Wärmepumpe und eine "Disconnect Unit" für die Allradler gehören zu den Verbesserungen
783 Kilometer beim EQS, 672 km beim EQS SUV und 639 km beim EQE: Schon bisher gehören die Elektroautos von Mercedes zu den reichweitenstärksten auf dem Markt. Doch die genannten Modelle sind alles Hecktriebler. Nun sollen auch die Allradversionen mehr Reichweite bekommen. Deshalb spendiert Mercedes ihnen ein Technik-Update.
Die zweimotorigen Versionen des Mercedes EQE, EQS und EQS SUV erhalten demnächst überarbeitete Antriebsstränge und andere Modifikationen, berichtet Autocar, ohne Quellen zu nennen.
Im Mittelpunkt steht die Disconnect Unit (DCU), die kürzlich bei der Vorstellung des Mercedes EQE SUV erwähnt wurde. Damit kann die E-Maschine an der Vorderachse des EQE SUV vollständig entkoppelt werden, wenn sie nicht gebraucht wird. Bei geringer Last schaltet der Wagen in den 4x2-Fahrmodus und Elektromotor sowie Getriebe an der Vorderachse stehen still. Dadurch werden Schleppverluste eliminiert, was den Stromverbrauch senkt und die Reichweite erhöht.
Wie das Ganze genau funktioniert, hat Mercedes noch nicht erklärt. Da der Hersteller bislang ausschließlich Permanentmagnet-Synchronmaschinen (PSM) verwendet, lassen sich die Elektromotoren nicht einfach stromlos schalten wie Asynchronmotoren ASM. Vermutlich setzt Mercedes also auf eine mechanische Kupplung wie Hyundai, Kia und Genesis es bei ihren Allradlern machen.
Auch die zweite Neuerung wurde bei der Präsentation des EQE SUV erwähnt: die serienmäßige Wärmepumpe. Auch die Modelle EQE, EQS und EQS SUV sollen sie künftig bekommen. Das dürfte die Reichweite besonders im Winter erhöhen.
Nach dem Bericht sollen die Neuerungen bei EQE, EQS und EQS SUV ab Juli eingeführt werden. Eine offizielle Bestätigung gibt es bislang noch nicht; außerdem gibt es noch keine Angaben dazu, wie viel Reichweite das Ganze bringt.
Eine weitere Änderung betrifft den Mercedes EQS in der Motorisierung 580 4Matic: Die Limousine soll den gleichen Antriebsstrang erhalten wie die SUV-Version gleichen Namens. Damit erhöht sich die Systemleistung von 385 auf 400 kW, während das Drehmoment gleich bleibt (858 Nm).
Zum EQS SUV gibt es noch zu berichten, dass es das große Siebensitzer-SUV nun auch als EQS 500 4Matic gibt. Diese Motorisierung wurde weder bei der Vorstellung des EQS SUV im April noch bei der Verkündung der Preise im vergangenen August erwähnt. Die neue Variante passt mit einer Sprintzeit von 5,2 Sekunden gut zwischen den 450 4Matic (6,0 Sekunden) und das Topmodell (4,6 Sekunden). Damit sieht die Produktpalette des EQS SUV nun folgendermaßen aus (neue Version gefettet):