Wie viel Sprit braucht der Mazda 3 e-Skyactiv X mit seinem 186 PS starken Mild-Hybrid-Motor im realen Verkehr?
Die vierte Generation des Mazda 3 ist seit 2019 auf dem Markt. Zu den Besonderheiten gehört der 2,0-Liter-Mildhybrid-Benziner, der mit seiner e-Skyactiv-X-Technik zwischen Benziner und Diesel steht.
Die jüngste Version dieses Triebwerks mit 186 PS ist der Protagonist dieses Verbrauchstests. Wir wählten die Version mit Frontantrieb und Sechsgang-Schaltgetriebe. Auf unserer 360 km langen Standardstrecke von Rom nach Forlì kam der japanische Fünftürer auf einen Durchschnittsverbrauch von 4,60 l/100 km. Das entspricht bei durchschnittlichen deutschen Benzinpreisen Spritkosten von 8,19 Euro je 100 Kilometer.
Im Vergleich zu den anderen Benzinern in unserem Ranking der Testergebnisse liegt unser Mazda 3 durchschnittlich. Er schneidet besser ab als andere Kompaktwagen wie der Mercedes A 200 Automatik (4,70 Liter/100 km), der Fiat Tipo Cross 1.0 mit 100 PS (4,75 Liter) und auch als das Vorgängermodell Mazda 3 2.0 180 PS Skyactiv-X M Hybrid (4,90 Liter).
Besser als der Mazda liegen der Ford Focus 1.0 Ecoboost Hybrid 155 PS (4,55 Liter), der Peugeot 308 SW Puretech 130 EAT8 (4,35 Liter), die Audi A3 35 TFSI S tronic (4,30 Liter), der VW Golf 1.5 eTSI (4,15 Liter), der Skoda Octavia Combi 1.0 e-TEC (4,05 Liter) und der Spitzenreiter Hyundai i30 1.0 T-GDI (3,90 Liter).
Bei dem getesteten Fahrzeug handelte es sich um den Mazda 3 e-Skyactiv X 2.0 M Hybrid in der italienischen Top-Ausstattung Exclusive, die in Deutschland nicht angeboten wird. Zur italienischen Serienausstattung gehören 18-Zoll-Leichtmetallfelgen, adaptive LED-Matrix-Scheinwerfer, Smart Key, Parkpiepser, Schiebedach, Zweizonen-Klimaautomatik, Abstandstempomat (ACC), Head-up-Display und Tot-Winkel-Warner.
In Verbindung mit der Metallic-Lackierung in Soul Red Crystal und dem "Appearance-Pack" steigt der Preis in Italien auf 34.950 Euro. Dafür bekommt man eine moderne, sportliche Schräghecklimousine. Die dynamischen Eigenschaften, das Ansprechverhalten des 186 PS starken Motors und die Präzision der Lenkung sowie des Sechsgang-Schaltgetriebes überzeugen.
Auch die Optik innen und außen ist gelungen. Alle Fahrhilfen funktionieren gut. Bis auf den beengte Beinfreiheit im Fond ist das Platzangebot durchschnittlich für eine kompakte Schräghecklimousine. Auch das Kofferraumvolumen enttäuscht nicht. Die niedrige Fahrposition und die wuchtigen Säulen, die die Sicht einschränken, sind jedoch gewöhnungsbedürftig.
Im alltäglichen Einsatz hält sich der Kraftstoffverbrauch unseres Mazda 3 in mehr als akzeptablen Grenzen, auch wenn er etwas höher ist als bei manchen Konkurrenten. Auf der (italienischen) Autobahn ist die Effizienz am geringsten, aber der 51-Liter-Benzintank ergibt auch dann noch eine Reichweite von über 800 Kilometern.
Fahrzeug: Mazda 3 e-Skyactiv X 2.0 M Hybrid Exclusive (Ausstattung wird in Dtld. nicht angeboten)
Deutscher Listenpreis: 28.390 Euro (Grundversion; Exclusive in Italien kostet 33.750 Euro)
Testdatum: 3. Februar 2023
Wetter (Abfahrt / Ankunft): heiter, 13 Grad / heiter , 6 Grad
Während der Tests insgesamt gefahren: 871 km
Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 72 km/h
Reifen: Nexen Winguard Sport 2 - 215/45 ZR18 M+S
Bordcomputer-Anzeige: 4,5 l/100 km
An der Zapfsäule ermittelter Verbrauch: 4,7 l/100 km
Mittel aus diesen Werten: 4,60 l/100 km
Kraftstoffpreis: 1,78 Euro/l (Super E10)
Spritkosten: 8,19 Euro/100 km
Wenn Sie einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, nennt er Ihnen wahrscheinlich einen Wert, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht hat er den Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder er hat seine Tankrechnungen aufbewahrt und sich daraus einen Verbrauch errechnet.
Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).
Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.
Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.
Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).
Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 47 Cent pro kWh (gerundeter Durchschnittspreis für 1 kWh Haushaltsstrom in Deutschland Anfang 2023 laut Verivox). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.