Und das unabhängig von der Antriebsart
Bei allem Hype - das kommt dann doch ein wenig überraschend: Das Tesla Model Y war im ersten Halbjahr 2022 Europas meistverkauftes Premium-Midsize-SUV. Noch vor den üblichen Verdächtigen wie dem Mercedes GLC und dem BMW X3.
Seit seiner schrittweisen Europa-Markteinführung im letzten Jahr eroberte Teslas Elektro-SUV die Verkaufszahlen-Charts im Sturm. In den ersten sechs Monaten avancierte es zu Norwegens Bestseller, im Juni stand es an der Spitze der schwedischen Neuzulassungen und im gleichen Monat war das Model Y die Nummer 2 in Großbritannien.
Aktuell steigen die Verkäufe in Europa so rasant an, dass der Y womöglich sogar den Audi A3 überholen wird, um zum verkaufsstärksten Premium-Modell über alle Klassen auf dem alten Kontinent zu werden.
In den ersten sechs Monaten des Jahres verkaufte Tesla in Europa 41.851 Model Y (ohne Finnland und Portugal). Damit lag es noch vor dem Mercedes-Benz GLC (40.554) und dem BMW X3 (31.138). Das nächstbeste Mittelklasse-Premiums-SUV mit rein elektrischem Antrieb ist der Audi Q4 e-tron mit 11.182 Neuzulassungen. Das reicht insgesamt für Rang 7.
Beinahe die Hälfte aller EV-Verkäufe im Segment steuert das Model Y bei. Audis kombiniertes EV-Volumen, angeführt vom Q4 e-tron und dem e-tron, beträgt 30.612 Einheiten - ein Drittel aller Verkäufe.
Sollte das Sales-Wachstum des Model Y mit dem bisherigen Tempo weitergehen, könnte das kalfornische SUV Europas meistverkauftes Premium-Auto 2022 werden. Und das unabhängig von der Antriebsart. Der bereits genannte Leader Audi A3 verkaufte sich im ersten Halbjahr 51.994-mal. Der kompakte Ingolstädter hatte im ersten Halbjahr allerdings mit rückläufigen Neuzulassungen zu kämpfen.
Eine weitere Steigerung der Model Y-Verkäufe hängt aber nicht nur an der Kundennachfrage, sondern auch an Teslas Fertigungskapazitäten. Aktuell geht es bei den Auslieferungen des SUVS schon relativ chaotisch zu. Kunden warten teils wesentlich länger als vereinbart.
Die Produktion im neuen Werk in Berlin wird langsam hochgefahren. CEO Elon Musk versprach im Juli, den wöchentlichen Output von 1.000 Fahrzeugen im Juni auf 5.000 Autos "bis Ende des Jahres oder Anfang nächsten Jahres" aufzustocken.
Er versprach zudem, dass Giga Berlin bis Ende 2023 10.000 Autos pro Woche bauen werde. Das Ziel für das deutsche Werk sind 500.000 Autos pro Jahr.
Aktuell entsteht in Grünheide die Performance-Variante des Model Y. Die herkömmlichen Dual-Motor-Versionen kommen nach Informationen des Analysten Matthias Schmidt aus dem Werk in Shanghai. Gut 20 Prozent der in Europa verkauften Model Y wurden in Brandenburg gebaut, 80 Prozent kamen aus China, sagt Schmidt.