Außerdem soll es bald mehr zu einer neuen Fahrzeuggeneration geben
Das Jahr 2022 stellte Tesla unter das Motto Produktionssteigerung; im kommenden Jahr will Tesla zwar auch wieder mehr Autos bauen, aber im Mittelpunkt scheinen erstmal die Kosten zu stehen.
Das geht aus Teslas Geschäftsbericht zum Jahr 2022 und einem Bericht von Reuters hervor. Was die Gewinne angeht, so erhöhte sich das Nettoergebnis (GAAP) um mehr als das Doppelte auf 12,6 Milliarden Dollar. Die Auslieferungen von 1,3 Millionen Autos erreichten allerdings nicht das selbst gesteckte Ziel einer Steigerung von 50 Prozent. Aus diesen beiden Zahlen errechnet sich allerdings ein Gewinn pro ausgeliefertem Auto von fast 10.000 Dollar. Insofern kann Elon Musk also zufrieden sein.
Für 2023 erwartet Elon Musk allerdings eine schwere Rezession. Außerdem gibt es immer mehr Elektromodelle auf dem Markt, und Tesla selbst hat nur vier Modelle auf dem Markt, wenn man den Semi außer Acht lässt. Um den Verkauf anzukurbeln, hatte Tesla kürzlich die Preise für Model 3 und Y deutlich gesenkt. Manche Beobachter hatten das als Zeichen einer Nachfrageschwäche gedeutet.
Musk hielt dem einen Chart entgegen, nach dem Teslas durchschnittliche Verkaufspreise schon in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken sind. Die Gewinne seien trotzdem gestiegen:
Zur Kostenreduktion will Tesla Batterien und Antriebe optimieren. Zudem werden Features entfernt, die von der Kundschaft nicht genutzt werden, wobei man Daten nutzt, die von den Autos auf der Straße gesammelt werden. Die Logistik-Kosten sollen sinken, indem die Auslieferungszahlen im Laufe eines Quartals konstanter gehalten werden, statt einen Großteil der Autos erst zum Quartalsende zu übergeben ("smooth deliveries throughout the quarter").
Interessant sind auch die von Tesla genannten Produktionskapazitäten der einzelnen Gigafactories. Wie bekannt, ist die in Shanghai die größte Fabrik; sie soll über 750.000 Autos jährlich produzieren können - beim Geschäftsbericht zum Jahr 2021 wurden noch 450.000 Stück angegeben. Das Werk arbeitete laut Tesla im Jahr 2022 öfter an der Kapazitäts-Obergrenze. Eine Ausweitung der Produktion erwartet Tesla hier nicht mehr.
Mit 650.000 Autos das zweiwichtigste Werk von Tesla ist das in Fremont/Kalifornien. Dort entstehen alle Model S und X, aber auch das Model 3 und Y für Nordamerika. Die neuen Gigafactories in Berlin-Grünheide und in Texas fahren die Produktion erst hoch. Laut Tesla können sie über 250.000 Stück pro Jahr bauen, erreichten aber bisher maximal 3.000 Stück pro Woche - was aufs Jahr hochgerechnet allerdings auch etwa 150.000 Stück pro Fabrik sind.
Für das Jahr 2023 plant Tesla 1,8 Millionen Autos, wobei offen bleibt, ob sich das auf die Produktion oder die Auslieferung bezieht. Bezogen auf die 1,3 Millionen ausgelieferten Autos im Jahr 2022 wäre das eine Steigerung von etwa 38 Prozent, also weniger als die versprochene 50-Prozent-Steigerung. Es seien aber auch zwei Millionen Autos möglich, wenn keine Probleme aufträten, sagte Elon Musk bei der anschließenden Telefonkonferenz.
Was neue Modelle angeht, so bleibt Tesla dabei, dass der Cybertruck dieses Jahr in Texas in Serie geht. Außerdem ist eine neue Fahrzeugplattform in Entwicklung. Dabei geht es um eine neue Generation von Fahrzeugen. Da man Tesla Model S und X als die erste Generation von Tesla-Fahrzeugen betrachten kann, und Model3/Y als die zweite, könnte es sich dabei um das vielzitierte 25.000-Dolar-Auto von Tesla handeln. Mehr dazu will Elon Musk bei seinem Investor Day am 1. März verraten.
Unser Titelbild zeigt den Karosseriebau in der Gigafactory Shanghai.