Die erste Generation ist inzwischen kaum noch existent
Legendäre Zugmaschine und Paris-Dakar-Sieger: Der Mitsubishi Pajero zählt zu den berühmtesten Geländewagen der Welt. 2018 wurde der Verkauf in Europa eingestellt, seit 2021 ist der Pajero als solcher insgesamt Geschichte. Vor 40 Jahren kam der erste Pajero in Japan auf den Markt. Wir blicken zurück.
Mitsubishi Motors war aufgrund der Lizenzvereinbarung mit Willys nicht in der Lage, den Mitsubishi Jeep auf Basis des CJ3B (der in Japan von 1953 bis 1998 gebaut wurde!) nach Übersee zu exportieren, während die Konkurrenten ihren Marktanteil ausbauten. In Japan ging man indessen davon aus, dass die Nachfrage nach Fahrzeugen mit Allradantrieb steigen würde, da private Besitzer sie für den Freizeitgebrauch suchten. Zudem sei die Zeit für das Unternehmen reif, seine eigene Allradtechnologie zu entwickeln.
Das Ergebnis war die Geburt des Pajero mit Allradantrieb. Er wurde nach der "Leopardus pajeros" oder Pampas-Katze benannt, die die patagonische Hochebene am südlichen Ende Südamerikas bewohnt. Der Name sollte laut Mitsubishi den Wunsch des Unternehmens widerspiegeln, im Auto eine Harmonie zwischen "Geschmack der Wildnis" und "Schönheit" zu erreichen. In spanischsprachigen Ländern sowie in Nordamerika trug der Pajero den Namen Montero, weil das spanische Wort pajero in der Vulgärsprache "Wichser" bedeutet. Im Vereinigten Königreich hieß das Modell Shogun.
Der erste Pajero, der 1979 auf der Tokyo Motor Show als Konzeptfahrzeug vorgestellt wurde, fand großen Anklang, und 1982 wurden Metall- und Stoffverdeckvarianten des 3-türigen Modells mit kurzer Karosserie (3,93 Meter Länge) in Japan auf den Markt gebracht. Eine Langversion mit fünf Türen (4,65 Meter) kam im Juli 1983 hinzu. Anfang 1983 kam der Mitsubishi Pajero nach Europa. 1985 kostete er in Deutschland mindestens 28.000 DM.
Die erste Generation wurde in Nordamerika auch als Dodge Raider vermarktet, allerdings nur als Dreitürer. 1985 kam ein Modell mit Mitsubishis eigenem Automatikgetriebe auf den Markt, und 1988 wurden V6-Benzin- und Dieselturbomotoren mit Ladeluftkühlung eingeführt.
In der Zwischenzeit wurde das Fahrwerk verbessert und die ursprüngliche Blattfeder-Hinterradaufhängung durch eine 3-Lenker-Hinterradaufhängung mit Spiralfederung ersetzt, um die charakteristischen Eigenschaften des Pajero, nämlich hervorragende Geländegängigkeit bei gleichzeitig Pkw-ähnlichem Fahrverhalten, weiter zu verbessern.
Bei der Rallye Paris-Dakar, die als härtestes Motorsportereignis der Welt galt, gewann der Pajero 1983 bei seinem ersten Versuch die Unmodified 4WD Production Class. Der Pajero holte 1985 den ersten Gesamtsieg und siegte danach noch 12 weitere Male.
Die erste Generation hatte das gleiche Chassis wie der Pickup L200 und der Kleinbus L300 und wurde später als Hyundai Galloper mit leichtem Facelift neu aufgelegt.
Für Freiluftliebhaber wurde die kurze Ausführung des Pajero unter dem Namen Canvas-Top auch offen zum gleichen Verkaufspreis wie die geschlossene Version angeboten. Das originale Fetzendach mit drei Kunststofffenstern hat vielfältige Öffnungsmöglichkeiten. So kann man beide Seiten und das Heckfenster unabhängig voneinander hochrollen. Einige Hersteller boten darüber hinaus Hardtops in verschiedenen Ausführungen an. Mit dem Pajero wurde erfolgreich an der Rallye Dakar teilgenommen.
Heute sind die Fahrzeuge der ersten Generation insbesondere wegen Rostproblemen fast völlig aus dem Straßenbild verschwunden. Zugleich wurden sie als Zugfahrzeuge verschlissen, über 90 Prozent aller Pajero sollen eine Anhängerkupplung gehabt haben.
Der Pajero wurde mit folgenden Motorisierungen angeboten: