama-Glasdach, das allerdings nur in der Variante "Takumi Plus" mit elektrischer Sonnenblende kommt.

Die Sitze, wahlweise aus Kunstleder oder einer edlen Kombination aus Nappaleder und Suede-Velour, sind in drei Farbvarianten erhältlich. Gelungen ist auch das Konzept der integrierten Kopfstützen im Mono-Design.

Im Cockpit soll der 14,6-Zoll-Touchscreen eine intuitive Bedienung und eine Smartphone-ähnliche Benutzeroberfläche bieten. Ausprobieren konnten wir das aber noch nicht, da das Infotainment-System im Showfahrzeug nur ein Demovideo spielte. Neben dem Touchscreen gibt es noch ein digitales 10,2-Zoll-Kombiinstrument sowie ein Augmented-Reality-Head-up-Display, das Fahrinformationen über ein virtuelles 50-Zoll-Display in die Windschutzscheibe projiziert. Nett: Der "Schneemodus", der die Lesbarkeit bei weißem Wetter durch eine blaue Hintergrundbeleuchtung verbessert.

Auch im Fond hat Mazda an die Passagiere gedacht: Ein zusätzlicher Touchscreen erlaubt individuelle Klimasteuerung und die Bedienung des Sonnenrollos. Insgesamt punktet der Mazda6e mit einem luftigen Innenraum, in dem die Kopffreiheit vorn 988 Millimeter und hinten 963 Millimeter beträgt - Bestwerte in der Klasse. Auch der Stauraum ist clever durchdacht. Neben dem Hauptkofferraum (der 330 bis 700 Liter fasst) bietet ein 70-Liter-Fach unter der vorderen Haube Platz für das Ladekabel und kleinere Gepäckstücke.

Antriebe & Technik

Mazda bleibt dem Hinterradantrieb treu. Doch die Technik dahinter ist alles andere als traditionell. Der Mazda6e bietet zwei verschiedene elektrische Antriebsvarianten, die sich vor allem in der Batteriekapazität und der Reichweite unterscheiden:

Modelle-Skyactiv EVe-Skyactiv EV Long RangeLeistung190 kW (258 PS)180 kW (245 PS)Drehmoment320 Nm320 NmBatterie68,8 kWh (LFP-Chemie)80 kWh (NCM-Chemie)DC-Schnellladung (10-80%)22 Min. / max. 200 kW45 Min. / max. 95 kWWLTP-Reichweite479 km552 kmVerbrauch (WLTP, kombiniert)16,6 kWh/100km16,5 kWh/100km0-100 km/h7,6 Sek.7,8 Sek.Höchstgeschwindigkeit175 km/h175 km/h


Die Basisvariante heißt e-Skyactiv EV und setzt auf eine Lithium-Eisenphosphat-Batterie (LFP), die nicht nur langlebiger, sondern auch weniger anfällig für Temperaturschwankungen sein soll. Sie bietet eine Bruttokapazität von 68,8 kWh und ermöglicht eine Reichweite von bis zu 479 km nach dem WLTP-Zyklus.

Der Elektromotor mit 190 kW (258 PS) und 320 Nm Drehmoment liefert eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in nur 7,6 Sekunden. Die Schnellladefunktion überzeugt mit bis zu 200 kW Ladeleistung und lässt sich die Batterie in 22 Minuten von 10 auf 80 Prozent laden.

Die Long-Range-Variante nutzt hingegen eine Nickel-Kobalt-Mangan-Batterie (NCM) mit 80 kWh Kapazität. Diese sorgt für eine Reichweite von bis zu 552 km. Trotz der etwas niedrigeren Leistung von 180 kW (245 PS) bleibt das Drehmoment bei 320 Nm gleich. Die Beschleunigung ist mit 7,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h etwas schlechter. Beim Schnellladen kommt die Long-Range-Version auf nur maximal 95 kW, wodurch ein Ladezyklus von 10 auf 80 Prozent etwa 45 Minuten dauert.

Mazda 6e (2025)

Beide Varianten sind mit einem dreiphasigen Wechselstromanschluss (Typ 2) ausgestattet, der das Laden mit bis zu 11 kW ermöglicht. Ein kompletter Ladezyklus an der heimischen Wallbox dauert so zwischen 8 und 9,5 Stunden, je nach Batteriegröße. Mit 16,6 kWh/100 km (Standard) beziehungsweise 16,5 kWh/100 km (Long Range) sind beide Versionen auch beim Verbrauch fast identisch. Und die Höchstgeschwindigkeit ist ebenfalls identisch - bei 175 km/h wird abgeregelt. Die gebremste Anhängelast liegt bei maximal 1.500 kg.

Ja ... das klingt alles schon recht solide. Wirkliche USPs und besonders herausragende technische Daten finden wir allerdings nicht. Interessant wäre eventuell noch ein Modell mit Allrad und einem weiteren E-Motor an der Vorderachse. So etwas plant Mazda allerdings nicht. Und auch das Range Extender-Modell aus China soll nicht nach Europa kommen.

Ausstattung

Acht Lackfarben wird es geben und die Ausstattungsvarianten "Takumi" und "Takumi Plus" bieten solide Optionen. Highlights sind das Sony-Soundsystem mit 14 Lautsprechern, kabelloses Apple CarPlay und Android Auto sowie eine kabellose Lademöglichkeit für Smartphones. Ebenfalls an Bord: Eine Sprachsteuerung in neun europäischen Sprachen sowie eine Gestensteuerung.

Mazdas sechs "Smart Modes" sind zwar nette Gimmicks - wie der "Car Wash Mode", der Spiegel einklappt und Fenster schließt - doch in der Praxis wahrscheinlich eher Spielerei. Wichtiger sind da wohl die Sicherheitsfeatures: Der Mazda6e ist beispielsweise mit neun Airbags, einem Spurhalteassistenten und einem Occupancy Monitoring System (OMS) ausgestattet, das warnt, wenn Kinder (oder Haustiere) im Fahrzeug zurückgelassen werden.

Preise & Marktstart

Mazda plant die Markteinführung des 6e für Sommer 2025. Preise wurden noch nicht genannt, doch Mazda positioniert den Wagen klar in der Mittelklasse und bestätigt auf Nachfrage einen Einstiegspreis von rund 45.000 Euro. Mit dabei sind dann sechs Jahren Garantie und acht Jahren Batteriegarantie bei einer Mindestkapazität von 70 Prozent.

Übrigens: Später soll noch ein weiteres Modell auf der gleichen Plattform folgen. Ein erhoffter Kombi wurde allerdings bereits ausgeschlossen. Es wird also wohl ein SUV werden. Vielleicht der neue Mazda CX-5?

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