Neu ist die Version EQB 250+ mit größerem Akku und bis zu 507 km Reichweite
Das bis zu siebensitzige Elektro-SUV von Mercedes kann bereits seit November 2021 bestellt werden. Zum Start gab es zwei Allradler namens EQB 300 4Matic und EQB 350 4Matic; der Fronttriebler EQB 250 folgte im Februar 2022, und nun kam noch die Variante EQB 250+ hinzu.
Die neue Version hat wie der EQB 250 einen 140 kW starken Frontantrieb, aber statt der sonst eingesetzten 67-kWh-Batterie ist hier ein 71-kWh-Akku an Bord. Damit steigt die Reichweite von 474 auf 507 km. Der Aufpreis für die größere Batterie liegt bei rund 1.400 Euro. Insgesamt sieht die Modellpalette nun folgendermaßen aus:
Die Preise beziehen sich auf die fünfsitzige Version; für den Siebensitzer zahlt man jeweils 1.416 Euro Aufpreis. Die zum Marktstart aufgelegte Version Edition 1 taucht immer noch in der Preisliste auf; der Aufpreis für das besonders reichhaltig ausgestattete Sondermodell liegt bei 8.021 Euro.
Der EQB basiert auf dem Verbrenner-Modell Mercedes GLB. Mit 4,68 Metern ist er 22 Zentimeter länger als der Mercedes EQA. Der Kofferraum fasst 495 bis 1.710 Liter bzw. 465 bis 1.620 Liter beim Siebensitzer.
Die Sitzlehnen in der zweiten Reihe sind serienmäßig in der Neigung verstellbar, optional ist diese Reihe um 14 Zentimeter längs verschiebbar. Reihe drei ist laut Mercedes nur für Personen bis 1,65 Meter Größe empfehlenswert.
Die Allradler haben nach den Angaben vom November 2021 eine Asynchronmaschine (ASM) vorne und einen Permanentmagnet-Synchronmotor (PSM) hinten. Durch sein ASM-Prinzip kann der vordere Motor bei Teillast einfach abgeschaltet werden, was die Schleppverluste an dieser Achse minimiert. Die PSM an der Hinterachse wurde neu entwickelt, sie soll besonders kompakt sein. Die Leistung der einzelnen Motoren nennt Mercedes nicht.
Ebenso ist offiziell nicht bekannt, ob bei den Fronttrieblern vorne eine ASM oder eine PSM arbeitet. Nach Gerüchten soll die neue Version EQB 250+ eine PSM vorne haben. Generell hat der EQB nun die gleichen Antriebe wie der EQA - zumindest den Daten nach.
Die 67-kWh-Batterie besteht aus fünf Modulen und wird durch eine darunter liegende, von Kühlmittel durchströmte Platte erwärmt oder gekühlt. Eine Wärmepumpe ist Serie. Zur Chemie und zum Lieferanten der Zellen gibt es keine Angaben. Angaben zu der neuen 71-kWh-Batterie fehlen ebenfalls.
Die Rekuperationsstärke wird über Schaltwippen hinter dem Lenkrad bestimmt; dabei gibt es die Stufen D+ (Segeln), D (schwache Rekuperation), D- (mittlere Rekuperation), aber keine starke Rekuperation fürs One-Pedal-Driving; zum Anhalten muss wie beim Verbrenner die Bremse betätigt werden. Im Modus DAuto entscheidet das System selbst, ob Rekuperieren oder Segeln günstiger ist. Dabei werden Steigungen, Gefälle, Tempolimits, Kreuzungen, Kreisverkehre, Kurven und vorausfahrende Fahrzeuge berücksichtigt.
Aufgeladen wird mit bis zu 11 kW Wechselstrom oder mit bis zu 100 kW an der Gleichstrom-Schnellladesäule. Dann lässt sich der Akku in 32 Minuten von 10 auf 80 Prozent aufladen. In 15 Minuten kann man so Strom für weitere 300 WLTP-Kilometer nachladen.
Zur "EQ"-typischen Optik gehören der schwarz glänzende Grill mit dem Mercedes-Stern in der Mitte und durchgehende Leuchtenbänder vorne und hinten.
Während der EQA in Rastatt gebaut wird, erfolgt die Produktion des EQB im ungarischen Kecskemét; die Fahrzeuge für China werden in Peking beim Joint Venture BBAC gefertigt.
Zu den Konkurrenten gehört das Tesla Model Y, das ebenfalls optional mit sieben Sitzen ausgeliefert wird und derzeit ab 57.170 Euro ("Barzahlungspreis") zu haben ist. Damit ist die Basisversion mit Heckantrieb deutlich teurer als der günstigste EQB, mit einem Sprint in 6,9 Sekunden aber auch deutlich flotter. Ansonsten sind Siebensitzer-Elektroautos noch Mangelware. Uns fallen nur die deutlich größeren Modelle Vinfast VF 9 und Tesla Model X ein.
Inzwischen bietet Mercedes acht EQ-Modelle an, darunter vier von Verbrenner-Modellen abgeleiteten Autos EQA, EQB, EQC und EQV sowie vier Autos auf der reinen Elektro-Plattform EVA2: Mercedes EQE, EQE SUV, EQS und EQS SUV. Offiziell angekündigt ist zudem der EQG, ein von der G-Klasse abgeleiteter Elektro-Offroader.